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Lass Dich nicht vereinnahmen

Lass Dich nicht vereinnahmen

Titel: Lass Dich nicht vereinnahmen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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Sie sich entsprechend mühelos in andere hineinversetzen können und sich im Gespräch Ihrem Gegenüber sehr nahe fühlen.
    Von anderen gebraucht zu werden und ihnen zu helfen, erfüllt Sie mit Stolz. Doch das hat seinen Preis. Zum einen lenken Sie sich damit gerne von eigenen »Baustellen« ab, zum anderen lassen Sie Ihre Stimmungslage von den Gefühlen anderer stark beeinflussen. Wenn Ihnen jemand seine Sorgen erzählt, beschäftigt Sie das lange. Sie identifizieren sich so mit seinen Problemen, dass Sie sich unter Druck setzen, Lösungen dafür zu finden. Das macht Sie attraktiv für Rat- und Hilfesuchende. So nehmen unverbesserliche Unglücksraben und beratungsresistente Jammerer ganz bedenkenlos Ihre Zeit in Anspruch – und Sie denken dann, Sie müssten sich noch mehr anstrengen, um den anderen zu motivieren, endlich aktiv zu werden. Auch Menschen, die Ihnen etwas verkaufen wollen und dabei gezielt Ihr Mitgefühl ansprechen, können Sie meist kaum etwas entgegensetzen.
    Diese Überidentifizierung mit den Problemen und Anliegen anderer macht Sie anfällig für Überforderung und Burn-out.
Das brauchen Sie
    Als Mitleidende brauchen Sie eine »Distanzierungs-Strategie«. Es geht darum, Verantwortung dort zu lassen, wo sie hingehört, dem Drang zu widerstehen, Entscheidungen für andere treffen zu wollen, auch wenn es »nur zu deren Besten« ist. Und der Überzeugung entgegenzuwirken, Sie müssten automatisch für alle und alles Lösungen finden und dann womöglich noch dafür geradestehen. Es gilt, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und häufiger mal für sich selbst statt immer nur für andere da zu sein. Das bedeutet auch, dass Sie sich mehr mit dem eigenen Weiterkommen beschäftigen und Lösungen für die Herausforderungen in Ihrem Leben finden, statt sich in den Problemen anderer zu verlieren.
    »Alle unsere Streitigkeiten entstehen daraus, dass einer dem anderen seine Meinung aufzwingen will.«
    Mahatma Gandhi
Die Unsichere
    »Stille Wasser sind tief« – diese Redensart trifft auf Sie zu. Ihre gut ausgeprägte Wahrnehmung und Ihr Sinn für Details lässt Sie feinfühlig und umsichtig an Dinge herangehen. Dementsprechend höflich und dezent begegnen Sie auch Ihren Mitmenschen. Im Kontakt mit anderen sind Sie angenehm zurückhaltend, jedoch leider auch sehr schüchtern. Ständig befürchten Sie, etwas falsch zu machen. Vielen Alltagssituationen fühlen Sie sich nicht gewachsen, besonders wenn Sie sich in ungewohnten Situationen befinden und wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Meistens schauen Sie lieber, was die anderen machen und richten sich dann nach ihnen. Von sich aus initiativ zu werden ist nicht Ihre Sache. So können andere Sie leicht zu etwas überreden, wovon Sie selbst eigentlich nicht überzeugt sind. Es fällt Ihnen schwer, auf Ihrer Meinung zu beharren. Besonders dann, wenn Ihr Gegenüber sehr dominant auftritt, geben Sie lieber klein bei und passen sich an, statt sich auf eine Auseinandersetzung einzulassen.
    Wenn jemand Sie verletzt, begehren Sie nicht auf, sondern ziehen sich gekränkt zurück und meiden den Verursacher der Verletzung künftig. Sie entschuldigen sich viel – auch für ganz banale Missgeschicke. Dem liegt – bewusst oder unbewusst – die Überzeugung zugrunde, dass andere sowieso klüger, kompetenter oder erfahrener sind als Sie selbst. Gerne wären Sie etwas selbstbewusster und souveräner in Ihrem Auftreten, wissen aber nicht, wie Sie das anstellen könnten.
Das brauchen Sie
    Als Unsichere brauchen Sie eine »Selbstbestärkungs-Strategie«. Dabei stehen Übungen und Tipps im Vordergrund, die Sie dabei unterstützen, mehr Selbstsicherheit zu entwickeln, sich anderen ebenbürtig zu fühlen und sich selbst mehr zuzutrauen. Herauszufinden, was Ihre eigenen Werte und Ziele sind, ist wichtig für Ihr Selbstvertrauen. In dem Maße, in dem Sie zu Ihrer inneren Stärke finden, werden Sie sich mehr und mehr erlauben, eigene Wege zu gehen.



Wird eine Tugend zur Untugend, gerät unser Gleichgewicht ins Wanken
    EINFÜHLUNGSVERMÖGEN UND ZUVERLÄSSIGKEIT SIND für unser Zusammenleben unverzichtbar. Wer an den Anliegen, Problemen und Erwartungen anderer einfach vorbeischaut und nur das eigene Wohl im Sinn hat, wird auf Dauer ein recht einsames Leben führen. Ohne die Fähigkeit, sich spontan für etwas begeistern zu können, wäre unser Alltag freudlos und mühsam, denn Begeisterung ist der Motor für unsere Motivation. Und wären wir nicht fähig, unser Denken und Fühlen in
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