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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder
Autoren: dtv
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hinausgerannt.
    »Was ist denn?«, rief Achmed und lief seinen Freunden hinterher. »Ich verstehe überhaupt nix mehr, ey!«
    Miriam kam auf die Idee, zunächst mal auf dem Schulhof nach den Schülern der Oberstufe zu sehen. Sollte wirklich das alte
     Spiel wieder aktiviert worden sein, dürfte auch von denen keiner mehr da sein.
    Sie behielt recht. Die Pavillons der höheren Klassen waren leer, weit und breit war kein einziger Schüler zu sehen.
    Bedrückt sahen die Kinder in die leeren Räume, dieden Eindruck machten, als hätte jemand von einer Sekunde auf die andere alle auf einen anderen Planeten gebeamt. Aber sie
     wussten, dass etwas ganz anderes passiert war: Alle Kinder, also auch sie selbst, waren mitsamt ihrer Stadt Teil eines Computerspiels
     geworden, in dem es keine Erwachsenen gab, genauer gesagt, niemanden, der älter war als fünfzehn. 1
    »Moment, ey!«, stotterte Achmed, nachdem Jennifer ihm erklärt hatte, was sie gerade erlebten. »Das kann doch nicht sein, ey.
     Wie soll denn das funktionieren, ey?«
    Ben zuckte mit den Schultern. »Wir haben nie herausbekommen, wie es funktioniert, sondern leider nur erfahren müssen, dass
     es funktioniert!«
    Achmed fasste sich mit beiden Händen an den Kopf, drehte sich mehrmals um sich selbst und brabbelte vor sich hin: »Ihr meint,
     alle, die älter sind als fünfzehn, sind verschwunden? Wir sind in unserer Stadt allein? So etwas Krasses, ey! Das kann doch
     gar nicht sein!«
    Jennifer fragte, wieso Ben und Thomas auf ihrem Weg zur Schule nicht bemerkt hatten, dass es keine Erwachsenen mehr in der
     Stadt gab.
    Ben antwortete mit der Gegenfrage, wieso die Mädchen es nicht selbst bemerkt hatten.
    »Als ich in die Schule gekommen bin, waren alle noch da!«, schwor Miriam. »Meine Mutter hat mir nochmein Schulbrot in die Hand gedrückt. Die Meckertante aus dem Nebenhaus hat wie immer ihren Lockenwicklerkopf aus dem Küchenfenster
     gestreckt und herumgemosert und ich habe sogar die Krützdoof heute Morgen noch mit dem Auto in die Schule fahren sehen!«
    Jennifer nickte. Auch sie hatte ihre Lehrerin, Frau Krützfeld-Loderdorf, vor Schulbeginn noch über den Hof gehen sehen.
    Ben erinnerte sich, dass seine Mutter aus der Dusche heraus nicht geantwortet hatte. Vermutlich war sie zu diesem Zeitpunkt
     schon verschwunden gewesen. Er schlug sich die Hand vor die Stirn: »Scheiße, dann läuft bei mir zu Hause noch das Wasser!«
    »Immerhin etwas!«, kommentierte Thomas mit einem Seitenblick auf Kolja. Er erinnerte sich noch gut, wie Kolja damals in der
     Stadt der Kinder das Wasserwerk besetzt und gefordert hatte, Chef der Stadt zu werden. Ben hatte ihn überlistet und Kolja
     in einem Labyrinth verschwinden lassen. So waren sie wieder an Wasser herangekommen. Mittlerweile gehörte Kolja aber zu ihrem
     festen Freundeskreis.
    »An der Bushaltestelle, an der ich vorbeigekommen bin, hat kein Erwachsener gestanden!«, fiel Thomas ein. Kurz zuvor am Zebrastreifen
     aber waren noch Autos gefahren. Also mussten die Erwachsenen so gegen zehn vor acht verschwunden sein. »Um zehn vor acht kam
     ich an der HaltsteIle vorbei. Da habe ich die Taschenuhr gefunden.«
    Miriam stutzte. Die Bushaltestelle war keine fünfhundert Meter von der Schule entfernt. Thomas war erst um Viertel nach acht
     in die Schule gekommen. Das bedeutete, er hatte für diese knapp fünfhundert Meter fünfundzwanzig Minuten gebraucht!
    »Ich habe ja auch viel gefunden!«, verteidigte sich Thomas. Jetzt wusste er allerdings auch, weshalb er so viel gefunden hatte.
     Es waren Dinge, die die Erwachsenen in dem Moment, als die Kinder von einer Welt in die andere katapultiert worden waren,
     gerade irgendwo liegen gelassen oder nur lose in der Hand gehalten hatten.
    »Also was jetzt?«, fragte Frank in die Runde. Er verspürte nicht die geringste Lust, das ganze Abenteuer in der »Stadt der
     Kinder« noch einmal durchkämpfen zu müssen. Hundert Mal lieber hätte er die blöde Mathearbeit geschrieben.
    »Wir müssen so schnell wie möglich in die reale Welt zurückkehren. So viel ist klar«, stellte Ben fest. Nur, wie sollten sie
     das anstellen?
    Jennifer schlug vor: »Erinnert euch an damals. Wir sollten uns zunächst einmal Proviant sichern!«
    Die anderen stimmten ihr sofort zu.
    »Also ab ins Einkaufszentrum!«, rief Miriam.

Polizei!
    Ben ahnte schon beim ersten Schritt ins Einkaufszentrum, dass hier etwas Eigenartiges vorging . . .
    Alles wirkte wie immer. Allein das war schon
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