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Liebe, die der Teufel schenkt

Liebe, die der Teufel schenkt

Titel: Liebe, die der Teufel schenkt
Autoren: Jason Dark
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drehte sich ein wenig und deutete nach vorne. Der ausgestreckte Zeigefinger wies dabei auf den schwarzen Spiegel über dem Bett. »Hast du so etwas schon einmal gesehen?« erkundigte die sich lauernd.
    »Ein Spiegel…«
    »Das stimmt Aber ein besonderer.« Jane legte ihren Arm auf Glendas Schulter, und die Frau zuckte unter dieser Berührung zusammen.
    »Schau hinein, Glenda. Was siehst du?«
    »Nichts, ich…«
    »Es ist der Weg zum Teufel!« flüsterte Jane. »Der Weg in die Hölle. Ein Tor ins Jenseits. Jeder kann es aufstoßen. Ich, du, alle Menschen und Dämonen.«
    Glenda schaute Jane an, und ihre Augendeckel zuckten dabei. »Ich verstehe dich nicht. Was soll das mit dem Tor? Willst du, dass ich hineingehe und…«
    »Wir beide, Glenda.«
    »Und dann?«
    Jane Collins lächelte hintergründig. »Wenn wir den Spiegel durchschritten haben, gehören wir dem Teufel. Es ist der Weg zu ihm, und du wirst ihn mit mir gemeinsam gehen. Wie gefällt dir das?«
    Glenda erschrak bis ins Mark. Wieder begann ihr Herz zu rasen. Es war unwahrscheinlich und unglaublich, was ihr die Hexe da vorgeschlagen hatte. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie sollte mit in die Hölle.
    »Wie ich erkennen kann, glaubst du mir nicht so recht«, sagte die ehemalige Detektivin leise. »Aber es stimmt wirklich. Es ist der Eingang zur Hölle. Zum Reich des Bösen, zur…«
    »Ich werde nicht mitgehen!« unterbrach Glenda Jane Collins mit entschlossenen klingender Stimme.
    Janes Züge wurden für einen Augenblick starr. »Du wagst es, mir deine Weigerung mitten ins Gesicht zu sagen?« zischte sie böse.
    Glenda nickte. »Das wage ich.«
    Jane blieb ruhig. Sie spielte mit ihren Fingern, und Glenda sah auch die langen, blutrot lackierten Nägel. »Ich glaube, du bist dir über deine Lage nicht im klaren«, erklärte die Hexe mit ruhiger Stimme. »Du hast keine Wahl, als meinen Wünschen Folge zu leisten. Es sei denn, du willst sterben.«
    »Auch das nicht« Glenda wunderte sich, dass sie noch den Mut zu einer Antwort finden konnte. Aber sie wollte sich nicht mehr einschüchtern lassen. Zuviel hatte sie bereits durch Jane Collins einstecken müssen. Vielleicht erkannte diese einmal, dass man mit ihr nicht alles machen konnte.
    »Du bist immer noch so ein kleiner Dickkopf wie früher«, stellte Jane Collins fest und nickte ein paar Mal. »Irgendwie bewundere ich dich auch, nur hat das bei mir keinen Sinn. Ich kriege dich dorthin, wo ich dich haben will - auch in den Spiegel!«
    »Versuche es!«
    Für einen Moment starrten sich die beiden Frauen an. Äußerlich war bei Jane Collins nicht zu erkennen, mit welchen Dingen sie sich beschäftigte und dass sie eine Hexe war. Ein Beobachter wäre erstaunt gewesen, sie auf dem Bett sitzen zu sehen. Dass sie Todfeinde waren, darauf wäre er kaum bekommen.
    Über dem Kopfende befand sich der Spiegel. Er zeigte eine ovale Form, besaß keinen Rahmen und hing dort wie ein überdimensionaler Tropfen an der Wand. Er schimmerte zudem wie ein Ölfleck, so dunkel, so geheimnisvoll. Wenn Glenda näher hinschaute, empfing sie die seltsame Ausstrahlung des Spiegels.
    Zudem glaubte sie, dass die Fläche nicht ruhig war. Obwohl sie sich so glatt präsentierte, schien sie sich zu bewegen, als würde hinter dem Dunkel etwas Geheimnisvolles lauern, das nur wartete, aus einer anderen Dimension zu kriechen, um die Menschen an sich zu reißen. Jane Collins senkte ihre Stimme, als sie Glenda ansprach. »Du wirst gar nicht anders können, kleine Glenda, als meinen Wünschen Folge zu leisten. Der Spiegel ist unbestechlich. Er wird dich an sich reißen, er wird dich fressen, das glaube mir. Er ist das Tor, das der Teufel für uns errichtet hat. Wer würdig genug ist und dort hineinschaut, sieht die Hölle.«
    Glenda versteifte. »Ich will sie nicht sehen. Ich will mit dem Teufel nichts zu tun haben!«
    Jane warf den Kopf in den Nacken und lachte schrill. »Du musst!« schrie sie dabei. »Man wird dich nicht fragen, kleine Glenda. Der Teufel fragt nie. Er holt sich, was er will. Er reißt es an sich. So!« Jane streckte den Arm aus, öffnete die Hand, um sie wieder zu einer Faust zu schließen.
    »Da ich eine Dienerin des Teufels bin, werde auch ich seinen Geboten und Gesetzen folgen. Hast du mich verstanden, Glenda!«
    Sie nickte.
    Jane drehte sich um. Sie wollte Glenda mehr über den Spiegel sagen, schaute auf die Fläche, und Glenda nutzte die Gunst des Augenblicks, indem sie sich nach hinten bewegte. Vorsichtig kroch sie zurück.
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