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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger
Autoren: M.A. Foster
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Nächstliegende zu sein. Trotzdem war das Ganze höchst merkwürdig. Die Räuber hatten es nur auf ganz bestimmte Typen abgesehen. Vie l leicht ist ‚Typen’ nicht das richtige Wort. Sie gebrauc h ten ein Ler-Wort, das soviel wie ‚Rassenmerkmal’ oder ‚Einer, der ein bestimmtes Zuchtmerkmal aufweist’ b e deutete. Ihre Auswahl trafen sie anscheinend nicht nach unseren Maßstäben wie Schönheit und Nützlichkeit. Das ist es, was mich besonders verwirrte. Natürlich hört man so manche Geschichte – aber Sklavenhändler und Rä u ber? Außerdem – soweit ich weiß, hat bisher noch ni e mand auch nur im entferntesten davon gehört, daß Ler so etwas tun. Sie kämpfen gut, wenn es die Situation erfo r dert, aber sie sind nicht aggressiv.“
    „Weiß irgend jemand etwas darüber, was für Waffen die Räuber benutzten? Oder wie ihre Raumschiffe auss a hen?“
    „Nein, beides nicht. Niemand konnte sehen, was die Ursache der Krater war. Auch sah niemand ihre Rau m schiffe aus der Nähe. Einige Leute sahen sie über sich, bei Nacht, aber nur die Lichter. Es war ganz einfach ein Te r rorüberfall. Es gibt auf Chalcedon nur ein paar Bergwe r ke und Farmen. Keine Verteidigungsanlagen oder etwas Ähnliches. Keinerlei Reichtümer oder Kos t barkeiten.“
    „Gibt es Anhaltspunkte, woher sie kamen?“
    „Die Überlebenden meinten, daß sich die Räuber ‚Morgenrötes Krieger’ nannten. Aber das kann viel b e deuten. Jeder Planet hat seinen Sonnenaufgang und seine Morgenröte. Nein, nein, niemand weiß es. Aber ich ve r mute, genauso wie jeder auf dem Planeten, daß sie von weit außerhalb kamen.“
    „Welche Sprache benutzten sie?“
    „Die Ler auf Chalcedon meinten, daß es eine sehr en t stellte Form ihrer ‚Single-Sprache’ gewesen sei – kaum zu verstehen. Es waren Wörter dazwischen, die den Le u ten völlig unbekannt waren.“
     
    Hetrus schaltete das Gerät ab. Nach einer kurzen Pause begann er langsam und gedehnt zu sprechen.
    „Dieses Band wurde vor allem für diese beiden jungen Leute hier abgespielt – für dich, Han, und für dich, Li s zendir. Wir anderen haben es schon gehört. Mit der G e schichte, die ich euch jetzt erzähle, verhält es sich gena u so: Einige von uns kennen sie schon, für euch jedoch ist sie sicherlich noch neu.
    Ihr wißt, daß die Ler aus einem Experiment zur B e schleunigung der menschlichen Entwicklung auf der E r de hervorgegangen sind. Nachdem sie Jahre später von der Erde geflüchtet waren, besiedelten sie einen Planeten, den sie Kenten, ‚Erstheimat’, nannten. Teils, weil es u n möglich war, teils aus Mißtrauen unterblieb in den fo l genden Jahren jeglicher Kontakt. Als er dann schließlich hergestellt war, begann eine recht unerfreuliche Zeit, die für beide Völker kein Ruhmesblatt darstellt. Der ‚Große Kompromiß’ machte dem ein Ende. Neue Welten, die man entdeckte, wurden entweder von den Ler oder von den Menschen in Besitz genommen. Streitigkeiten kamen nur in sehr geringem Maße vor. Dies funktionierte me h rere Jahre lang.
    Im Innern des Universums gab es einige Auseinande r setzungen und Reibereien, aber nichts von großer Bede u tung. Im Außengürtel dagegen herrschte völliger Friede. Für die äußerste Randzone der bewohnten Welt b e schlossen die Regierungen beider Rassen, einen der Pl a neten gemeinsam zu besiedeln, um so die biologische Auseinanderentwicklung wieder rückgängig zu machen. Wie sich bisher gezeigt hat, war es ein Erfolg – und zwar auf Chalcedon.“
    Als Hetrus eine kurze Pause einlegte, ergriff Lenkur i an das Wort. Sie schien nervös und sprach mit einer g e hetzten Flüsterstimme, die trotz ihrer geringen Lautstärke – so seltsam es auch anmuten mochte – bis in die letzten Winkel der Terrasse drang.
    „Als wir den Bericht hörten, waren wir natürlich sehr interessiert. Bemerkenswert, daß die Räuber allem A n schein nach Ler waren, jedoch von einer Herkunft, die keiner genau bestimmen konnte, und mit einem ganz en t schieden abnormen Verhalten. Diese Tatsachen haben unsere obersten Regierungsinstanzen dazu bewogen, e t was zu unternehmen. Uns liegt viel daran, daß diese A n gelegenheit geklärt wird.“
    Hetrus fuhr fort: „Natürlich geben wir uns möglichst unwissend. Und in der Tat wissen wir auch so gut wie nichts, auch nicht, ob das Gebiet beobachtet wird. De s halb wurdet ihr zwei vorgeschlagen. Han wartet auf seine Lizenz, Liszendir ist zur Zeit ohne Beschäftigung und Bindung; diese Reise könnte für
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