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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone
Autoren: Rainer M. Schröder
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schmale, anderthalb Meter lange Segmente aus Aluminium, die sich zu einem Steg, einer primitiven Landungsbrücke zusammensetzen ließen.
    Maschinengewehrgarben strichen von den Dächern der Reaktorblöcke über die Schießschartenreling und über das Deck der Potemkin hinweg. In den ohrenbetäubenden Gefechtslärm mischten sich die Schreie der Verwundeten und tödlich Getroffenen.
    Die Langboote mit den todesmutigen Landungstruppen hielten sich noch im Schutz des Hecks und auf der Backbordseite. Noch war die Zeit für die Erstürmung der Ufer nicht gekommen.
    Über Presidio stiegen Hubschrauber auf und aus dem von hohen Festungsmauern umschlossenen Hafenbecken schossen schwer bewaffnete Schnellboote hervor.
    » Gleich wird es sich entscheiden! « , stieß Major Marquez mit heiserer Stimme hervor, als er die drei Helikopter vor der Lichterkulisse von Presidio ausmachte und sie Kurs auf die Potemkin nehmen sah.
    » In der Tat! « , kam es von Yakimura, der das Fernglas auf den Schwarm seiner grauen Delta Glider gerichtet hatte. » Gleich bricht über Tomamato Island die Hölle los! «
    Duke hatte den Haken schon gleich mit dem ersten Wurf hinter das Geländer gebracht. Gerade verknotete er das straff gespannte Seil, als die Suchscheinwerfer auf einem plötzlich aus den Nebelschleiern auftauchenden Frachtkahn kleben blieben, schrille Sirenen die Stille der Nacht zerrissen und es innerhalb von Sekunden zu einem Gefecht zwischen der Besatzung des Kahns und den Wachmannschaften kam.
    Zu Tode erschrocken warfen sie sich auf den Boden der Galerie. » Die greifen uns an! « , schrie Ellis entsetzt.
    » Nein, sie greifen nicht uns an, sondern Hyperion und unsere Oberen! « , schrie Duke zurück.
    Leota sprang in kopfloser Panik auf. » Wir müssen zurück ins Gebäude! « , gellte sie.
    Colinda bekam sie gerade noch rechtzeitig zu fassen und zerrte sie brutal zurück. » Bist du lebensmüde? Da drin sind wir gefangen und es wartet nichts als der sichere Tod auf uns! «
    » Genau! « , stieß Duke hervor und hob vorsichtig den Kopf. » Wir müssen jetzt so schnell wie möglich nach oben auf die Galerie. Wer immer die Angreifer sind, ich habe keine Lust, hier untätig abzuwarten, ob sie auch gewinnen und uns freilassen. «
    Ungläubig starrte Ellis ihn an. » Du willst dich noch immer abseilen? Du musst verrückt sein! «
    » Nicht verrückter, als nichts zu tun und bloß darauf zu hoffen, dass mit dem Angriff auch unsere Rettung kommt! Aber mach, was du willst, ich bleibe jedenfalls bei unserem Plan! « , erwiderte Duke, richtete sich vorsichtig auf und sah sich hastig um. Alle Scheinwerfer konzentrierten sich auf den langen Kahn, der inzwischen in einem spitzen Winkel auf das südwestliche Ufer der Insel zuhielt und schon aus ihrem Blickfeld zu verschwinden begann. Die Gedanken jagten sich hinter seiner Stirn. » Mann, Leute, hier bei uns fliegt keine einzige Kugel durch die Luft! Das Gefecht findet auf der anderen Seite statt und das macht alles noch viel einfacher! Keiner wird auf uns achten, wenn wir uns hier auf der dunklen Ostseite abseilen! Wartet hier, ich hole die Overalls! « Damit kletterte er aufs Geländer, zwängte sich durch die Lücke und hängte sich ans Seil.
    Die Mannschaften an den Katapulten schleuderten so schnell sie konnten einen Dreierset Feuertöpfe nach dem anderen dem Feind entgegen. Doch sie zielten nicht länger allein auf den langen Uferstreifen von Tomamato Island, sondern sie ließen die Feuertöpfe in einem weiten Fächer über die gut zwei Kilometer breite Wasserfläche zwischen der Insel und dem Festland niederregnen. Der Phosphor brannte auf dem Wasser weiter und verwandelte die Ufergewässer in ein hell loderndes Flammenmeer, das sich immer weiter in Richtung Presidio ausbreitete. Zwei der von dort heranjagenden Schnellboote wurden direkt getroffen und verwandelten sich im Handumdrehen in schwimmende Fackeln. Die anderen drehten ab und schlugen einen weiten Bogen um das Flammenmeer.
    Die Besatzungen der Schnellboote sahen auch keinen Grund, sich tollkühn einen Weg durch die Feuerbarrieren zu suchen. Die drei Helikopter, die sich über ihnen im Anflug befanden, würden den massiven Angriff, der von dem alten Kahn ausging, mit ihren schweren Geschützen zurückschlagen und die Feinde Hyperions auf den Grund der Bay schicken.
    Doch Zeno machte ihnen mit Nekias Hilfe einen Strich durch die Rechnung.
    Der Major gab ihnen wie verabredet von der Brücke her das Zeichen, als die Helikopter nahe
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