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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)
Autoren: James S. A. Corey
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in der Schwerelosigkeit Eisberge zu zerschneiden und zu befördern, war dies eine recht häufige Verletzung. Paj nahm die Sache mit dem Fatalismus eines Profis hin. Holden beugte sich über Sheds Schulter, als der Techniker eine medizinische Made aus dem abgestorbenen Gewebe zog.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Holden.
    »Ziemlich gut, Sir«, erwiderte Paj. »Ein paar Nerven funktionieren noch, und Shed hat mir erklärt, wie die Prothese mit ihnen verbunden wird.«
    »Vorausgesetzt, wir halten die Nekrose unter Kontrolle«, wandte der Sanitäter ein, »und vorausgesetzt, wir können dafür sorgen, dass die Wunde nicht zu weit abheilt, ehe wir Ceres erreichen. Ich habe die Akte durchgesehen. Paj ist lange genug dabei, um Anspruch auf eine Prothese mit Muskelfeedback, Druck- und Temperatursensoren und feinmotorischer Software zu haben. Das volle Paket. Der neue Arm wird fast so gut wie der alte sein. Die inneren Planeten haben sogar ein neues Biogel entwickelt, das den verlorenen Körperteil nachwachsen lässt, aber das wird von unserer Police nicht abgedeckt.«
    »Zur Hölle mit den Inneren, zur Hölle mit ihrer Zaubergrütze. Ich hab lieber eine gute Nachbildung aus dem Gürtel als irgendetwas, das die Schweinehunde im Labor züchten. Wahrscheinlich wird man zum Arschloch, sobald man nur einen hübschen Arm von ihnen mit sich herumträgt«, sagte Paj. Dann fügte er eilig hinzu: »Oh, äh, war nicht persönlich gemeint, XO.«
    »Schon gut. Ich bin nur froh, dass wir Sie wieder zusammenflicken können«, sagte Holden.
    »Erzähl ihm auch den Rest«, sagte Paj mit einem bösen Grinsen. Shed errötete.
    »Na ja, ich, äh, ich habe da mal was von Leuten gehört, die so eine Prothese haben.« Der Sanitäter wich Holdens Blick aus. »Anscheinend gibt es eine Phase, wenn man sich noch nicht völlig mit der Prothese identifiziert hat, in der es sich beim Wichsen so anfühlt, als würde es einem jemand anders machen.«
    Holden ließ die Bemerkung einen Moment in der Luft hängen, während Shed bis über beide Ohren rot anlief.
    »Gut zu wissen«, meinte Holden schließlich. »Und die Nekrose?«
    »Er hat eine Infektion«, erklärte Shed. »Die Maden halten das unter Kontrolle, daher ist die Entzündung eigentlich eine gute Sache, also bekämpfen wir sie nicht zu energisch, solange sie sich nicht ausbreitet.«
    »Wird er für die nächste Tour wieder fit sein?«, fragte Holden.
    Pajs Miene verfinsterte sich.
    »Verdammt, ja, ich werde bereit sein. Ich bin immer bereit. Das gehört doch zu meinem Job, Sir.«
    »Wahrscheinlich«, ergänzte Shed. »Es kommt darauf an, wie gut die Prothese sich mit dem Körper verbindet. Wenn nicht die nächste Tour, dann spätestens die danach.«
    »Verdammt auch«, protestierte Paj. »Ich kann einhändig das Eis immer noch besser steuern, als es die meisten anderen Ärsche auf diesem Kahn mit beiden Händen können.«
    »Wie ich schon sagte, das ist gut zu wissen. Nur weiter so.« Holden unterdrückte ein Grinsen.
    Paj schnaubte. Shed pulte eine weitere Made aus der Wunde. Holden kehrte zum Lift zurück, und dieses Mal zögerte er nicht, als er das Ziel wählte.
    Die Navigation der Canterbury machte nicht sonderlich viel her. Die wandhohen Anzeigen, die Holden sich bei seiner freiwilligen Meldung für die Raummarine noch vorgestellt hatte, gab es nur auf Großkampfschiffen, und selbst dort waren sie viel eher Beiträge zum Design als nützliche Gegenstände. Ade saß vor zwei Bildschirmen, die kaum größer waren als normale Terminals, und beobachtete Kurven, die Aufschluss über Wirkungsgrad und Leistung des Reaktors der Canterbury gaben, während rechts die Protokolldaten verschiedener Systeme aufgelistet wurden. Sie trug dicke Kopfhörer, aus denen gerade noch das schwache Pochen der Bässe herausdrang. Hätte die Canterbury eine Anomalie aufgespürt, dann hätte ein Alarm sie darauf aufmerksam gemacht. Wenn ein System Fehler produzierte, schlug ein anderer Alarm an. Wenn Kapitän McDowell die Brücke verließ, sagte er ihr Bescheid, damit sie die Musik abstellen und beschäftigt tun konnte, bevor er überhaupt eintraf. Ihre heimlichen Laster waren nur eines von tausend Dingen, die Holden an Ade so anziehend fand. Er trat hinter sie und zog ihr sanft die Kopfhörer ab. »Hallo.«
    Ade lächelte, tippte auf ihren Bildschirm und legte sich die Kopfhörer um den langen schlanken Hals wie ein großes technisches Schmuckstück.
    »Executive Officer James Holden«, sagte sie übertrieben förmlich,
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