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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub)
Autoren: Markus Heitz
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oben auf die Bestien herab. Die Verteidiger hatten sich neue Geschosse besorgt. Caphalor und Sinthoras setzten sich von der vordersten Linie ab.
    »Macht weiter! Und seid schneller«, rief Sinthoras den Óarcos zu. Erster Zweifel regte sich in ihm.
    »Ich werde ihnen zeigen, was es bedeutet, sich den Anweisungen der Nostàroi zu widersetzen.« Caphalor nahm den Bogen von der Schulter und legte einen langen, verstärkten Pfeil auf die Sehne; die Finger lagen locker am gefiederten Schaft.
    Kaum wandten sich mehrere Óarcos zur Flucht vor der Aufgabe und dem Steinregen, ruckte sein Bogen in die Höhe. Drei Pfeile verließen die Sehne nacheinander in unglaublicher Geschwindigkeit und streckten drei Ziele nieder.
    Die anderen grünhäutigen Scheusale verstanden die todbringende Warnung und kehrten an ihre Arbeit zurück. Keiner wagte es, gegen den Alb aufzubegehren, und selbst die Unteranführer samt Toboribar schwiegen. Vor Furcht.
    Es dauerte bis zum Morgengrauen, erst dann lagen keine Trümmer mehr vor dem Tor.
    Ich muss mein Versprechen halten.
Sinthoras dachte an die eigene Frist, die er sich gesetzt hatte. »Ich will nicht scheitern. Wo steckst du, Dämon? Zeigst du auf diese Weise deine Treue?«
    Du erwartest mich,
hörte er die Dämonenstimme in seinem Kopf.
    Ja,
dachte er erleichtert. Er wollte nicht, dass Caphalor hörte, was er sagte.
Tue, was du mir versprochen hast, und dann nimm dir Tark Draan.
    Ich zeige mich den Truppen. Sie sollen sehen, wem sie dienen.
    Sinthoras hörte, dass das Wesen wesentlich fordernder klang alsbei ihrem ersten Zusammentreffen. Mit seiner Macht wuchsen auch die Ansprüche.
    Sie dienen den Unauslöschlichen,
versuchte er eine Widerrede, in die das Lachen des Dämons brach.
    Nein. Sie dienen mir. Du wirst sehen, dass sie ihre Häupter bei meinem Anblick beugen werden. Und auch du und dein Freund, ihr werdet euch nicht entziehen können.
    Sinthoras verschob den Disput. Er wollte keinen Streit darüber anfangen, wer wem zu gehorchen hatte. Das konnte bis nach dem Öffnen des Portals warten. Jetzt gab es Wichtigeres.
Wie wirst du das Tor öffnen
?
    Ich habe mir den Boten genommen, den der Zhadar zu euch sandte. Nun kenne ich all seine Geheimnisse. Der Verräter wird gleich tun, wofür er ausgesandt wurde.
    Sinthoras spürte, dass kalte Finger in seinen Verstand griffen, und er schüttelte sich. Es war mehr als unangenehm.
Zeige dich. Mit dem ersten Sonnenstrahl wollen wir nach Tark Draan.
    Blicke nach Norden
!
    Sinthoras wandte sich im Sattel um. »Er wird kommen!«
    Caphalor wusste, von wem sein Freund sprach, und sah nun ebenfalls den Pass entlang.
    Und während sich der Himmel im Osten allmählich hell einfärbte und das Nahen des Taggestirns verkündete, erhob sich hinter ihnen eine breite Nebelbank. In ihrem Innersten schimmerte es schwarz, silbern und rot, die Farben mengten sich, die Intensität wechselte unentwegt.
    »Tion«, entfuhr es Caphalor ergriffen. »Ist er das?«
    Sinthoras schwieg. So hatte das Wesen das letzte Mal nicht ausgesehen.
Und es strahlt eine Bösartigkeit aus, eine Kraft, eine Dunkelheit, die selbst mir Angst in die Seele pflanzt.
    »Ist er das?«, hakte Caphalor leise nach. Ihm schien es nicht anders zu ergehen.
    »Ja, ich denke«, brachte Sinthoras hervor und fühlte sich klein,nichtssagend und unwürdig im Angesicht des Dämons.
    Der Nebel bewegte sich über die Köpfe der Monster hinweg und schwebte entgegen der Windrichtung auf das Tor zu.
    Die sonst so lärmenden Óarcos schwiegen, duckten sich ängstlich zusammen und hüteten sich, mit dem schier lebendigen Dampf in Berührung zu kommen. Selbst die Oger und Riesen wichen davor zurück.
    Es ist
 

Sinthoras vermochte nicht, sich gegen die Aura zur Wehr zu setzen, welche sogar die Ausstrahlung der Unauslöschlichen gering machte. Demütig neigten er und Caphalor ihre Häupter und entboten dem Brodem einen Gruß, wie er einem Herrscher gebührte.
    Der glitzernde Nebel senkte sich vor den Albae zu Boden und verharrte dort.
Du siehst, ich habe nicht gelogen: Ihr dient
mir.
Nun holen wir uns Sklaven.
    Ein Ruck lief durch das Portal, der Stein bebte.
    Sinthoras hob den Kopf und hörte, wie der erste der fünf Riegel sich zurückschob!
Der Verräter hat die magische Losung genannt.
Es rumpelte, ein Quietschen und Schleifen lag in der Luft und wurde sogar durch das erwartungsvolle Geschrei der Bestien nicht übertönt. Dann endeten die Geräusche von der anderen Seite.
    Die gigantischen Torflügel bewegten
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