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Liebe auf den zweiten Klick

Liebe auf den zweiten Klick

Titel: Liebe auf den zweiten Klick
Autoren: Rowell Rainbow
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du weißt schon, weil ihr gegen die Regeln verstoßen habt. Und das waren die einzigen Mails, die ich mir je so genau angeguckt habe, nur die Nachrichten, die markiert waren, und davon nur eure. Ich meine, vielleicht macht es das ja nur noch schlimmer, aber ansonsten hab ich keine anderen E -Mails regelmäßig gelesen. Als ich gegangen bin, musste ich keine weiteren Briefe auf irgendwelchen Schreibtischen hinterlassen.«
    Â»Warum musstest du diesen Brief überhaupt schreiben? Ich kann dir sagen, dieser Zettel war das Verdrehteste von allem.«
    Â»Ich wollte mich entschuldigen.« Er widerstand dem Verlangen wegzuschauen.
    Â»Aber warum die Entschuldigung? Was spielte das noch für eine Rolle?«
    Â»Weil du eine Rolle gespielt hast«, sagte er. »Ich wollte mit dir ins Reine kommen.«
    Â»Anonym?«
    Lincoln wollte nicht schon wieder beteuern, dass es ihm leidtat, also sagte er gar nichts.
    Â»Ich hab an dich gedacht«, erklärte Beth. »Ich hab darüber nachgedacht, wie die Sache in einem Buch oder Film weitergehen würde. Wenn das jetzt ein Jane-Austen-Roman wäre, wäre das alles gar nicht so übel – wenn du meine Briefe abfangen würdest, und ich würde über deine Gartenhecke lugen … Computer machen alles viel schlimmer.«
    Â» Ich hab alles viel schlimmer gemacht«, entgegnete er. »Ich hätte dir diesen Brief nicht schreiben sollen. Ich meine, nach allem, was passiert ist, obendrein noch der Zettel. Es tut mir leid, dass der dich so mitgenommen hat.«
    Â»Das ist es ja gerade …«, murmelte sie. »Ich bin gar nicht mal so sicher, dass mich das mit dem Brief mitgenommen hat. Vielleicht am Anfang die Vorstellung, dass irgendein Fremder meine E -Mails liest. Aber ich hab nicht lange gebraucht, um zu begreifen, dass du es warst. Ich hab dich nicht mehr im Gebäude gesehen. Und dann hab ich das Derek gegenüber eines Tages erwähnt – du weißt schon, Derek, der neben mir sitzt. ›Was ist eigentlich mit diesem riesigen Kerl mit den braunen Haaren passiert, der immer mit Doris gegessen hat?‹ Und er meinte: ›Der Informatiktyp? Der hat gekündigt.‹ Und dann passten alle Puzzleteilchen zusammen. Dass du … du warst.«
    Beth hatte aufgehört zu weinen und lehnte sich entspannt gegen die Wand. Ihr Rock hatte sich wieder über ihre Knie hochgeschoben. Lincoln wollte in ihren Schoß fallen. Sie saßen immer noch nebeneinander und sahen sich an, und sie hatte sich mit der Hand auf dem Boden abgestützt, sodass sich ihre Fingerspitzen beinahe berührten.
    Â»Wie würde das jetzt in einem Film weitergehen?«, fragte sie und sah auf ihre Hände hinunter. Mit jeder Silbe blickte sie sanfter drein. »Wie würden Meg Ryan und Tom Hanks diese Situation entschärfen?«
    Â»Du meinst wie in Schlaflos in Seattle ?«, fragte er.
    Â»Genau«, sagte sie. »Oder in E -Mail für dich . Zunächst mal müssten wir dieses Gespräch ohne Kameras führen. Das ist einfach viel zu chaotisch.«
    Â»Wenn das ein Film mit Meg Ryan und Tom Hanks wäre«, begann Lincoln, »dann würde ich dich einfach küssen, vermutlich mitten im Satz. Und das würde alle Probleme lösen.«
    Sie lächelte. Hatte er sie jemals so lächeln sehen? Mit jeder einzelnen Sommersprosse?
    Â»Louis Armstrongs Einsatz«, verkündete sie.
    Â»Aber ich werde dich nicht küssen«, sagte er. Er musste die Worte geradezu hervorwürgen.
    Â»Wirst du nicht?«
    Â»Nein. Weil du nämlich recht hast. Es sollte eine Erklärung für das alles geben. Für uns . Ich möchte, dass du eines Tages auf diesen Abend zurückblicken kannst und es plausibel findest, dass sich zwei Menschen so finden können.«
    Â»Ah«, machte Beth. »Harry und Sally.« Wenn sie jetzt noch mehr lächeln würde, dann würde er daran zerbrechen.
    Â»Joe gegen den Vulkan« , schlug er vor.
    Â»Jerry Maguire« , konterte sie.
    Â»Das Imperium schlägt zurück.«
    Sie lachte. Das war noch besser, als er es sich vorgestellt hatte. Wie ein Kichern, das vom Stuhl fällt.
    Â»Was ich im Kino gemacht habe«, erklärte sie, »hätte ich nicht gemacht, wenn … na ja, wenn ich nicht Doris nach dir gefragt hätte.«
    Â»Ach ja?«
    Â»Und sie meinte, du wärst einer der nettesten Typen, die sie je kennengelernt hat, vielleicht sogar netter als
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