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Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)

Titel: Ledig...Geschieden...Verwitwet Tine (Ledig ...Geschieden...Verwitwet Band 1) (German Edition)
Autoren: Frieda Lamberti
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ihren Namen im Internet recherchiert. Und die Bilder, die ich von ihr gesehen habe, haben keinerlei Ähnlichkeit mit dir. Also?“
„Seit wann weißt du es?“
„Schon seit der Hinreise, als ich dich im Bus sah.“
„Und? Bist du sehr enttäuscht?“
„Ganz im Gegenteil.“
Mist! Wie komme ich jetzt bloß aus dieser peinlichen Situation heraus? Ansgar schaut mich belustigt an. Raus aus der Defensive, Tine. Dreh den Spieß einfach um.
„Dann verstehe ich nicht, warum du so lange geschwiegen hast.“
„Du wärst doch auf der Stelle abgereist. Das Risiko konnte ich nicht eingehen. Schließlich wollte ich dich kennenlernen.“
„Und nun?“
„Nun haben wir die Möglichkeit, uns noch besser kennenzulernen.“
„Du willst mit mir ins Bett!?“
„Ja, und wie ich das will.“
„Soll das etwa meine Belohnung sein, die du mir versprochen hast?“
„Nein, deine Belohnung sind zwei Extratage hier im Château. Du brauchst morgen nicht mit den anderen im Bus nach Hamburg reisen. Wenn du zustimmst, dann buche ich dir einen Flug ab Lyon für Montagabend.“
„So viel Geld habe ich gar nicht dabei!“
„Nicht? Und was ist mit deinem Lohn vom Patron?“
„Das Geld habe ich Ursula gegeben, weil sie mir....“
„Du bist echt unglaublich. Sag mir jetzt endlich, wie du richtig heißt.“
„Tine. Ich bin eine Freundin von Franka Carstensen.“
„Und mit Sicherheit nicht aus der Finanzdienstleistungsbranche, denn dort wird kein Geld verschenkt.“
„Genau. Und auch ohne Manager-Posten. Ich bin nur ein kleines Licht bei einer Krankenversicherung.“
„Verheiratet? Kinder?“
„Zweimal nein!“
„Dann spricht ja nichts dagegen, dass wir beide jetzt endlich nach oben aufs Zimmer gehen. Oder gibt es jemanden in Hamburg, der .....?“
Ich schüttele den Kopf. Bevor ich ihm folge, will ich wissen, ob er gebunden ist.
„Außer dir gibt es niemanden, der mich davon abhalten könnte, das zu tun, woran ich seit Tagen denke.“
Das war eine sehr schwammige Antwort auf meine direkte Frage.
„Bist du gebunden? Ja oder nein?“
„Unverheiratet und auch keine feste Lebenspartnerin. Habe ich deinen Moralcheck jetzt endlich überstanden?“
„Ja, mit Bravour.“

Wo ist der Haken
    Ich werde vor ihm wach und starre ihn minutenlang an. Wer weiß, ob wir uns je wiedersehen. Daran will ich jetzt nicht denken und besinne mich schnell auf etwas Erfreuliches. Ganze zwei Tage werde ich zusammen mit ihm die Region erkunden. Wie wunderbar. Nach dem Frühstück soll es losgehen, sobald die Autovermietung einen Wagen bringt. So hat er es gestern Abend noch bestellt. Danach lagen wir stundenlang auf meinem Bett und erzählten uns voneinander. Wenn Franka und Jette mich nach ihm fragen, kann ich ohne Umschweife antworten. Gebürtiger Kieler, einundvierzig Jahre, ein Meter neunundachtzig groß, blondes, volles Haar, blau-graue Augen, Studium der Philosophie, Germanistik und Soziologie, vor zehn Jahren in Germanistik promoviert. Mein Dr. phil. lebt in Offenbach, ist ungebunden und ein verdammt guter Liebhaber. Plötzlich reist er die Augen auf und ruft „Hunger!“ Ich will nicht mit den anderen frühstücken. Besser gesagt, ich will mich vor der Antwort drücken, warum ich nicht mit ihnen zurückreise.
„Seit wann fällt dir das Schwindeln so schwer? Denk dir eine Geschichte aus. Fantasie liegt doch in deiner Begabung.“
„Steht das etwa auch in deinem Notizbuch?“
Er nickt und ich werde langsam neugierig. Zu gern würde ich lesen, was er alles über mich notiert hat.
    „Nee, Jungs. Ich fliege. Ansgar ist so nett und bringt mich zum Flughafen.“
Ha, das war keine Lüge und ich habe auch nichts von unserem Tête-à-tête preisgeben müssen. Ich bekomme elf Visitenkarten und verspreche, mich auf jeden Fall bei ihnen zu melden.
    Unsere Ausflüge führen uns in blumengeschmückte Dörfer, vorbei an Burgen, Schlössern und imposanten Herrenhäusern. Als eingefleischter Stadtmensch bekomme ich nicht genug von der schönen Aussicht auf die hügelige Landschaft, die im warmen Gelb der Septembersonne wie ein Gemälde auf mich wirkt. Das erste Mal in meinem Leben esse ich Schnecken. Eigentlich schmecke ich nur die würzige Kräuterbutter, die ich mit viel Baguette als „unverschämt köstlich“ beschreibe und die Lust auf mehr macht. Auf unseren Spaziergängen greift Ansgar nach meiner Hand und wenn er mich zwischendurch in den Arm nimmt, sein Gesicht in meinem Haar vergräbt, dann höre ich ihn leise aufstöhnen.
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