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Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney

Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney

Titel: Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
Autoren: Melanie Milburne
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beschützen. Sie dachte, ich sei in ihren Bruder verliebt. Wahrscheinlich haben das alle geglaubt.“
    „Ja, ich wusste, dass eure Ehe so gut wie arrangiert war …“
    Iona sah sie aus dunklen Augen eindringlich an. „Ich hätte Eleni die Wahrheit sagen sollen, aber ich hatte zu viel Angst.“
    Charlotte runzelte die Stirn. „Die Wahrheit?“
    „Ich habe Damon mein Leben lang geliebt“, sagte Iona. „Aber wie einen Bruder. Wir haben fast unsere ganze Kindheit miteinander verbracht, und deshalb sind alle davon ausgegangen, dass wir irgendwann heiraten. Allerdings war ich nie in ihn verliebt. Die Wahrheit ist, dass ich schon in Nick verliebt gewesen bin, als ich ungefähr zwölf war. Ich habe mich nur nicht getraut, es irgendjemandem zu sagen, schon gar nicht Eleni.“
    Charlotte schluckte. „Ich bin sprachlos …“
    „Es belastet mich unheimlich, dass du all die Jahre wegen so einer dummen Sache von Damon getrennt warst. Als ich erfahren habe, dass ihr sogar ein Kind habt, war ich krank vor Sorge. Ich konnte dich den ganzen Abend kaum ansehen, ohne mir Vorwürfe zu machen, dass wegen Eleni euer ganzes Leben so anders verlaufen ist.“
    „Er liebt mich nicht.“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    Hoffnungslos senkte Charlotte den Blick. „Das hat er mir ins Gesicht gesagt.“
    „Ich glaube kein Wort.“
    „Aber es stimmt. Er hat mich nur wegen Emily geheiratet.“
    Iona runzelte die Stirn. „Das ist alles mein Fehler. Ich hätte schon früher etwas sagen sollen. Aber ich wollte Eleni nicht verraten. Sie hätte es nicht ertragen, wenn ihre Mutter und ihr Bruder von ihrem Fehler erfahren hätten. Das Ganze war so kindisch und unverantwortlich.“ Sie stieß sich von der Tür ab und ging rastlos durch das Bad. „Ich hätte früher sprechen müssen, aber ich hatte ihr mein Wort gegeben.“
    „Es ist schon in Ordnung …“
    Iona fuhr herum. „Nein, nichts ist in Ordnung. Du bist die Mutter von Damons Kind. Siehst du nicht, wie schwierig die Situation jetzt für alle Beteiligten ist?“
    Schweigend sah Charlotte sie an.
    „Eleni dachte, du gehst weg und kommst niemals zurück. Dann wäre der Weg für mich frei gewesen, und ich hätte ihren Bruder heiraten können.“ Iona schluckte. „Ich hätte ihr von Anfang an reinen Wein einschenken sollen. Sie war auch noch stolz darauf, was sie getan hatte.“
    „Ich dachte, sie mochte mich …“
    „Sie mochte dich ja auch“, sagte Iona. „Sie hat dich regelrecht bewundert. Aber sie war in ihrem kindischen Traum gefangen, dass wir durch diese Heirat sozusagen Schwestern würden. Stattdessen wurden wir durch Verrat und Tod getrennt …“
    Einen Moment lang schloss Charlotte die Augen und versuchte zu begreifen, was sie soeben gehört hatte.
    „Sie hat nicht nur die Skulpturen in deine Tasche gesteckt, sondern auch den beiden Jungs aufgetragen, in deiner Pension so zu tun, als hätten sie mit dir geschlafen“, sagte Iona in die Stille hinein. „Das habe ich aber erst viel später erfahren. Nie hätte ich gedacht, dass sie so weit gehen würde. Sie hat es mir erst im Sterbebett gestanden.“
    „Das heißt, niemand außer dir weiß davon?“
    Ernst nickte Iona. „So oft wollte ich Alexandrine oder Damon davon erzählen, doch ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht. Damit hätte ich ihre Erinnerung an Eleni beschmutzt. Auf dem Sterbebett hat sie mir das Versprechen abgenommen, sie nicht zu verraten. Nicht einmal Nick weiß davon.“
    „Aber es hat mein Leben zerstört“, rief Charlotte verzweifelt. „Und Damons auch.“
    Iona nahm Charlottes Hände. „Nein, das stimmt nicht. Du hast ihn zurückgewonnen, und du hast sein Kind geboren. Er wird wieder lernen, dich zu lieben, da bin ich ganz sicher. Er hat dich damals geliebt, und dieses Gefühl wird zurückkommen.“
    Traurig lächelte Charlotte. „Deine Zuversicht würde ich gern teilen.“
    „Er ist ein guter Mann, Charlotte“, beschwor sie Iona. „Er liebt seine Tochter. Mit Emily hast du ihm ein so kostbares Geschenk gemacht. Gib die Hoffnung nicht auf.“
    „Also wird er die Wahrheit nie erfahren?“, fragte Charlotte resigniert. „Du wirst es ihm nicht sagen, und mir würde er es ohnehin nicht glauben.“
    Iona runzelte die Stirn. „Ich habe Eleni mein Versprechen gegeben …“
    „Eleni ist tot. Aber ich lebe. Das hat doch wohl Vorrang, oder?“
    „Nein.“ Iona schüttelte den Kopf. „Ich kann meine beste Freundin nicht verraten, nicht einmal, wenn sie tot ist.“
    „Ja, sie ist
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