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Leichtathletik - Handreichungen fuer Schulen der Sekundarstufe 1

Leichtathletik - Handreichungen fuer Schulen der Sekundarstufe 1

Titel: Leichtathletik - Handreichungen fuer Schulen der Sekundarstufe 1
Autoren: Hans-Joachim Rainer u Kohl,Matthias u Scheer Engler
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sofort eingeführt werden können (z. B. Kurzstreckenläufe), während Techniken anderer Disziplinen erst auf eine entwickelte konditionelle Fähigkeit zurückgreifen müssen (z. B. Hangsprung – Sprungkraft) bzw. komplexe Bewegungserfahrungen zugrunde legen (z. B. Stabhochsprung, Diskuswurf).
    Dies wiederum eröffnet in allen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I eine abwechslungsreiche Gestaltung des Unterrichts im Sinne des Erfahrens – Übens – Anwendens, aber auch des geleiteten wie freien Lernens.
Laufen
    Das schnelle Laufen beinhaltet im Kern die schnellstmögliche Überwindung einer kurzen Strecke von A nach B. Im Unterricht können die Teilbereiche Start – Beschleunigung – Geschwindigkeitsphase erarbeitet, die Fähigkeiten Reagieren, Beschleunigen, schnelles Laufen verdeutlicht und die Gewichtung der Fähigkeiten für die Sprintleistung diskutiert werden.
    Beim Überlaufen von Hindernissen wird die Bedeutung von Rhythmisierungs- und Gleichgewichtsfähigkeit erkennbar. Konditionell bedeutsam ist neben der Schnelligkeit auch die Beweglichkeit. Auf Grund der zunehmenden Fähigkeit zur Selbstbeobachtung der Schülerinnen und Schüler können technische Merkmale der Hindernisüberwindung mit Blick auf den Hürdenlauf vermittelt werden. Für den Lehrer wichtig ist der Vorrang des schnellen Laufens vor der Steigerung der Hürdenhöhe. Hier kann z. B. die Beibehaltung des gleichmäßig schnellen Viererrhythmus für kleinere Schülerinnen und Schüler vorteilhafter sein als die eigentliche Zielübung des Dreierrhythmus, der nur in Sprüngen gestaltet werden kann.
    Staffeln sind weiterer Bestandteil des schnellen Laufens. Die Staffelstabübergabe in schneller Bewegung ohne Blickkontakt stellt eine hohe Anforderung an die interpersonelleKooperation und Verständigung dar. Neben der Fähigkeit zur Anpassung an den Partner bieten sie eine hervorragende Möglichkeit für Gruppenaufgaben. Staffeln sind in der normierten Leichtathletik die einzig wirkliche Mannschaftsaufgabe.
    Das ausdauernde Laufen hat eine ökonomische, auf einen längeren Zeitraum ausgerichtete Bewegung zum Inhalt. Motorisch stehen hier die Entwicklung der aeroben Ausdauer und die Förderung der Bewegungsökonomie im Mittelpunkt. Hierzu kann die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung sowie zur Selbstbeobachtung und Eigenkorrektur entwickelt werden. In Verbindung dazu können Aspekte der Körperwahrnehmung wie auch die Wirkung von Training auf individuellem Niveau erfahrbar gemacht werden. Individuelle Entwicklung ist mess- und damit nachweisbar und verdeutlicht der Schülerin/dem Schüler seine Leistungsentwicklung. Nirgendwo lassen sich in der Schule besser Trainingswirkungen im konditionellen Bereich erzielen und bewusst machen als beim ausdauernden Laufen. Als Richtschnur gilt: Schülerinnen und Schüler sollen mindestens so viele Minuten laufen können, wie sie Jahre alt sind.
Springen
    Aus den grundlegenden Sprungformen des Federns, Hüpfens und Springens werden in der Sekundarstufe I Sprungaufgaben entwickelt, die eine verlängerte Flugphase erfordern. Voraussetzung hierfür ist eine aufbauende Ausbildung von Sprungkraft, Rumpfstabilisierung, Gleichgewichts-, Rhythmisierungs- und Orientierungsfähigkeit. Diese ist umso wichtiger, je belastender und komplexer die angestrebte Sprungaufgabe ist.
    Aus dem kindertypischen Schrittweitsprung kann in der Sekundarstufe I der Hocksprung, für sprungkräftige Schülerinnen und Schüler auch der Hangsprung entwickelt werden. Für besonders bewegungsbegabte Schülerinnen und Schüler ist auch die Grobform des Laufsprungs ein interessantes Ziel.
    Ab der Stufe 7/8 kann aus den allgemeinen Mehrfachsprüngen heraus auch der Dreisprung angeboten werden, wenn die körperliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler eine ausreichende Stabilisierung des Rumpfs gewährleistet.
    Der Hochsprung bietet sich in allen technischen Variationen an. Aus dem Springen in die Höhe können die klassischen Versionen Rollsprung, Straddle wie auch der moderne Flop eingeführt werden. Vergleiche der Sprungstile machen ebenso eine vielfältige Aufgabenstellung möglich wie die Bewegungsausführungen mit dem rechten wie dem linken Sprungbein. Persönliche Geschicklichkeit und individueller Leistungsvergleich zwischen rechts und links sind weitere Beobachtungsaspekte, die über die übliche Erfassung der maximalen Sprunghöhe hinausgehen. Beobachten und Korrigieren sind weitergehende Aufgabenstellungen an die Schülerinnen und
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