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Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Titel: Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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eine Medaille als fleißigste Erntehelferin?“
„Keine Medaille.“
„Du wirst mich doch nicht mit einer lapidaren Urkunde abspeisen? Ich finde, ich habe mehr verdient. Also, mach dir Gedanken, Ansgar. Du hast noch genau vier Stunden Zeit, dir etwas Passendes für mich einfallen zu lassen.“
    Als wir unseren letzten Weg aus den Weinbergen zurück zur Scheune zurücklegen, erwartet uns der Patron bereits im Hof. Er hält eine kurze Ansprache in gebrochenem Deutsch und bedankt sich für unsere tatkräftige Unterstützung. Jeder aus der Gruppe erhält einen Umschlag mit 200 Euro. Der dicke Hesse und ich bekommen sogar noch das Angebot, uns jederzeit wieder bei ihm melden zu dürfen, sollten wir irgendwann mal die Nase von unserem Job voll haben. Es wird Rotwein ausgeschenkt und wir prosten uns alle zu. Danach werden wir aufgefordert unsere Koffer zu packen und sie auf den Hänger zu stellen. Ich verabschiede mich von Ursula mit einer herzlichen Umarmung. Ich bin mir sicher, dass ich es ohne ihre Unterstützung nie auf Platz eins geschafft hätte und finde es nur folgerichtig, ihr den Lohn der letzten Woche zukommen zu lassen. Sie ziert sich. Letztendlich nimmt sie den Umschlag aber doch an und verspricht mir, das Geld für einen Besuch in Hamburg zu verwenden. Wir machen noch Fotos mit meinem Handy und ich steige als letzte mit meinem Koffer auf den Hänger.
Im Bad des Zimmers 106 läuft dampfend heißes Wasser in die Wanne und ich nutze die Zeit bis zu meinem Entspannungsbad um Franka anzurufen.
„Gratuliere. Du hast den ersten Platz belegt. Also keine Sorge, dass ich dich hier blamiert habe.“
„Du bist mir nicht mehr böse?“
„Nein. Im Nachhinein bin ich dir sogar dankbar. Ich habe so viele nette Leute kennengelernt.“
„Tine, pass bitte auf, dass keine Fotos geschossen werden. Nicht, dass wir zu guter Letzt noch auffliegen. Das könnte peinlich für mich werden. Und tausche keine Telefonnummern aus.“
Ich finde, ihre Bedenken kommen ein wenig spät. Hamburg ist ein Dorf. Sie oder ich werden den SeKa Jungs mit Sicherheit mal wieder über den Weg laufen. Aber das soll Frankas Problem sein.
    Ich wähle Rock, Stiefel, Shirt und föhne meine Haare seit einer Woche endlich wieder glatt. Makeup brauche ich nicht, denn mein Teint ist von der Arbeit im Freien sonnengebräunt. Meine Jack Wolfskin Models haben sich wieder in ihre dunklen Anzüge geworfen und ich finde, dass die Bezeichnung Fuzzis auf sie überhaupt nicht mehr zutrifft. Im Laufe der Woche habe ich meine Vorurteile beiseite gestellt und an dem dicken Hessen und den Hamburgern Gernot und Fred sogar richtig  Gefallen gefunden. Allerdings belegen sie auf meiner Beliebtheitsskala nur die vorderen Plätze. Sieger ist mit deutlichem Abstand der Doc. Ansgars Dauerlächeln hat seine Wirkung nicht verfehlt.
„Was hast du gemacht? Wo sind deine niedlichen Locken geblieben?“, fragt er mich vor allen Leuten. Bitte? Was bildet er sich denn ein? Ich streife mir verlegen mit den Fingern durchs Haar und fürchte, dass ich sogar etwas rot anlaufe. Fred greift ein und macht mir sofort ein Kompliment. Und auch die anderen am Tisch stimmen ihm zu und finden, dass ich besonders nett aussehe. Als sich die Elf erhebt, um sich vom Buffet eine Vorspeise zu holen, flüstert Ansgar mir zu, dass es ihm leid tut.
„Ich wollte dich nicht verunsichern.“
„Du kannst mich gar nicht verunsichern. Ich war nur erstaunt über dein ungehobeltes Benehmen.“
„Du bist also sensibel und offensichtlich auch nachtragend. Gut, dass ich das heute noch herausfinden durfte. Ich werde es gleich in mein Buch schreiben.“
    Nach dem leckeren Essen wollen sich die Männer ohne mich in Richtung Lyon aufmachen. Ich habe mit halben Ohr gelauscht und weiß, dass das Ziel ein Nachtclub sein soll. Auf barbusige Frauen, die an einer Stange tanzen, steht mir am letzten Abend bestimmt nicht der Sinn und ich sage Ansgar, dass er gern mitfahren kann. Auf mich muss er keine Rücksicht nehmen.
„Ich würde den Abend viel lieber allein mit dir verbringen.“
„Und? Was schlägst du vor?“
„Einen kurzen Spaziergang. Dann kannst du mir endlich erzählen, wer du wirklich bist.“
Mir rutscht das Herz in die Hose und ich mache mit Sicherheit ein total blödes Gesicht. Ertappt! Ich bin im letzten Moment doch noch aufgeflogen. Oder was meint er?
„Wie? Wer ich wirklich bin?“
„Na, Franka Carstensen bist du auf jeden Fall nicht. Ich kenne sie zwar nicht persönlich, aber ich habe
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