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Last Date

Last Date

Titel: Last Date
Autoren: Uwe Andreas Siebert
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nickte ein wenig. „Sie können mich nachher nur zwischen 19:45 Uhr und 20:00 Uhr hier erreichen. Ansonsten rufen Sie mich bitte morgen an. Hier, ich gebe Ihnen eine Karte mit.“
    Martin hi elt ihm seine Visitenkarte hin und war froh das kleine Glockenspiel der Tür zu hören, als sein Fahrschultermin hereinkam.
    Der jungen Frau keine Beachtung schenkend nahm Herr Schmidt das Kärtchen an sich, drehte sich eilig um und verließ die Räumlichkeiten , ohne sich zu verabschieden.
    Martin sah im Augenwinkel , wie die Fahrschülerin Herrn Schmidt noch nachsah und hörte, wie sie leise vor sich hinmurmelte. „Was war das denn für einer?“
    Martin sah mit leicht zusammengekniffenen Augen ebenfalls noch zur Tür, obwohl sie schon zugefallen und der Fremde bereits längst nicht mehr zu sehen war. „Ich weiß es auch nicht.“
    Er drehte sich um, beugte sich zum Schreibtisch hinüber, holte die Fahrzeugschlüssel aus der Schublade, und ging mit der Fahrschülerin zum Fahrschulwagen in den Hof. Gerade als die junge Frau in den mittäglichen Verkehr auf die Straße einbiegen wollte , bat er sie noch einmal kurz zu halten und sprang aus dem Wagen. Er verschwand einen kleinen Moment in der Fahrschule und kam mit seinem Laptop wieder heraus. Da er Susanne von zwei Nachtfahrten erzählt hatte und gewohnheitsmäßig nach späten Fahrterminen nicht mehr zurück fuhr, um seinen Privatwagen zu holen, sondern direkt nach dem Heimbringen des letzten Fahrschülers nach Hause kam, wollte er seinen Rechner vorsichtshalber jetzt schon im Wagen haben. Er würde also auch heute Abend, nach dem Treffen mit Bianca, darauf verzichten können, seinen eigenen VW Golf zu holen.

Göttingen
Montag, 20:02 Uhr
    Martin hatte nach dem letzten Fahrtermin noch schnell online die Prüfungsunterlagen seiner angemeldeten Fahrschüler überprüft und schaltete den PC aus. Er ging an den Aktenschrank und holte acht Mappen heraus, auf denen jeweils ein Name in großen Buchstaben das Deckblatt zierte.
    Er ging in die Küche und spülte seine Tasse kurz, bevor er sie in den Schrank stellte. Anschließend nahm er die Unterlagen und eilte durch den Unterrichtsraum zu seinem Chef, der am Schreibtisch saß und telefonierte. Als Martin bei ihm war, unterbrach er sein Telefonat nach einer kurzen Entschuldigung und sah Martin fragend an.
    Martin legte die acht Mappen auf den Schreibtisch und erklärte: „Bei den oberen vier Fahrschülern können wir Prüfungstermine vereinbaren. Die Online-Fragebögen habe ich mir angesehen, sie sind so weit okay, und beim Fahren klappt es auch gut. Ich denke, die müssten bestehen. Bei den anderen bin ich mir unsicher.“
    Sein Chef zog die Mappen mit der freien Hand zu sich und nickte kurz. „Okay, ich kümmere mich darum.“
    Martin lächelte. „Dann bis morgen. Und nochmals danke, dass ich heute den Fahrschulwagen mitnehmen darf.“
    Sein Chef nickte erneut, hob die freie Hand zum Gruß und nahm mit der anderen das Telefon wieder an sein Ohr.
    Martin holte seine Tasche und eilte fröhlich pfeifend zum Fahrschulwagen. Seine Tasche auf den Rücksitz gelegt, startete er den Motor und wollte über die Hofeinfahrt auf die Straße fahren, merkte aber nach wenigen Metern, dass sich der Wagen ungewöhnlich schwer lenken ließ. Er stieg aus, ging um das Auto herum und sah sofort, dass im linken Vorderrad viel zu wenig Luft war.
    „Verdammter Mist. Das gibt’s doch gar nicht“, fluchte er durch die zusammengepressten Zähne vor sich hin und trat dabei mehrfach an den scheinbar defekten Reifen.
    Er fuhr das Fahrzeug wieder zurück an seinen Platz, nahm seine Tasche und den Laptop aus dem Wagen und ging, kurz entschlossen , Bianca doch mit seinem Privatwagen abzuholen, hinüber zu seinem Golf. Irritiert fiel ihm schon aus einiger Entfernung auf, dass bei seinem Golf das linke Vorderrad ebenfalls plattfüßig war.
    „Was ist denn hier los? Das kann doch nicht wahr sein!“
    Er drehte um und ging wieder zurück in den Unterrichtsraum zu seinem Chef, um den Vorfall zu melden. Kurz darauf standen beide nebeneinander vor den Fahrzeugen. Martins Chef sah sofort, dass bei beiden luftleeren Reifen die Ventilschutzkappen fehlten und holte einen kleinen 12-V Kompressor mit einem Anschlussstecker für den Zigarettenanzünder aus der Garage. Während Martin nervös auf seine Uhr sah, stöpselte sein Chef in aller Ruhe den Stecker des Kompressors in die entsprechende Vorrichtung neben dem Aschenbecher seines Golfs und knipste anschließend das
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