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Lass mich in Dein Herz

Lass mich in Dein Herz

Titel: Lass mich in Dein Herz
Autoren: Julia Arden
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es keinen Zeugen für den Vorfall gibt. Also gut. Ich komme Ihnen etwas entgegen. Wenn Sie es schaffen, dass sich Ihr Mandant mit Herrn Feiler einigt, will sagen, Herr Feiler seine Anzeige zurückzieht, und Herr Bolt ein Schmerzensgeld von, sagen wir, eintausendfünfhundert Euro . . .«
    Bachmann wollte widersprechen, doch Andrea winkte ab.
    ». . . eintausendfünfhundert Euro an Feiler zahlt, dann empfehle ich die Einstellung des Verfahrens. Und ich will von Ihrem Mandanten nie wieder nur das geringste hören.«
    Bachmann schnaufte.
    »Wenn Sie oder Ihr Mandant Probleme mit meiner Entscheidung haben, können Sie gern den Prozessverlauf abwarten.«
    »Na schön«, stimmte Bachmann zu. »Ich werde mit meinem Mandanten reden. Er wird nicht begeistert sein.«
    »Erläutern Sie ihm die Alternative. Eine Verurteilung wegen Körperverletzung. Das Strafmaß können Sie ihm ausrechnen.«
    »Sie sind ein harter Brocken«, schniefte Bachmann, sah aber so unzufrieden gar nicht aus.
    »Ich weiß. Guten Tag«, sagte Andrea und zeigte damit an, dass die Unterhaltung für sie beendet war.
    »Einen schönen Tag auch Ihnen, Frau Richterin.« Bachmann ging.
    Andrea wandte sich wieder den Unterlagen der bevorstehenden Verhandlung zu.
~*~*~*~
    G ina seufzte genervt. Sie hätte es wissen müssen. Judiths Neugier kannte keine Grenzen. Selbst schuld, Gina ! Warum hast du die Klappe nicht halten können? Ging es dir nicht auch so schon schlecht genug? Jetzt musste sie sich von Judith auch noch Löcher in den Bauch fragen lassen.
    »Sie wollte sich unbemerkt wegschleichen? Wie geheimnisvoll!« Gebannt hingen Judiths Augen an den Lippen ihrer Freundin.
    »Nicht im geringsten. Sie ist verheiratet und musste nach Hause, damit ihr Mann nichts mitbekommt. Ich werde sie nicht wiedersehen.«
    »Hat sie das gesagt?« Judith starrte sie interessiert an.
    »Hörst du mir nicht zu? Sie ist verheiratet!« Gina stöhnte noch genervter als zuvor schon.
    »Na ja, sie wäre nicht die erste Frau, die . . . sich umorientiert.«
    »Den Eindruck machte sie nicht. Sie wusste, was sie wollte. Eine Nacht, nicht mehr!« Gina betonte letzteres nicht nur für Judith, sondern auch für sich selbst. Du bist vielleicht nicht besonders fit, aber das ist sonnenklar. Andreas Abgang war eindeutig. Du brauchst nicht auf ihren Anruf zu warten.
    Gina blickte Judith von der Seite an. »War wohl mal wieder die falsche Traumfrau. Schon vergeben.«
    Judith seufzte, als sähe sie gerade eine dramatische Szene in einem Liebesfilm. »Und? Schlimm?«
    »Ich muss zur Trainingsstunde«, sagte Gina, ohne darauf einzugehen.
    »Also schlimm«, stellte Judith fest. Sie strich tröstend über Ginas Wange. »Wenn du jemanden zum Reden brauchst, weißt du ja, wo du mich findest.«
    »Danke. Aber eigentlich will ich das Ganze lieber vergessen statt darüber zu reden.«
    Gina verließ schnell den Raum.
    Während sie die Frauengruppe anleitete, wanderten ihre Gedanken dennoch automatisch zu Andrea, zu dem Abend mit ihr.
    Sie war so glücklich gewesen, als Andrea plötzlich in der Tür gestanden hatte. Hätte sie da erst fragen sollen: »Wie stellst du dir unsere gemeinsame Zukunft vor?«, bevor sie sich auf sie einließ?
    Reden konnte man ja später noch. Das lief nicht weg.
    Hatte sie gedacht. – Aber da hatte sie sich wohl getäuscht.
    Andrea ging so unerwartet, wie sie gekommen war. Und hatte sich seitdem nicht wieder gemeldet.
    Sie war zurück bei ihrem Freund oder Mann. Und da würde sie auch bleiben. Vielleicht hatte sie nur einmal ausprobieren wollen, wie es mit einer Frau war. Vielleicht probierte sie das auch öfter.
    Was ging das sie an!
    Wütend starrte sie um sich, bis sie bemerkte, dass die Frauen aus ihrer Trainingsgruppe sie ganz irritiert ansahen.
    Sie zwang ein Lachen in ihr Gesicht. »So soll es natürlich nicht aussehen beim Training«, verkündete sie in lockerem Ton. Dass sie den noch draufhatte, war wirklich ein Wunder . . . »Wiederholen wir noch einmal die Partnerübung?« fragte sie in die Runde. »Und danach dann Einzeltraining.«
    Die Frauen nickten und wandten sich wieder ihren Übungen zu.
    Wenn das so weitergeht, halten die mich noch für gestört, dachte sie. Bin ich ja auch – irgendwie.
    Und trotz aller Anstrengung konnte sie sich nicht von Andreas Bild lösen.
~*~*~*~
    G egen fünf Uhr schaute Stefan ein letztes Mal in Andreas Büro. »Ich gehe dann jetzt, wenn Sie nichts weiter für mich haben.«
    Andrea blickte kurz von ihren Akten auf. »In
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