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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Wolken und näherte sich der Stratosphäre.
    Hier am See, der an den nordwestlichen Rand der FAYZ grenzte, waren sie dem echten Himmel daher viel näher. Und so nah an der Barriere, dass sie mit einem halbwegs guten Fernstecher von draußen beobachtet werden konnten.
    Für Sam war es immer noch merkwürdig, auf einmal den gesamten See überblicken zu können. Auf der anderen Seite, nur ein paar Kilometer von ihnen entfernt, lag noch eine Marina. Es waren Boote zu sehen und Leute, wenn auch nicht viele.
    Einige von ihnen waren in ihren Booten bis an die Barriere herangefahren und hatten zu ihnen herübergestarrt –als wären sie Tiere im Zoo. Auch jetzt war ein Boot da. Mit zwei Typen, die so taten, als würden sie angeln, sie aber in Wirklichkeit filmten.
    Sam winkte ihnen zu und kam sich blöd dabei vor.
    Das Leben in der FAYZ hatte sich verändert.
    Wie zur Bestätigung hob Astrid jetzt die Hand an die Augen und blickte nach Norden. »Ein Hubschrauber.«
    Er war mit einem Logo beschriftet. Aus der Ferne war nicht zu erkennen, was draufstand. Er konnte zu einem Nachrichtensender gehören oder auch zu einer bestimmten Polizeieinheit.
    Der Hubschrauber hing über der zweiten Marina in der Luft und wahrscheinlich zoomten die Insassen sie mit ihren Kameras gerade heran, wie sie da zu viert auf dem Deck saßen.
    Sam musste gegen den Impuls ankämpfen, ihnen nicht den Stinkefinger zu zeigen.
    Als er merkte, dass Edilio immer noch redete, fühlte er sich wieder wie ein Schüler, der nicht aufgepasst hatte.
    »Was wir am dringendsten brauchen, sind Informationen«, sagte Edilio gerade. »Was führen Drake und Diana und dieses Kind im Schilde? Wozu sind sie fähig? Wir können uns sonst kein Bild machen, wären wie blind.«
    »Ironie«, sagte Astrid. Als die anderen sie begriffsstutzig ansahen, seufzte sie. »Wir können zum ersten Mal aus diesem Fischglas rausschauen und den echten Himmel und die Außenwelt sehen – und sind dabei immer noch blind.«
    »Aah«, machten die anderen wie aus einem Munde. »Ja, klar.«
    »Wenn ich den Witz erst erklären muss, ist er nicht mehr witzig«, fügte Astrid eisig hinzu.
    »Ich möchte mit Caine reden«, sagte Edilio. »Ich gehe zu ihm. Wir müssen zusammenarbeiten.«
    »Soll ich mitkommen?«, fragte Sam.
    »Wenn du den Leuten an der Barriere sagst, was sie tun sollen, wird Caine nur sauer. Und für euren Wir-sind-Feinde-Schwachsinn haben wir jetzt keine Zeit. Um ehrlich zu sein … Weißt du, ich hab mich gefragt … Ich meine, es ist nur ein Vorschlag …«
    Sam lächelte seinen Freund an. »Wenn du einen Job für mich hast, dann raus mit der Sprache.«
    »Es ist nicht nur ein Job. Es ist … Okay, hör zu: Der Wirbelwind kann nicht überall gleichzeitig sein. Brianna sucht nach den dreien, aber sie geht dabei nicht systematisch vor. Ihr wisst, wie sehr ich sie mag, aber sie zoomt völlig planlos durch die Gegend und lässt sich dabei von niemandem etwas vorschreiben.«
    Sam nickte. »Ich soll auch nach ihnen suchen.«
    »Im Moment nimmt sich Brianna die Gegend rund um Perdido Beach vor – für den Fall, dass Gaia und Drake auf dem Weg in die Stadt sind, und damit sie von den Fernsehkameras gesehen wird. Aber vielleicht hat sich Gaia irgendwo verkrochen und wartet ab, bis sie wieder stärker geworden ist.«
    Sam dachte nach. »Der Minenschacht, der Stützpunkt der Nationalgarde, Stefano Ray oder das Kraftwerk.«
    »Das ist exakt meine Liste. Dekka kann nicht mit dir mitkommen. Ich – wir – brauchen sie hier.«
    »Wen sonst noch?«
    »Wir wissen nicht, wozu Gaia fähig ist. Es kann sein, dass du nicht stark genug bist, um sie zu besiegen. Alleine schaffst du das sowieso nicht. Und auch nicht mit Dekka.« Er nickte ihr respektvoll zu. »Nichts für ungut, Dekka.«
    Dekka formte mit den Lippen ein lautloses: kein Problem. Sie kannte die Grenzen ihrer Kraft.
    »Wir sollten es nicht Gaia überlassen, den Zeitpunkt und den Ort des Kampfes zu bestimmen«, fuhr Edilio fort.
    »Sie ist davongelaufen. Mit Diana und Drake«, warf Astrid ein. »Und kam auch nicht wieder. Sie ist einfach abgehauen. Ich finde, das sieht nicht nach unmittelbarer Gefahr aus.«
    Sam blickte grinsend zu Boden. »Wenn Toto hier wäre, würde er jetzt ›Bullshit‹ sagen. Der Gaiaphage hat sich nicht dafür entschieden, einen Körper anzunehmen, um schwächer zu werden. Das weißt du, Astrid.«
    Die Stimmung war von Minute zu Minute bedrückender geworden. Edilio hatte ihnen die Wahrheit vor Augen
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