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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6
Autoren: Der silberne Sessel
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dauerte de s halb nicht sehr lange, bis sie eine große, schwarze Öf f nung in den Hügel gegraben hatten. Und nun trat aus der Dunkelheit zuerst die langbeinige, spitzhütige G e stalt des Moorwacklers und dann folgte Rilian, der Prinz selbst, mit den beiden Pferden. Hätte man sie nicht schon erwartet, wäre ihr Auftauchen ziemlich Furcht erregend gewesen.
    Als Trauerpfützler herauskam, erschallten aus allen Richtungen Rufe: »Oh, es ist ein Wackler – ach du li e be Güte, es ist der alte Trauerpfützler – der alte Trauer pfützler aus den östlichen Sümpfen – was hast du nur getrieben, Trauerpfützler? – Suchtrupps sind nach dir ausgesandt worden – Lord Trumpkin hat Aufrufe au s hängen lassen – man hat eine Belohnung ausgesetzt!« Doch innerhalb einer Sekunde verstumm ten alle und das Geschrei wich einer Totenstille, genauso wie in einem lauten Schlafsaal alles verstummt, wenn der Schulleiter die Tür öffnet. Denn jetzt erblickten sie den Prinzen.
    Keiner bezweifelte auch nur eine Sekunde lang, dass er es war. Viele von den Tieren, den Dryaden, Zwergen und Faunen erinnerten sich noch an ihn, aus den Tagen vor seiner Verzauberung. Es gab auch ein paar Alte unter ihnen, die noch wussten, wie sein Vater, König Kaspian, als junger Mann ausgesehen hatte, und sie entdeckten die Ähnlichkeit. Aber ich glaube, sie hätten ihn so oder so erkannt. Zwar war er blass von der la n gen Gefangenschaft in den Landen der Tiefe, war schwarz gekleidet, staubig, ungepflegt und müde, doch in seinem Gesicht und in seiner Haltung war etwas, was keiner übersehen konnte. Dieses Besondere zeic h net alle wahren Könige von Narnia aus, die durch den Willen Aslans regieren und in Feeneden auf dem Thron König Peters des Prächtigen sitzen. Sofort entblößte jeder das Haupt und beugte das Knie; und einen A u genblick später gab es ein Jubelgeschrei, Freude n sprünge und ein Händeschütteln (und alle küssten und umarmten einander), dass Jill die Tränen in die Augen stiegen. All die Mühen und Gefahren bei ihrer Suche nach dem Prinzen hatten sich gelohnt.
    »Mit Verlaub, Eure Hoheit«, sagte der Älteste der Zwerge, »in jener Höhle dort wird ein bescheidenes Mahl angerichtet, das nach dem Schneetanz serviert werden sollte …«
    »Wohlan, Vater«, erwiderte der Prinz. »Noch ni e mals hat ein Prinz, ein Ritter, ein Herr oder ein Bär e i nen solchen Appetit gehabt wie wir vier Wanderer zu dieser nächtlichen Stunde.«
    Die ganze Gruppe setzte sich in Bewegung und Jill hörte, wie Trauerpfützler zu einigen, die ihn mit Fragen bestürmten, sagte: »Nein, nein. Meine Geschichte kann warten. Mir ist nichts Besonderes zugestoßen. Ich will die hiesigen Neuigkeiten hören. Versucht nicht, mir die Katastrophen nach und nach beizubringen, ich erfahre lieber gleich alles auf einmal. Hat der König Schiff bruch erlitten? Gab es Waldbrände? Gibt es Krieg an der Grenze nach Kalormen? Sicher sind auch ein paar Drachen eingefallen, was?« Und alle lachten laut und sagten: »Ist das nicht typisch Moorwackler?«
    Die beiden Kinder brachen vor Müdigkeit und Hu n ger fast zusammen, aber die mollige Wärme in der Höhle und der Anblick der Höhle selbst, wo der Feuer schein an den Wänden und den Schränken, auf den Tassen, den Untertassen, den Tellern und auf dem gla t ten Steinfußboden tanzte wie in einer Bauernküche, belebten sie ein wenig. Trotzdem schliefen sie schon ein, noch bevor sie mit dem Essen fertig waren. Und während sie schliefen, besprach der Prinz Rilian das hinter ihm liegende Abenteuer mit den älteren und we i seren Tieren und Zwergen. Und jetzt begriffen alle, wie es zugegangen war: dass eine böse Hexe (ohne Zweifel von der gleichen Art wie die weiße Hexe, die vor la n ger Zeit den großen Winter über Narnia gebracht hatte) das Ganze geplant hatte, indem sie erst Rilians Mutter getötet und ihn dann verzaubert hatte. Und sie erfu h ren, wie diese Hexe sich bis nach Narnia vorgegraben hatte, um hier einzufallen und das Land durch Rilian zu regieren; und dass er nie daran gedacht hätte, dass ebendieses Land, in dem sie ihn als König einsetzen wollte (dem Namen nach als König, doch in Wirklic h keit als ihr Sklave), sein eigenes Land war. Und durch die Rolle der Kinder in der Geschichte er fuhren sie, dass diese Hexe mit den gefährlichen Riesen von Ha r fang unter einer Decke steckte.
    »Und die Moral von der Geschichte, Eure Hoheit«, sagte der Zwergenälteste, »ist, dass diese Hexen aus dem Norden
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