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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne
Autoren: Carter Brown
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soll...«
    »Du mußt es dir erst
verdienen«, sagte Borman kühl. »Du bringst Lansing in sein« — seine Lippen
verzogen sich — »Schlafzimmer. Charlie geht zur Unterstützung mit. Ihr laßt
Lansing ein Geständnis unterschreiben, wie er Joe Slater ermordet hat — und
dann laßt ihr ihn Selbstmord begehen.« Sein Finger wies auf Walts Brust. »Du
drückst ab — nicht Charlie. Das ist der Preis.«
    »Klingt angemessen.« Walt stand
auf — und zögerte. »Boyd hat noch meine Pistole.«
    Jetzt war also ich dran. Ich
nahm meinen .38er von der Sessellehne und deutete mit ihm auf einen Punkt
zwischen Borman und Cleever.
    »Niemand geht irgendwohin«,
sagte ich.
    Borman zuckte unwillig die
Schultern, dann nickte er.
    »Okay.« Es klang fast
entschuldigend. »Ich hab’ mich in Ihnen getäuscht, Boyd. Ich bitte um
Verzeihung. Ich hab’ mich auch geirrt, was Miss Carrol angeht.« Er sah flüchtig
in Robertas Richtung. »Ich entschuldige mich hiermit bei ihr. Sie haben mir
einen Dienst erwiesen, einen großen Dienst, Boyd. Ich werde es nicht vergessen.
Sie sind Privatdetektiv, was? Sie arbeiten, um Geld zu verdienen — hierfür
gebührt Ihnen eine Menge Geld, und das werden Sie kriegen. Aber alles andere
geht Sie nichts an. Es ist Duke Bormans Sache. Und deshalb blasen Sie nun mal
den Dampf ab, besuchen Ihre Freundin auf der Terrasse und geben Walt die
Pistole!«
    »Ich möchte Ihnen etwas
erzählen, Duke«, sagte ich kalt. »Und Sie werden ein Weilchen stehenbleiben und
zuhören. Geredet haben Sie jetzt genug. Nun bin ich dran.«
    »Sie sollten sich nicht mit mir
anlegen, Boyd«, sagte er böse.
    »Vielleicht lege ich’s nur
darauf an, Ihnen einen Gefallen zu tun«, schnauzte ich. Und dann berichtete ich
ihm von dem Abend, an dem Joe Slater ermordet worden war, zuzüglich allem, was
danach passiert war. Obwohl ich mich kurz faßte, nahm das eine Menge Zeit in
Anspruch. Als ich fertig war, schien er recht verdrossen.
    »Na und?« fuhr er mich an.
»Wenn Sie damit am Ende sind, dann geben Sie Walt jetzt die Waffe. Es ist Ihre
letzte Chance, Boyd.«
    »Ganz am Ende bin ich noch
nicht«, sagte ich. »Viel fehlt zwar nicht mehr, aber ich meine, Sie sollten
sich auch den Rest noch anhören.« Ich sah Lansing an. »Als Joe Lucia an jenem
Abend in sein Apartment bat und ihr den Schlüssel gab, da hat sie doch mit
Ihnen darüber gesprochen?«
    »Aber sicher«, sagte er. »Wir
waren beide der Ansicht, sie sollte zu ihm gehen, um zu erfahren, was er auf
dem Herzen hatte.«
    »War Walt dabei, als Sie
darüber sprachen?«
    »Ja.« Er sah mich
verständnislos an.
    Ich wandte mich an Roberta.
»Als du mich heute nachmittag in Fordyces Büro erlöst hast — wer kam da gerade
herein, als wir weg wollten?«
    »Walt Cleever«, antwortete sie,
aber ihre Augen stellten etwa eine Million Fragen.
    »Ich mußte mir etwas einfallen
lassen, um heute abend hier in diese Wohnung zu gelangen«, erklärte ich Borman.
»Und da dachte ich mir, wenn ich Walt irgendwie aus dem Haus lotsen konnte,
dann konnte ich ihn auch anschließend zwingen, mich mit hinein zu nehmen. Ich
rief ihn an, verstellte meine Stimme und sagte, ich sei Dane Fordyce. Er war
ziemlich aufgebracht am Telefon und fragte, ob ich denn verrückt geworden sei,
ihn hier anzurufen und dabei auch noch meinen Namen zu nennen.«
    »Was soll das heißen?«
knirschte Borman.
    »Daß Walt hier Lansing
hintergangen hat«, sagte ich gelassen. »Er hat Fordyce die Informationen
gegeben, die er brauchte.« Ich hob meine Stimme ein bißchen. »Wer war denn Joes
bester Freund, Roberta?«
    »Dane«, sagte sie langsam. »Sie
pflegten stundenlang herumzuhocken und von früher zu erzählen.«
    »Und vielleicht ist Dane dabei
auf die Idee gekommen, wie aus dem Wissen um die Dinge von gestern morgen Geld
zu machen ist?« knurrte ich. »Er hat sich mit Walt zusammengetan. Von Walt und
Joe erfuhr er genug, um sein Störmanöver zu starten. Wie Sie mir vorhin erzählt
haben, Lansing, waren dazu ganz genaue Kenntnisse erforderlich. Die jeweiligen
Angebote mußten unterboten, die Verträge hintertrieben werden und so weiter.
Ich glaube, daß Joe entweder zufällig dahintergekommen ist oder es aus den
Tatsachen gefolgert hat. Deshalb hat er Duke alarmiert. Aber er wollte seinen
besten Freund nicht richten, das sollte Duke selbst tun.«
    »Sie sind ja verrückt, Boyd«,
sagte Fordyce und schien fast amüsiert.
    »Das glaube ich nicht«, meinte
ich. »Im Gegenteil, je mehr ich darüber nachdenke, desto
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