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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen
Autoren: David A. Kyle
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interpretieren.
    Worsel wußte, daß er den kritischen Raum betreten hatte. Er war davon überzeugt, daß hier etwas geschehen würde. Dieser Bereich auf Ebene 97 war nicht gerade überwältigend groß, doch enthielt die Sammlung die raffiniertesten Geräte, die ›Schlauberger‹ und ›Trickser‹ der mechanischen Welt. Sämtliche Roboter waren theoretisch funktionsfähig, was er selbst für eine ziemlich idiotische Situation hielt: bereit zu tanzen und ihre Lieder von Wissenschaft oder Wirtschaft, Krieg oder Verbrechen anzustimmen, wenn man nur einen Schalter umlegte oder den entsprechenden geistigen Impuls losschickte. Wahrscheinlich konnten die meisten so schnell rechnen und logische Schlüsse ziehen wie jeder Lens-Träger, Worsel eingeschlossen – oder sogar schneller. Vielleicht waren sie keine schöpferischen Denker wie die Erbauer dieser Maschinen, aber andererseits ... Vielleicht bedrückte ihn die schiere Größe Poks. Es handelte sich nicht mehr um den kleinen Nukleus des Wissens, den Worsel vor Jahren mit gegründet hatte. Allein schon die Zahl der hier gesammelten Geräte war atemberaubend; darin waren Tausende von Zivilisationen repräsentiert, von denen die Patrouille sich die Ausstellungsstücke beschafft hatte. Dies wurde ihm allmählich bewußt, nachdem er ein halbes tausend Räume durchschritten und eine gleich große Anzahl ausgelassen hatte. Nicht die Größe beeindruckte ihn – neben Worsel, der selbst neun Meter lang und wie eine Maschine für Schwerlasten gebaut war, die einen flexiblen Schuppenpanzer besaß, wirkten die meisten Geräte winzig klein. Nein, es war nicht die Größe der Apparate; ihn beeindruckte vielmehr der Umfang der fremdartigen Sammlung.

    Pok, der Planetoid des Wissens, war einzigartig. Es war eine dreißig Kilometer durchmessende künstliche Kugel, ursprünglich ein Projekt des velantischen Rates der Wissenschaftler, das schließlich von der Galaktischen Patrouille übernommen worden war. Als Velantia die Zivilisation entdeckte und dem Galaktischen Rat beitrat, erhielt der Planetoid die Aufgabe, sämtliche neuen Erkenntnisse zu sammeln, und ermöglichte es den Velantiern dadurch, mit Riesenschritten zu einer der führenden interstellaren Gemeinschaften aufzurücken. Worsel, Held der Stunde, nahm sich des Projekts an und hatte bald mit Hilfe der Patrouille eine umfängliche Bibliothek und den Grundstock eines Museums zusammengetragen. Nach kaum einem Jahr hatte er das Projekt verlassen, um sein eigenes Institut zu gründen.
    Zuerst hatte sich der Satellit in einer engen Umlaufbahn befunden, doch als sich Pok zum Forschungszentrum der Galaxis entwickelte, wurde er weiter hinausgeschafft, aus dem Netz der ursprünglichen Wachsatelliten hinaus, das die frühere Isolierung des Mutterplaneten verteidigt hatte. Noch immer sah Velantia den Bereich innerhalb dieser kleinen Wachkugeln als Hoheitsgebiet an. Pok jedoch befand sich zumindest technisch gesehen im freien Raum und war für jedermann zugänglich, ohne daß eine Grenze überschritten werden mußte.
    Pok war widerstandsfähig gebaut, auf die Größe der Velantier zugeschnitten, und stellte zunächst eine Ansammlung von Mechanismen und Maschinen dar, die im Vakuum des Alls wie in einer Art Tiefkühlzustand erhalten wurden, der jede Wartung überflüssig machte. Nur die velantischen Wohnquartiere standen unter atmosphärischem Druck. Als Einrichtung der Galaktischen Patrouille wurde Pok jedoch entscheidend verbessert und wuchs erheblich. Sektorenkeile, die von einer Vielzahl von Rassen erbaut und geliefert wurden, kamen bei Pok zusammen und sorgten mit ihrem Einbau für eine maximale Expansion in minimaler Zeit. Rechteckig zueinander angeordnet, führten drei riesige Durchgangsschächte durch die Mitte des Planetoiden von einer Oberfläche zur anderen, groß genug, um Riesenfrachtern Zugang zu gewähren. Jede Ebene verfügte über Landeplattformen. Jede Sektion besaß eine eigene Schwerkraft und Atmosphäre, je nach Ursprungsplanet. Mit zusätzlichen Zentralkontrollen ließ sich jeder Sektor so umstellen, daß die verschiedenartigsten Forschungsteams bequem arbeiten konnten. Beinahe sämtliche Lebensbedingungen waren hier simulierbar.
    Hatten sich die Velantier zunächst mehr für die geistigen Kräfte und abstrakten Wissenschaften interessiert, war durch den Erfolg des ursprünglichen Pok auch ihre Fähigkeit gewachsen, Technologie und Mechanik anzuwenden. Sie waren der Beweis, daß es einer talentierten Rasse leichtfiel,
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