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Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Titel: Liebe in getrennten Betten (German Edition)
Autoren: Michelle Celmer
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Mund zu einem frechen Grinsen, worauf prompt wieder das verführerische Grübchen in seiner rechten Wange erschien. „Und was ist es dir wert?“, fragte er listig.
    Es war seit Wochen das erste Mal, dass er wieder mit ihr herumalberte. Aber das hier, fand Zoe, war die denkbar schlechteste Gelegenheit. Er durfte auf keinen Fall erfahren, was sich in der Tüte befand. „Das ist meins. Und es geht dich gar nichts an, was da drin ist. Also gib es her, und zwar sofort!“ Sie streckte ihre Hand aus.
    Aber Nick hielt die Tüte hinter seinem breiten Rücken versteckt und wich hinter ihren Schreibtisch aus. Sein Grinsen wurde breiter. „Hol es dir doch“, neckte er sie weiter.
    Zoe wurde allmählich wütend. Zornesröte stieg ihr ins Gesicht. „Nick, du benimmst dich wie ein Idiot.“
    Aber je mehr sie sich nun aufregte, desto mehr schien ihm dieses Spiel zu gefallen. Er kam wieder hinter dem Schreibtisch hervor und hielt die Tüte hoch über seinem Kopf. Für Zoe unerreichbar. „Da muss ja etwas ganz Tolles drin sein, wenn du dich dermaßen aufregst.“
    Sie gab auf. „Na schön. Wenn du Tampons so rasend interessant findest, schau meinetwegen nach.“ Tampons – schön wär’s ja, dachte sie dabei.
    Nick warf ihr einen misstrauischen Blick zu. Er nahm die Tüte herunter, zögerte einen Moment, dann begann er sie vorsichtig zu öffnen. Zoe nutzte den Augenblick seiner Unaufmerksamkeit und griff zu. Aber im letzten Augenblick riss Nick den Beutel zurück, worauf der Inhalt in hohem Bogen durch den Raum segelte und zwischen ihnen auf dem Teppich landete.
    Jetzt war es passiert. Einen Moment herrschte Schweigen. Für ein paar Sekunden schien die Zeit stillzustehen. Nick warf einen Blick auf den kleinen Karton, der mit dem Etikett nach oben auf dem Boden lag, und sah dann Zoe an. Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden. „Was hat das denn zu bedeuten?“, wollte er wissen.
    Sie schloss kurz die Augen und atmete einmal tief durch. „Das siehst du doch, oder kannst du nicht lesen?“ Sie nahm ihm die Tüte aus der Hand, sammelte die Box mit dem Test auf und verstaute sie wieder.
    „Soll das heißen, dass du glaubst, du bist …?“
    „Nein, glaube ich nicht.“ Auch wenn alle Anzeichen dagegen sprechen, will ich es einfach nicht glauben, dachte sie.
    „Bist du überfällig?“
    Keine Antwort.
    „Natürlich bist du das, sonst hättest du dir keinen Schwangerschaftstest besorgt.“ Er fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar. „Wie lange wartest du denn schon auf deine Periode?“
    „Noch nicht lange.“
    „Wie lange genau?“
    „Zwei, drei Wochen.“
    „Was denn nun? Zwei oder drei?“
    „Eher drei.“ Zoe ließ sich entmutigt in ihren Schreibtischsessel fallen.
    Nick pustete durch und schwieg eine Weile. Sie merkte ihm an, dass es ihn Mühe kostete, ruhig zu bleiben. „Und warum erfahre ich jetzt erst davon?“, fragte er schließlich.
    „Weil ich erst dachte, ich hätte mir einfach nur einen Virus eingefangen oder so etwas.“ Er sah sie ungläubig an. „Na schön, ich wollte es halt nicht wahrhaben.“
    Nick überlegte. „Wenn die Regel ausbleibt, kann das ja unterschiedliche Gründe haben“, begann er. „Stress zum Beispiel.“
    Stress? Ich doch nicht. Sie kratzte nervös mit dem Daumennagel an einer Ecke des Kartons herum.
    „Außerdem haben wir schließlich verhütet.“
    „Haben wir das?“
    Nick sah sie verwundert an. „Natürlich, das weißt du doch.“
    In Zoe erwachte ein schwacher Hoffnungsschimmer. Vielleicht bildete sie sich ihre ganzen Beschwerden ja doch nur ein. „Auch beim letzten Mal?“
    „Beim letzten Mal?“
    Die Hoffnung schwand, als sich in Nicks Gesicht plötzlich Unsicherheit abzeichnete. Ihr wurde merkwürdig flau im Magen. „Ja. Bevor ich gegangen bin – an der Tür. Sag jetzt bitte, dass wir da auch ein Kondom benutzt haben.“
    Nick kratzte sich das stoppelige Kinn. Er konnte sich dreimal am Tag rasieren, und trotzdem lag immer ein dunkler Schatten auf seinem Gesicht. „Verdammt, ich weiß es nicht mehr.“ Er überlegte eine Zeitlang. „Aber wenn wir uns beide nicht erinnern können … Meine Brieftasche, in der die Kondome waren, lag jedenfalls auf dem Nachttisch neben dem Bett. Das bedeutet wahrscheinlich, dass wir es dieses eine Mal ohne getan haben.“
    Zoes Panik wuchs. Auch wenn sie jetzt darüber nachdachte, dass es in jener Nacht bereits das vierte – oder wievielte? – Mal gewesen war. War so ein Vorrat an Spermien eigentlich unerschöpflich
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