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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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gut aus – daran dürfen Sie niemals zweifeln.«
    »Sie haben absolut recht, Mentor. Ich werde der Patrouille sofort meinen Bericht übermitteln und Sie dann auf Arisia besuchen.«

15
     
     
    Das als Armory bekannte Gebäude war im Stile einer uralten Burg aus grauen Steinen errichtet und beinahe völlig mit dichtem Efeu bewachsen. Die Türme und Wehrmauern erhoben sich gedrungen am Nordende des Akademie-Campus, flankiert von riesigen Mammutbäumen, davor eine Reihe von Ulmen wie strammstehende Wächter. Von einem Ende bis zum anderen reihten sich dicht an dicht die vielen tausend Flaggen der vielen tausend Planeten, Monde, Kolonien, Nationen und Staaten von Tellus. An diesem Abend war das gesamte Terrain mit altmodischen Scheinwerfern ausgeleuchtet, die am hellsten das breite offene Tor zwischen den hohen runden Wachtürmen anstrahlten.
    Benson Cloudd war bei Einsetzen der Dämmerung die anderthalb Kilometer über den Rasen zur Wentworth Hall zu Fuß gegangen. Er mußte ein Weilchen allein sein und sich auf seinen großen, triumphalen Abend vorbereiten. Alle Freunde würden da sein – bis auf die eine, die er am liebsten begrüßt hätte. Gleich am ersten Tag nach seiner Rückkehr zur Erde hatte er zur frühestmöglichen Stunde im Krankenhaus angerufen, aber sie hatte ihn nicht empfangen.
    Daraufhin hatte sich Benson Cloudd über Lens mit Lalla Kallatra in Verbindung gesetzt. Zum erstenmal ging dieser Kontakt von ihm aus, und sie freute sich ehrlich über seine Lens. Aber schämte sie sich womöglich ihres neuen Aussehens, machte sie sich deswegen Sorgen? Welchen anderen Grund gab es, daß sie ihn nicht zu sich lassen wollte? War sie doch nicht wieder ganz Mensch geworden? Zu gern hätte er ihr gesagt, sie solle sich keine Gedanken machen, natürlich hätte er jedes schlichte, unebene menschliche Gesicht lieber gesehen als die schimmernde, makellose Metallmaske, die sie getragen hatte. Er wollte den Arm heben und ihr seine Lens zeigen – und die schmalen Bandagen auf seinen beiden Fingerstümpfen, die mit Hilfe der Phillips-Methode bald nachwachsen würden. Er wußte, sie würde das doppelte Symbol – der Lens und der Finger – als Hinweis auf den neuen, verbesserten Charakter Benson Cloudds aufnehmen.
    Er hatte sie tatsächlich mit der Lens angesprochen. Das magische Gebilde hing da an seinem linken Unterarm, auch wenn er sie nicht spüren konnte. Schon mindestens hundertmal hatte er sich den Arm vor das Gesicht gehalten und die weich schimmernde Lens von Arisia betrachtet, eine Million winziger Kristalloide, die seiner ureigenen Lebenskraft angepaßt worden waren. Die fortschrittlichen geistigen Kräfte anderer hatten ihm zuvor einen Hauch von Telepathie vermittelt, aber diese Fähigkeit nun selbst zu besitzen, sein Denken zu einem anderen Empfänger projizieren zu können, ohne hinderliche Distanz – dies war, als hätte er sich bisher blind und taub durchs Leben bewegt und wäre nun endlich im Vollbesitz seiner Sinne.
    Er hatte das schwere, an massiven schmiedeeisernen Angeln hängende Eichentor erreicht, das geöffnet worden war. Davor stand eine Ehrengarde aus Patrouillenangehörigen. Trompeten erklangen, als er den Steinboden des Inneren betrat und sich einem zweiten Torbogen näherte, hinter dem sich der eigentliche Exerziersaal erstreckte – ein weiter, hoher Raum, die gewölbte Decke ein Gewirr von Flaggen, Verzierungen und bunten Flächen. Die Militärkapelle spielte flotte Tanzweisen. Überall schimmerten die Ausgehuniformen der Galaktischen Patrouille inmitten attraktiver Frauen, jung und alt, die eine prächtige Abendgarderobe zur Schau stellten.
    Gefeiert wurde der Siegesball, den Präsident Haynes für Tellus veranstaltete. Auf anderen Planeten und in anderen Systemen gab es ähnliche Feiern; diese war entschieden die größte, denn sie fand im Außenbereich des Zentralstützpunkts statt, Herz und Gehirn der Galaktischen Union, und vereinigte die Elite des Ur-Planeten. Hier wurde die Freude am stärksten empfunden, handelte es sich doch vorwiegend um einen tellurischen Sieg. Vordringlich war die tellurische Führung der Patrouille vom Feind unter Beschuß genommen worden, und vor allem gegen die Tellurier hatten sich die Roboter-Revolution und die Invasion der Eichwooren gerichtet. Es war in erster Linie den Telluriern zu verdanken, daß die schrecklichen Gefahren gebannt worden waren. Die Patrouille hatte triumphiert. Jetzt kam es für die Lens-Träger und ihre arisischen Wächter nur noch
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