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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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beschloß er, Sie zu begleiten. Sie scheinen dem zu entsprechen, was ich angefordert habe; aber Angzex hat solche Unannehmlichkeiten vorausgesehen, daß meine Arbeit derzeit unterbrochen ist. Das ist schade, denn mein Leben neigt sich dem Ende zu. Sie müssen sich in ähnlicher Lage befinden, denn Sie dürften etwa so alt sein wie ich – aber natürlich nur, soweit sich das vergleichen läßt. Es heißt, Tellurier werden im Alter senil, ganz im Gegensatz zu Palainianern. Ich gehe davon aus, daß das auf Sie nicht zutrifft. Bedeuten nicht graue Haarsträhnen, daß Sie ausgelaugt sind?«
    »Ich hoffe nicht!« antwortete Armstrong. Das Bild von Colonel Bovreck, das er sich mit Hilfe seiner interpretativen Lens vorhielt, veränderte sich inzwischen nicht mehr so heftig; der Palainianer zeigte sich nur noch als Imitation eines schlecht zusammengesetzten Menschen aus nicht zusammengehörigen Teilen, manchmal mit faltiger Haut, hier und dort auch mit offenem Fleisch. Die beiden Augen waren bodenlose schwarze Löcher, die sich ständig zusammenzogen und erweiterten und auf diese Weise mal mehr, mal weniger auffällig waren.
    »Ihre Lens läßt erkennen, daß meine Erscheinung Sie abstößt. Aber auf jeden Fall ist Ihnen klar, daß mein Körper wegen meiner multidimensionalen Aspekte nur eine Illusion sein kann. Ihre Lens macht ebenso deutlich, daß Sie wegen meiner verachtenswerten palainianischen Verhaltensmuster nicht davon ausgehen, daß ich wie ein echter Lens-Träger reagiere. Diese Zweifel sind natürlich unsinnig. Sie wissen, daß der Vergabe einer Lens eine unfehlbare Prüfung vorausgeht. Sie können gar keine Angst vor mir haben – ich werde tun, was vom Träger einer Lens erwartet wird.«
    »Sir ...«, stotterte Armstrong verwirrt und verlegen. Ihm war nicht bewußt geworden, daß seine Vorurteile so deutlich wurden. Es war allgemein bekannt, daß Palainianer sich in Fragen der Moral und Ethik zumeist etwas lasch verhielten – im Vergleich zu den tellurischen Verhältnissen, dachte Armstrong hastig weiter, besorgt, daß man seine Überlegung für unhöflich halten könnte.
    »Richtig«, sagte Bovreck sofort. »Wir sind anders. Palainianer gehen stets praktisch und realistisch vor. Ihr Menschen seid oft unpraktisch und zu idealistisch eingestellt. Im Augenblick brauche ich einen klar denkenden, skrupellosen Assistenten. Vielleicht sind Sie sogar dafür geeignet, wenn Angzex egoistisch genug ist, sich fernzuhalten und dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, wie es jedes vernünftige Wesen tun sollte. Vielleicht sind die Naivität Ihres Lebens, Ihre Unerfahrenheit, Ihr instinktiver Widerwille vor Fremdwesen des Z-Typs ein guter Ersatz für Skrupellosigkeit, sollte ich Sie bitten, mich oder Ymkzex zu töten, wenn und falls wir uns gegenübertreten. Ungeachtet Ihres Gewissens am falschen Ort gehe ich davon aus, daß Sie mutig sind. Die Zweckmäßigkeit einer Sache macht aus allen Palainianern Feiglinge.«
    »Ein feiger Lens-Träger?« Armstrong hatte schon davon gehört, doch nie daran geglaubt.
    »Ein palainianischer Patrouillenangehöriger – das ist scheinbar ein Widerspruch in sich, ein Paradoxon. Mir fällt auf, daß dies Ihre allererste Begegnung mit einem Palainianer ist. Sie haben keine Erfahrung sammeln können mit unseren Artgenossen im Zentralstützpunkt, wo es viele Gelegenheiten gegeben hätte – und auch nicht auf Dingwall, wo Ymkzexs Enkel Angzex arbeitet, unser Sicherheitsüberwacher. Wie sehr sich doch manche Tellurier abkapseln! Aber schließlich sind Sie aus persönlichem Gewinnstreben Lens-Träger geworden – wie ich.«
    »Aus persönlichem Gewinnstreben?« fuhr Armstrong auf. »Nichts dergleichen!« Er war so sehr gekränkt, daß er seinen Zorn nicht mehr im Griff hatte. »Sie sprechen beleidigend!«

    »Beleidigend? Ich spreche die Wahrheit. Wahrscheinlich ist die Wahrheit für Sie beleidigend. Ich bin Lens-Träger, weil mir das persönliche Befriedigung verschafft. Danach verlangt es jeden Palainianer. Sie sind doch aus gleichem Grund Lens-Träger, oder nicht? Wir sind beide alt; ich habe mir niemals Illusionen gemacht, und auch Sie hätten sich die Ihren längst abschminken müssen. Sind Sie nur aus persönlichem Gewinnstreben Lens-Träger geworden?«
    »Nun ja«, räumte Armstrong ein, »ich kann mich nicht mit Ihnen streiten. Mit persönlichem Gewinn meinen wir eben unterschiedliche Dinge. Ich wehre mich gegen die Vorstellung eines materiellen Gewinns, eines Zugewinns an Reichtum.«
    »Dann
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