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Lewis, CS - Narnia 1

Lewis, CS - Narnia 1

Titel: Lewis, CS - Narnia 1
Autoren: Das Wunder von Narnia
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Hause kommen. Das riesengroße Haus auf dem Land, von dem Digory schon viel gehört, das er aber nie gesehen hatte, sollte jetzt ihr Zuhause sein. Alte Rüstungen gab es dort, Stallungen, Hundezwinger, einen Fluß, einen Park, Gewächshäuser, Treibhäuser mit Weinreben, Wälder und Berge dahinter. Digory war ganz sicher, von nun an würden sie alle bis zum Ende ihrer Tage glücklich und zufrieden leben. Aber vielleicht interessiert euch ja auch, was sonst noch alles geschah.
    Polly und Digory blieben immer gute Freunde, und fast jedesmal verbrachte Polly ihre Ferien mit Digory zusammen in diesem wunderschönen Haus auf dem Land.
    Dort lernte sie auch reiten und schwimmen, melken, backen und klettern.
    Die Tiere in Narnia lebten glücklich und in Frieden, und viele Jahrhunderte lang kam weder die Hexe noch ein anderer Feind und störte sie in ihrem schönen Land. König Frank, Königin Helen und ihre Kinder lebten ebenfalls glücklich und zufrieden, und ihr zweiter Sohn wurde der König von Archenland. Die Jungen heirateten Nymphen, die Mädchen Wald-und Flußgötter. Die Laterne, die Jadis aus Versehen gepflanzt hatte, leuchtete bei Tag und bei Nacht, und so wurde dieser Wald, in dem sie stand, Laternendickicht genannt. Und als viele Jahre später ein anderes Mädchen aus unserer Welt nach Narnia kam–es war eine Winternacht und es schneite–, da brannte das Licht noch immer. Und auf gewisse Art und Weise hatte das Abenteuer, das dieses Mädchen erlebte, mit den Abenteuern in dieser Geschichte zu tun.
    Das kam so zustande: Das Bäumchen, das aus dem Kerngehäuse wuchs, das Digory im Garten eingepflanzt hatte, gedieh prächtig und wuchs zu einem schönen Baum heran. Da er in der Erde unserer Welt wuchs, weit weg vom Klang der Stimme Aslans, weit weg von der jungen Luft Narnias, trug er keine Äpfel, die eine sterbende Frau beleben konnten, so wie das bei Digorys Mutter geschehen war. Aber seine Äpfel waren schöner als alle Äpfel Englands, und sehr gesund waren sie, auch wenn es keine ausgesprochenen Zauberäpfel waren. Aber tief drinnen im Saft des Baumes lebte noch immer die Erinnerung an diesen anderen Baum in Narnia, von dem er abstammte.
    Manchmal rührte er sich geheimnisvoll, selbst wenn überhaupt kein Lüftchen wehte, und ich glaube, das geschah immer dann, wenn in Narnia ein Sturm blies. Dann bebte der Baum, weil im gleichen Augenblick der narnianische Baum vom Sturm gepeitscht wankte und schwankte. Aber wie dem auch sei–später zeigte sich, daß in seinem Holz noch immer ein Zauber ruhte. Denn als Digory schon ein berühmter, gebildeter Mann war, ein Professor, der viel auf Reisen ging, und ihm das alte Haus der Ketterleys gehörte, da tobte eines Tages ein schlimmer Sturm über den ganzen Süden Englands hinweg, und dieser Sturm entwurzelte den Baum. Digory brachte es nicht übers Herz, ihn einfach zu Feuerholz zu zersägen, also ließ er einen Schrank daraus bauen, den er in sein großes Haus auf dem Land stellte. Und obwohl er die Zauberkräfte des Schranks nicht selbst entdeckte, so tat es doch jemand anders. Das war der Anfang von dem ganzen Hin und Her zwischen Narnia und unserer Welt, worüber ihr in den anderen Narnia-Büchern nachlesen könnt.
    Als Digory mit seiner Familie in das große Landhaus gezogen war, da hatten sie Onkel Andrew zu sich genommen. Digorys Vater sagte damals: »Wir müssen versuchen, den alten Knaben vor weiteren Schwierigkeiten zu bewahren. Außerdem ist es nicht gerecht, daß ihn die arme Letty ständig auf dem Hals haben soll.«
    Bis zu seinem Tod versuchte Onkel Andrew nie mehr zu zaubern. Man hatte ihm seine Lektion erteilt, und im Alter wurde er angenehmer und weniger selbstsüchtig als jemals zuvor. Doch er freute sich immer, wenn er seine Besucher allein im Billardzimmer empfangen konnte.
    Dann erzählte er ihnen Geschichten von einer geheimnisvollen Dame, einer ausländischen Königin, mit der er durch London gefahren war. »Ein gräßliches Temperament hatte sie«, sagte er dann. »Aber ein verdammt schönes Weib war sie, ein verdammt schönes Weib.«
     
    ENDE
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