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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde
Autoren: Patrick Robinson
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noch nie mit einem dieser überschweren Monstergewehre mit ihrem gewaltigen Rückschlag geschossen.
    Er dachte, er hätte Ziel genommen, das Maschinengewehr aber entwand sich seinem Griff, schwenkte nach links und gleich darauf nach rechts und riss dabei drei Meter neben Mack ein Muster in die hinter ihm liegende Wand. Wegzulaufen wäre wahrscheinlich sinnlos gewesen – denn so, wie sich der Verrückte hinter dem schweren Maschinengewehr aufführte, würde er wahrscheinlich das ganze verfluchte Dorf in Schutt und Asche legen.
    Alle Türen, die Mack sah, waren geschlossen. Genau hinter ihm aber lag ein großes Fenster. Mit der Schulter rammte er die Scheibe ein, nahm kurzen Anlauf und stürzte mit der Waffe voran in den von Glassplittern übersäten Raum. Im gleichen Augenblick durchschlug der Maschinengewehrhagel die Wände, Kissen und Möbel.
    Wie durch ein Wunder wurde er nicht verletzt und rollte sich am Boden aus Musa Amins Schusswinkel. Wenn er das verdammte Ding unter Kontrolle bekommt, ist es aus mit mir, war Macks einziger Gedanke. Mit der Kanone kann er ein ganzes Platoon aufhalten.
    Musa Amin hatte gesehen, wie Mack im Haus Zuflucht gesucht hatte, und beschloss, ihn nun an Ort und Stelle zu erledigen, ohne erneut 200 Geschosse quer über das Dorf zu verteilen. Er packte sich eine der Panzerfäuste, mit denen er sich auskannte, und feuerte sie auf Macks Fenster ab. Er verfehlte. Aber nur um zehn Zentimeter. Er traf die Wand und brachte die halbe Fassade zum Einsturz. Eine riesige braune Sand- und Staubwolke hüllte alles ein.
    Mack sah das Geschoss kommen, erkannte die verräterische weiße Rauchspur, warf sich durch die Hintertür und stürzte über zehn Meter in die Tiefe. »Scheiße«, entfuhr es ihm. »Ich sollte ihn lieber umlegen, bevor er uns noch beide um die Ecke bringt.«
    Die Straße war von der Staubwolke eingehüllt, er mühte sich den Abhang hinauf und eilte im Schutz des Staubs zur anderen Straßenseite. Von dort stieg er auf einen Hügel hinter IbrahimsHaus, von dem er freie Sicht auf Musa Amin hatte, der auf dem Dach seine Panzerfaust justierte.
    Mack hatte fürs Erste genug von Kugeln. Er riss den Stift aus einer seiner Handgranaten und schleuderte sie aufs Dach, wo sie mit einem gewaltigen Knall explodierte, Musa Amin tötete, ihn auf die Straße fegte, das halbe Dach zum Einsturz brachte und die KPW-14,5 auf ihrer Radlafette vernichtete.
    In diesem Augenblick kam der sauber rasierte Yousaf aus der Hintertür gerannt, schwenkte seine Kalaschnikow, konnte im Staub aber kaum etwas erkennen. Er sollte auch nie wieder etwas erkennen können. Mack bemerkte ihn sofort und erschoss ihn mit einer kurzen, zielgenauen Salve aus seinem M-4. Tempo und Überraschung, Baby. Klappt immer.
    Blieb noch einer. Mack Bedford hatte nicht vor, untätig herumzuhängen und darauf zu warten, dass das Dorf sich sammelte und bei der Auseinandersetzung mitmischte. Ebenso wenig wollte er auf Ibrahim warten. Er nahm an, dass sich der El-Kaida-Fanatiker inmitten der Trümmer des eingestürzten Dachs befand, desorientiert und vielleicht sogar verletzt.
    Mack hatte keine Ahnung, was ihn hinter der rückwärtigen Tür erwartete. Aber wenn er zögerte, standen die Chancen gut, dass er sterben würde. In Kushram hielten sich wahrscheinlich an die 50 Afghanen auf, allesamt bewaffnet, allesamt potenzielle Feinde.
    Wenn er sofort reinging, standen die Chancen für ihn nicht schlecht. Der ehemalige Lt. Commander des SEAL-Team 10 trat durch die Hintertür von Ibrahim Sharifs Haus.
    Er fand sich im Hauptraum wieder, von Angesicht zu Angesicht mit dem alten Sharif, Ibrahims Vater, der über und über mit Staub bedeckt war und ihn mit gezücktem Dolch anstarrte, während sich Ibrahim mit seinem Gewehr unter den Trümmern hochrappelte.
    Sein Vater hob den Dolch und hatte es auf Macks Gesicht abgesehen, doch der ehemalige SEAL holte nur aus und versetzte dem Alten mit der Schulterstütze einen krachenden Schlag gegen das Kinn. Der Vater flog quer durch den Raum. Ibrahim, mittlerweile auf den Beinen, schien benommen. Er starrte den Amerikaner an, schien das M-4 gar nicht zu beachten, dann erschien ein Grinsen in seinem Gesicht, und er sagte ganz langsam: »Du also wieder, Satan. Diesmal stirbst du.«
    Er hob seine AK-47, einige Zentimeter nur, bevor Mack ihm in gerader Linie vier Kugeln in die Stirn jagte. Ibrahim Sharif, Terrorist, Mörder, Fanatiker und Islamist, fiel tot zu seinen Füßen.
    Mack Bedford machte auf dem Absatz kehrt
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