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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers
Autoren: Kiersten White
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wie die anderen unsterblichen Elementargeister?
    »Bei dir taucht sie wahrscheinlich eher auf«, sagte David zu Lend. Ich sah zu ihm rüber. Es gelang ihm wirklich gut, den Schmerz vor seinem Sohn zu verbergen, aber ich erkannte ihn an der Art, wie er die Schultern hängen ließ.
    Bitte, bitte, lass das nicht eines Tages mich sein.
    Lend schien nicht ganz einverstanden damit, mich mit Raquel allein zu lassen, aber dann nickte er schließlich doch. »Ich bin nicht lange weg«, sagte er und eilte zur Tür hinaus.
    »Bevor wieder etwas dazwischenkommt, lass mich kurz die Konditionen erläutern.« Raquel führte mich zur Couch und wir setzten uns. »Du würdest als Angestellte mit befristetem Arbeitsvertrag für die IBKP arbeiten.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Das heißt, dass du für uns arbeitest, weil du das möchtest, und auch nur an Projekten, die du dir selbst aussuchst. Wenn du aufhören willst, dann hörst du auf. Du musst auch nicht zurück in die Zentrale ziehen. Wenn wir dich brauchen, rufen wir dich einfach an. Es gibt keinerlei Verpflichtungen, keine Beaufsichtigung außer durch mich. Du wärst nicht wieder Teil der IBKP, nicht richtig jedenfalls – du würdest mir einfach nur bei einigen Sachen helfen, für die du dank deiner Fähigkeiten besonders geeignet bist.«
    Ich runzelte die Stirn. Sie hatte der IBKP gegenüber eingeräumt, dass ich eigentlich gar nicht tot war, und sie schien einen Weg gefunden zu haben, wie ich mit ihnen, aber nicht für sie arbeiten konnte. Die IBKP wollte immer alles unter Kontrolle haben. Wenn sie bereit waren, die abzugeben, nur um mich und meinen Super-Cover-Röntgenblick zurückzubekommen, dann musste sich wirklich einiges geändert haben.
    »Wie das? Was hast du ihnen denn erzählt? Hast du keinen Ärger gekriegt?«, fragte ich.
    »Wir hatten schon mit Seltsamerem zu tun als mit Paranormalen, die von den Toten auferstehen. Da wir ja nie einen rechtskräftigen Beweis dafür hatten, dass du tot bist, haben die anderen Vorstandsmitglieder auch keine Fragen gestellt, als ich sagte, ich hätte herausgefunden, dass du doch noch am Leben bist. Ich habe deutlich gemacht, dass du mit niemandem außer mit mir kommunizieren würdest, und mich geweigert, dich zu kontaktieren, bis einvernehmlich beschlossen wurde, dass du vollkommen selbstbestimmt arbeiten kannst und nicht mehr durch die IBKP klassifiziert oder reguliert bist.«
    »Du hast also keinen Ärger gekriegt?«
    »Nach den kapitalen Verfehlungen der Organisationsleitung im letzten April, die so viele Todes- und Vermisstenfälle nach sich gezogen haben, gibt es niemanden mehr, der in der Position ist, mir ›Ärger‹ zu machen.«
    »Aber sie haben zugestimmt? Im Ernst?«
    Raquel seufzte einen »Ich brauche Urlaub« -Seufzer. »Im Ernst, wir haben gerade ziemlich zu kämpfen. Nachdem Vivian … Nach all diesen unglücklichen Vorkommnissen sind wir heillos unterbesetzt. In letzter Zeit konnten wir nicht so schnell und wirksam wie sonst auf Berichte über Vampir- oder Werwolfaktivitäten reagieren, unsere Überwachungsmaßnahmen scheinen vollkommen zu versagen, und das bei Paranormalen, die sich eigentlich immer innerhalb eines bestimmten Gebiets aufhalten. Und dann gibt es unbestätigte, aber hartnäckige Gerüchte über eine Trollkolonie, die eine Gegend in Schweden besetzt halten soll. Außerdem« – sie zog eine Grimasse – »hat ein Poltergeist die Zentrale ins Visier genommen und bisher hat ihn niemand exakt orten können, um die Plage zu eliminieren.«
    »Also zusammengefasst: Ohne mich seid ihr so gut wie am Allerwertesten.« Ich konnte mir ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie ganz befriedigend, dass die IBKP ohne meine Fähigkeiten nichts auf die Reihe kriegte.
    Raquel hob den Blick zur Decke und stieß einen weiteren gequälten Seufzer aus. »So könnte man es auch ausdrücken.«
    »Aber das ist nicht Evies Problem«, mischte sich David ein. »Wenn die IBKP den Bach runtergeht, kann ich nur sagen ›Und tschüss!‹«
    Unwillkürlich verengten sich meine Augen und am liebsten hätte ich meinen alten Arbeitgeber verteidigt. Okay, die Vampire hier regulierten sich selbst, aber als Achtjährige wäre ich beinahe von einem getötet worden. Der Rest der Welt war eben nicht so ein Paranormalen-Paradies wie diese Stadt. Da draußen gab es alles Mögliche, was einem Angst einjagen konnte. Was einen umbringen konnte. Und die meisten Menschen hatten davon überhaupt keinen Schimmer, was bedeutete, dass sie
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