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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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schien zu zögern. Vor ihnen erstreckte sich die Warteschlange durch den Zoll.
    »Sie haben begriffen, dass sie hier nicht durchkommen«, sagte Dessie. »Nicht in dem Auto.«
    Jacob zog die Handschellen aus der Innentasche seiner Jacke und steckte sie sich hinten in den Hosenbund. Dann bückte er sich und zog die Glock aus dem Holster an der Wade.
    Er merkte, dass Dessie nach Luft schnappte.
    »Jacob, was hast du vor …?«
    Im selben Moment gab der Volvo Gas, der Fahrer riss das Steuer nach links und zwängte sich an einem Wohnwagengespann und einem Minivan mit kyrillischer Schrift an der Seite vorbei.
    Jacob legte den ersten Gang ein und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Im nächsten Augenblick musste er voll auf die Bremse treten, um einen Lastzug vorbeizulassen, der schon auf halbem Weg in den Kreisverkehr war.

    »Verdammt! Scheiße! Wir verlieren sie!«
    »Sie fahren geradeaus«, rief Dessie, die sich aus dem Seitenfenster gehängt hatte. »Jetzt biegen sie rechts ab! Sie sind auf dem Ikea-Parkplatz!«
    Jacob quetschte sich an dem Lastzug vorbei. Er schrammte einen Peugeot und raste auf den Parkplatz, während der Peugeot hinter ihm aufgebracht hupte.
    Der Parkplatz vor dem Möbelhaus war das reinste Inferno. Autos und Busse und Pkw-Anhänger in Bewegung, und dazwischen ein Gewimmel aus gigantischen Einkaufswagen, Kinderkarren und Tausenden von Menschen.
    Jacob hielt an und blickte sich hektisch um.
    »Wo zur Hölle sind sie hin?«
    »Ich glaube, sie sind Richtung Busparkplatz gefahren«, sagte Dessie und gestikulierte. »Da! Da! Das ist Sylvia Rudolph!«
    Sie öffnete die Tür und sprang hinaus.
    »Nein!«, brüllte Jacob und versuchte, ihr hinterherzufahren. Eine Familie aus Oma und Mama und Hund und vier Kindern blockierte ihm den Weg. Eine Sekunde später stand der Besitzer des Peugeot plötzlich vor seinem Kühler und hämmerte mit Wahnsinn im Blick auf die Windschutzscheibe ein.
    » Fuck this «, fauchte Jacob, griff nach seiner Dienstwaffe, sprang aus dem Auto und rannte auf die Reisebusse zu.

111
    Es waren die Rudolphs, da war er sich ganz sicher.
    Er erkannte die lockeren Bewegungen von Malcolm und das üppige Haar der Frau wieder.
    Die Geschwister gingen eilig über den Parkplatz, bewegten sich weg von ihm. Menschen, die ihn mit gezogener Waffe rennen sahen, sprangen schreiend beiseite.
    Dessie war den Zwillingen dicht auf den Fersen, Jacob sah, dass sie ihr Mobiltelefon in der Hand hielt.
    Sie wählte im Laufen eine Nummer.
    Alle drei verschwanden zwischen zwei großen Hallen.
    Er erreichte die Ecke der einen Halle und hob die Pistole.
    Keiner zu sehen.
    Er rannte durch die Passage und kam am anderen Ende wieder heraus.
    Vier Reisebusse mit Toiletten und Gardinen. Selbst wenn einige der Fahrzeuge nicht verschlossen wären, könnten sich die Rudolphs nicht verstecken, nicht hier.
    Mit gezogener Waffe lief er geduckt zum ersten Bus.
    Keiner da.
    Zweiter Bus.
    Nichts.
    Der dritte …
    »Waffe weg!«

    Eine Stimme in seinem Rücken, eine Frauenstimme, bemüht, ruhig und fest zu klingen.
    Er wirbelte mit der Glock im Anschlag herum.
    Sylvia Rudolph hielt Dessie wie einen Schutzschild vor sich. Sie presste ihr ein großes Messer an den Hals, eine Art Schinkenoder Fleischmesser.
    In Jacobs Kopf drehte sich alles. Einen Moment lang glaubte er, Kimmy vor sich zu haben, dass es Kimmy war, an deren Kehle das Messer saß.
    »Waffe runter«, sagte Sylvia Rudolph. »Legen Sie die Pistole auf den Boden, sonst stirbt Ihre kleine Freundin.«
    Dessie war kreidebleich. Sie hielt ihr Mobiltelefon immer noch in der Hand.
    Malcolm Rudolph war etwa zehn Meter entfernt und machte ein verwirrtes Gesicht.
    Jacob stand regungslos, mit der Waffe im Anschlag.
    Urplötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Der Bruder war es nicht, der die Leute ermordet hatte.
    Es war die Schwester. Sylvia. La Señorita. Das Mädchen, das seine Eltern tot im Bett aufgefunden oder sie sogar eigenhändig umgebracht hatte.
    »Tun Sie, was ich sage«, herrschte Sylvia ihn an. »Sonst schneide ich ihr die Kehle durch!«
    Ihre Stimme klang jetzt längst nicht mehr so gelassen.
    Jacob umklammerte den Pistolenkolben. Instinktiv nahm er die Hunderte Male geübte Position ein, die ihm während des Trainingsschießens zu Hause in Brooklyn in Fleisch und Blut übergegangen war.
    Er kniff ein Auge leicht zusammen.
    Im Visier sah er Sylvias eiskaltes Gesicht direkt neben Dessies angstverzerrtem.
    Da war sie, die Bestie, die seine Kimmy
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