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Lenas Tagebuch

Lenas Tagebuch

Titel: Lenas Tagebuch
Autoren: Lena Muchina
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im Mai 1956 kehrte der Staat zum kostenlosen Unterricht zurück. Lebensmittel wurden zu festen Preisen zugeteilt.
    122 Tonja hieß in Wirklichkeit Nina.
    123 Wera Miljutina (1903–1987), Leningrader Künstlerin, die gemeinsam mit Mama Lena am Kleinen Opernhaus tätig gewesen war. In der Kriegszeit schuf sie unter anderem Agitationsplakate und fertigte Zeichnungen von den Schäden am Winterpalast an.
    124 Wort fehlt.
    125 Andrei Bartaschewitsch, stellvertretender Abteilungsleiter für Kunstangelegenheiten des Leningrader Stadt-Exekutivkomitees, und seine Frau Marija.
    126 Angabe fehlt.
    127 Text fehlt.
    128 Text bricht ab.
    129 »Die Heldentat der fünf Seeleute« in der Leningradskaja Prawda vom 17. Mai 1942.
    130 Text bricht ab.
    131 Die Evakuierten gaben bei der Abreise am Wohn- oder Arbeitsort ihre Karten für Lebensmittel und Gebrauchsgüter ab und erhielten spezielle Marken für die Reise. Die Normen der Verpflegung wechselten.
    132 Das Alexandra-Theater.
    133 Wahrscheinlich die Leute, die Kissa ebenfalls unterbringen wollte.
    134 Giperboloid inschenera Garina (1927), utopischer Roman von Alexei Graf Tolstoi (1883–1945).

Nachwort und historische Einordnung
    Von Gero Fedtke 135

    Am 22. Juni 1941 notiert Lena Muchina, eine 16-jährige Schülerin in Leningrad, heute Sankt Petersburg, in ihr Tagebuch: »Molotow […] teilte mit, dass deutsche Truppen heute um vier Uhr früh ohne Kriegserklärung unsere Westgrenze überschritten haben […] Wir werden siegen, aber dieser Sieg wird nicht einfach sein […] Das wird ein wilder, erbitterter Krieg werden.«
    Die Blockade Leningrads dauerte fast 900 Tage, vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944. Zwischen 800 000 und 1,3 Millionen Menschen aus der Zivilbevölkerung der Stadt starben, die überwältigende Mehrzahl durch Hunger. Auch Lena, die die Belagerung überlebte, verlor durch sie ihre Nächsten.

    Leningrad als deutsches Kriegsziel

    Die nationalsozialistische deutsche Führung, Spitzenfunktionäre in Partei, Ministerien und der Wehrmacht, hatte den Feldzug gegen die Sowjetunion als Raub- und Ver­nichtungskrieg geplant. Der deutsche Kriegsplan »Barbarossa« sah vor, die Rote Armee in einem Blitzkrieg zu schlagen und das Land bis zu einer »Linie Wolga–Archangelsk« zu besetzen. Leningrad hätte mitten in diesem besetzten Gebiet gelegen. Es war die zweitgrößte Stadt der Sowjetunion, von großer wirtschaftlicher, strategischer und als »Wiege der Revolution« auch symbolischer Bedeutung, und spielte daher in den militärstrategischen Planungen eine wichtige Rolle. An der Stadt selbst hatte die deutsche Führung allerdings kein Interesse; Adolf Hitler persönlich hatte vorgegeben, sie ebenso wie Moskau »dem Erdboden gleichzumachen«.
    Der deutsche Vormarsch verlief bereits im Juli 1941 langsamer als erhofft. Die deutsche Führung musste sich eingestehen, dass sie die hochgesteckten Ziele nicht erreichen und nicht auf der gesamten Front gleichermaßen vorrücken konnte. Moskau wurde als Kriegsziel Vorrang eingeräumt, Leningrad nun als Nebenkriegsschauplatz betrachtet und bewusst nicht erobert. Das strategische Kalkül hinter dieser Entscheidung war zynisch: Die Blockade konnte mit beschränkten Kräften durchgeführt werden, sodass Kräfte für den Angriff auf Moskau frei wurden. Die physische Vernichtung der Stadt ließ sich durch Bombardierung und Beschuss zumindest beginnen. Die Bevölkerung sollte schlicht und einfach verhungern.

    Deutsche und sowjetische Strategien der Blockade

    Die deutsche Entscheidung zur Blockade Leningrads entstand aus der militärstrategischen Situation heraus, nachdem das Scheitern des ursprünglichen Blitzkriegplans offenkundig geworden war. Zunächst sollte die Stadt möglichst kräftesparend durch einen eng gezogenen Belagerungsring vom Ladogasee abgeschnitten werden. Der Befehlshaber der Heeresgruppe Nord, die den Plan umzusetzen hatte, hoffte sogar noch Mitte September, die Stadt »durch schnelles Zupacken überraschend in Besitz nehmen« zu können. Schließlich konnte die Wehrmacht Leningrad aber nur auf einer äußeren Einschließungslinie abriegeln. Der Widerstand der sowjetischen Truppen war stärker als erhofft, die wichtigsten Panzerkräfte wurden verlegt, um nun auf Moskau vorzustoßen. Auch das Verhalten Finnlands spielte eine wichtige Rolle.
    Im November 1939 hatte die Sowjetunion Finnland angegriffen und im sogenannten »Winterkrieg« bis März 1940 finnische Gebiete in der Karelischen Landenge nördlich
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