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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Autoren: Sigrun Misselhorn
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nicht mehr, wie das geht.“
    „Das verlernt man doch nicht.“
    „Da spricht ja die Expertin.“
    Etwas Scharfkantiges versuchte ein Stück aus Julias Herz zu reißen. Gitte hatte damit ins Schwarze getroffen. Was wusste Julia denn schon ? Mit Ulli hatte sie eher eine Wohngemeinschaft geführt.
    „Es tut mir leid“, sagte Gitte, die sah, wie es anfing in Julia zu arbeiten.
    „Das muss es nicht. Du hast ja recht. Ich habe keine Ahnung. Ich dachte nur, das sei ein guter Spruch.“
    „Okay“, sagte Gitte und versuchte die Situation irgendwie zu retten, „dann wäge ich mal ab. Ich will ihn, er ist ein guter Liebhaber und ansonsten überschüttet er mich mit Aufmerksamkeit und Liebe. Er weiß , glaube ich, schon lange, was er für mich empfindet, traut sich nur nicht das zu sagen, da er merkt, wie schwer es mir fällt mit ihm über Gefühle zu sprechen.“
    „Du hast da den perfekten Mann gefunden. Halt den bloß fest und lass ihn nicht wieder gehen.“
    Kaum hatte sie ausgesprochen klingelte es an der Tür. Beide sahen sich mit einem Blick an, der signalisieren sollte, ich habe keine Ahnung, wer da jetzt an der Tür stehen könnte.
    „Ich geh schon“, sagte Julia, „vielleicht möchte mir Ulli nochmals mitteilen, wie toll er die Kathi findet.“
    Dabei lachte sie, obwohl sie das nicht lustig fand. Auf dem Weg zur Tür wischte sie sich ihre Hände an dem Geschirrtuch ab. An der Tür stand nicht Ulli, sondern ein gut aussehender Mann Anfang dreißig. Sofort wurde Julia verlegen.
    „Hallo“, seine Stimme klang warm und angenehm, „ich bin Steffen und wollte gern zu Gitte.“
    Während er sprach sah Julia ihn an. Er hatte blonde kurz geschnittene Haare. In seinem Gesicht konnte man keine einzige Falte sehen, er sah fast jugendlich aus. Kein Wunder, dachte sie, dass Gitte mit seinem Alter ein Problem hatte, er sah aus wie Mitte zwanzig.
    „Ja klar.“ Julia versuchte ihre Gedanken zu ordnen, damit sie Sätze formen konnte. „Komm doch rein. Wir sitzen in der Küche. Bin grad am Kochen. Möchtest du mit uns essen?“
    „Oh, das wusste ich nicht. Ich wollte nicht stören.“
    Er stand noch immer im Treppenhaus und wirkte leicht verlegen.
    „Du störst nicht, komm endlich rein.“
    Am liebsten hätte Julia ihn am Arm hineingezogen, wollte ihn aber auf keinem Fall zu nahe treten. Weit hielt sie die Tür auf, damit er herein kommen konnte. Als er an ihr vorbei ging, merkte sie erst, wie groß er war. Sie schätze ihn auf einen Meter neunzig. Und er war wirklich gut gebaut.
    Anders als Ulli, aber doch muskulös. Sie ließ ihn vor ausgehen, da sie unter keinen Umständen wollte, dass ein gut aussehender Kerl ihren dicken Körper ausgerechnet von hinten sah. Während sie sich seinen äußerst knackigen Hintern betrachtete, dabei sehr neidisch auf Gitte wurde, überlegte sie, ob sie wohl jemals in den Genuss kommen würde, ebenfalls einen gut gebauten Mann zu finden und den sogar davon zu überzeugen, sich mit ihr einzulassen. Reflexartig strich sie sich über ihre dicken Hüften und war sich sofort klar, dass es für immer ein Traum bleiben würde.
    „Ich wollte nicht stören“, sagte Steffen, als sie die Küche betraten und Gitte ihn fassungslos ansah „aber ich hatte solche Sehnsucht nach dir.“
    Sein wunderschönes Gesicht verfärbte sich. Die roten Wangen standen ihm jedoch gut.
    „Setzt dich doch“, sagte Julia zu ihm, „möchtest du ein Glas Wein?“
    Er reagierte nicht, wartete auf eine Reaktion von Gitte, die sich langsam zu sammeln schien. Sie stand von ihrem Stuhl auf, ging auf ihn zu, um ihn in ihre Arme zu nehmen und zu küssen.
    „Das ist aber eine schöne Überraschung“, hauchte Gitte mit einer Stimme, die Julia bisher noch nicht gehört hatte.
    Steffen schien erleichtert zu sein und nahm Gitte ebenfalls in seine Arme und drückte sie fest an sich, sodass sie leicht dabei anfing zu quietschen. Julia fand das amüsant, widmete sich dann aber wieder schnell der Zubereitung der Speisen, da sie sich plötzlich überflüssig und deplatziert fühlte.
    „Ich habe Steffen zum Essen eingeladen“, sagte sie, ohne dabei von ihrer Arbeit aufzuschauen.
     
    Leise hatte Julia am nächsten Morgen die Wohnung verlass en und war über den Flur in ihr altes und bald wieder neues zu Hause gegangen. Mit einem Kaffeebecher in der Hand schlich Julia durch die verwaiste Wohnung. Bei Tageslicht war deutlich zu erkennen, wie dringend alles einer Renovierung bedurfte. Wie am Tag zuvor war es kühl und die Luft
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