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Leuchtend

Leuchtend

Titel: Leuchtend
Autoren: Emma Green
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Menge Weinflaschen erstreckt sich entlang der Steinmauern. Am Ende des Ganges wurde ein kleiner Bereich für die Weinverkostung umgebaut, mit einigen Stehtischen, ledernen Barhockern und einer Bar. Auf einem der Tische stehen ein Korb mit Früchten und zwei Weingläser. Hat Diamonds all das etwa meinetwegen vorbereitet? Oder ist es einfach nur ein Teil jener Inszenierung, die jeden Journalisten erwartet, der für ein Interview hierher kommt? Ich setze mich auf einen Barhocker, während er eine Flasche aussucht. Ein wenig naiv frage ich ihn, für welchen Wein er sich entschieden hat.
    "Wein? Nein, mir ist eher nach Cognac! Und dieser hier ist dreißig Jahre alt."
    Er schenkt mir großzügig ein, setzt sich auf einen Barhocker mir gegenüber und nimmt eine Weintraube in die Hand, um jede einzelne Frucht mit seinen Zähnen zu lösen, während er mir dabei tief in die Augen sieht. Ich fühle, wie ich schwach werde, doch ich widerstehe.
    Sie fordern mich heraus, Gabriel, doch Sie werden nicht gewinnen …
    "Nun zu meinen Fragen …"
    Und wieder einmal lässt er mich nicht aussprechen.
    "Trinken Sie nicht?"
    Der Kontrollfreak ist also wieder zurück.
    Ich führe das Glas zu meinem Mund, nehme einen großen Schluck und fühle, wie die goldbraune Flüssigkeit sich in meinem Hals ausbreitet.
    "Schon besser! Es ist wichtig, die guten Dinge im Leben zu genießen."
    Der Geschmack des Cognacs überrascht mich und ich verspüre nach diesem ersten Schluck sogleich das Bedürfnis, einen weiteren Schluck zu nehmen. Es ist, als könnte ich mich nicht beherrschen, als wäre die Abhängigkeit zu stark. Ob es mir gefällt oder nicht, aber ein ähnliches Gefühl habe ich auch gegenüber Diamonds. Ich kann einfach nicht aufhören, ihn anzusehen und daran zu denken, was zwischen uns in seinem Büro passiert ist. Die Bilder finden einen Weg zurück in meine Gedanken und ich fühle, wie ich bis über beide Ohren erröte. Schließlich versuche ich meine Scham ein wenig zu kaschieren, ich klammere mich verzweifelt an mein Heft und beginne mit zögerlicher Stimme, die erste Frage zu lesen.
    "Chopard hat mir diese Frage schon zehn Mal gestellt."
    Es ist, als hätte er mir mitten ins Gesicht geschlagen. Der Unterton in seiner Stimme ist trocken und kalt und er scheint genervt zu sein. Ich sterbe vor Lust, im eine scharfe Antwort zu geben, doch ich entscheide dafür, professionell zu bleiben.
    "Verstanden, kommen wir zur nächsten Frage."
    "Ihr Journalisten lasst euch auch nicht oft etwas Neues einfallen, ihr seid schrecklich unkreativ. Ich habe mehr von Ihnen erwartet, Amandine, also strengen Sie sich an!"
    Er nennt mich nicht Amande. Oje.
    Ich nehme noch einen Schluck Cognac, um nicht vollends die Fassung zu verlieren, doch ich spüre, wie es mir die Tränen in die Augen treibt, ohne dass ich es kontrollieren könnte. Ich verfluche meine Emotionen, dennoch lasse ich mich verletzen und erniedrigen.
    Schließlich hebe ich den Blick wieder, gerade noch rechtzeitig, um zu erkennen, wie sich Gabriel Diamonds zu mir hinüberbeugt. Ich spüre, wie er mit seiner Zunge über meinen Mundwinkel fährt, genau dort, wo noch ein kleiner Tropfen dieser teuren bernsteinfarbenen Flüssigkeit übrig war.
    "Sie regen meinen Appetit an, wenn Sie gekränkt sind", murmelt er mit rauer Stimme in mein Ohr. Plötzlich stößt er den Stehtisch mit seinem Arm um. Die Cognacflasche zersplittert mit kristallenem Klang auf dem Boden. Erschrocken und unfähig, mich zu bewegen, beobachte ich, wie die Flüssigkeit die Sohlen meiner Ballerinas umspielt. Mit einem Mal spüre ich, wie Diamonds seinen kräftigen und muskulösen Körper gegen meinen presst.
    "Wo waren wir stehen geblieben?", fragt er, während er rücksichtslos an meinem Hals knabbert, den er mit seinen starken Händen umfasst. Mit einer geschickten Beckenbewegung bringt er mich dazu, die Beine zu spreizen und ich danke mir innerlich dafür, dass ich mich nicht dazu entschieden habe, einen Rock anzuziehen. Unsere beiden Körper ergänzen sich perfekt, als er sein Becken gegen meines drückt und sich mit den Händen an der Gewölbemauer hinter mir abstützt. Ich bin schutzlos und diesem schönen Milliardär völlig ausgeliefert. Erneut fühle ich diese schmerzvolle Lust in meinem Bauch. Während er mit seinen heißen Lippen meinen Hals von den Schultern bis zu meinem Haaransatz entlangwandert, spüren ich seine Erektion an meinem Schoß. Ich beginne mich unter seinen Küssen zu winden und schiebe, ohne mir dessen
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