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Leiden Sie an Nomophobie? Von Handysucht, Winkefleisch und anderem geilen Zeug (German Edition)

Leiden Sie an Nomophobie? Von Handysucht, Winkefleisch und anderem geilen Zeug (German Edition)

Titel: Leiden Sie an Nomophobie? Von Handysucht, Winkefleisch und anderem geilen Zeug (German Edition)
Autoren: Kirsten Wendt
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gezielte Übungen benötigt.
    Während man relativ erfolgreich mit Diäten jeglicher Art den Umfang von Bauch oder Po reduzieren kann, ist die Nahrungseinschränkung im Kampf gegen Puddingarme ärgerlicherweise vollkommen sinnlos. Treffen kann es jeden. Wobei hier wie so oft meistens die Frauen mit ihrem schwachen Bindegewebe den Schwarzen Peter gezogen haben. Darum liegt es auch häufig nicht an etwaigem Übergewicht, sondern schlicht an der Veranlagung, ob die Arme straff und trainiert aussehen oder zwei schlaffe Körperfladen zwischen Achsel und Brust mit sich tragen. Sicherlich plagen sich junge und schlanke Fitnessfreundinnen seltener mit Winkefleisch herum als Frauen älteren Semesters, die ihre Ernährung schleifen lassen und Sport meiden. Dennoch gerät auch so manche Dame in den Zwanzigern aus der Fassung, wenn sie in einem zufällig gedrehten Privatvideo ihre Oberarme sieht, während sie am Herd steht und den Rührlöffel schwingt.
    Das Denver-Biest Joan Collins sieht es so: "Richtig gemein wird es, wenn die Arme länger wirken als man selbst." Vermutlich ist dann jeder Rettungsversuch am Oberarmspeck ohnehin schon zu spät. Die Bezeichnungen jedenfalls für die oft vergessene, aber doch so wichtige Körperpartie sind sehr amüsant. Winkende Armbewegungen im Corsagenkleid sollten vielleicht auf dem roten Teppich gemieden werden, sofern man zuvor nicht ausgiebig die Hanteln geschwungen hat. Ansonsten heißt es womöglich: "Igitt, guck mal, die hat Winkspeck!" Und wer sein neues Neckholder-Shirt zum Bingo-Spielen ausführen möchte, könnte daran denken, seine Arme nicht "Bingo!"-rufend hochzuschleudern. So nämlich kommen die flügelähnlichen Hautlappen zu ihrer uncharmanten Titulierung, den Bingo-Wings.
    Am besten, man fängt gleich an, denn die Arme zu trainieren ist weniger fremd als so manch andere Kraftübung. Leider tut es aber auch weh, wenn man so kerngesund und knackig wie Michelle Obama aussehen will. Sie scheint nicht nur gute Gene in die Wiege gelegt bekommen zu haben, sondern trainiert hart. Täglich absolviert sie ein mehrstündiges Fitnessprogramm und definiert so unter anderem ihre berühmten Oberarme. Wer es lieber etwas gemäßigter angehen möchte, muss nur den inneren Schweinehund überwinden. Es gibt viele Muskelaufbau-Übungen, die jeder zu Hause durchführen kann. In einem Fitnessstudio oder unter Aufsicht eines Personaltrainers funktioniert die Angelegenheit natürlich gezielter. Wichtig ist für die Formung des Oberarms, dass alle Partien definiert werden. Sowohl der Trizeps als auch der Bizeps und der Brachialis gehören bearbeitet. Bis man mit Madonna mithalten kann, wird allerdings vermutlich viel Zeit vergehen. Doch wer will schon so überdefiniert aussehen wie Madonna?

Geil ist ein geiles Wort
     
    Es ist längst der Schmuddelecke entwichen, das kleine Wörtchen „geil“. Noch vor wenigen Jahrzehnten verpönt und ausgebremst, bahnten sich diese vier Buchstaben ihren Weg hinaus in die Freiheit, gerne unter Hinzufügung einer weiteren Silbe oder gar eines Hilfsverbs. Heute gibt es Geiles in der Werbung, Musik und Liebe und steht außer Konkurrenz. Besonders bemerkenswert sind die unterschiedlichen Bedeutungen, die jeder kennt und die doch nirgendwo gelehrt werden. Wie geil ist das denn bitte?
    Als in den 1980er Jahren das kleine Adjektiv "geil" auftauchte, verwendeten es vorerst nur die Jugendlichen. Dementsprechend unbeliebt war dann auch das Wort in der Erwachsenenwelt, die ihre naturwissenschaftlichen Kenntnisse umgehend weitergab. Geil, das bedeutet, so lehrte man seinen Kindern mit erhobenem Zeigefinger, entweder das üppige Wuchern in der Pflanzenwelt und sei somit eben völlig unspektakulär. Oder aber das Wörtchen steht für sexuelle Begierde und möge deshalb bitte unmittelbar wieder aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden. Doch die vom Substantiv "Geilheit" abgeleitete Beschreibung eines ganzen Lebensgefühls verschaffte sich mit großer Ausdauer den nötigen Respekt und ist inzwischen in nahezu aller Munde.
    Jemand, dem beim unachtsamen Auffahrunfall im Straßenverkehr oder beim Bekleckern mitten im Restaurant nicht der ungesittete Fluch "Scheiße" entfleucht, der mag mit Fug und Recht behaupten, dass er niemals ein begeistertes "Geil" ausstößt. Allen anderen deutschsprachigen Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern fällt allerdings partout kein passenderes Wort ein, wenn etwas ganz besonders Tolles geschieht oder beschrieben werden soll. Jeder weiß genau,
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