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Lass Dich nicht vereinnahmen

Lass Dich nicht vereinnahmen

Titel: Lass Dich nicht vereinnahmen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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werden. Wir wünschen uns aber auch, selbstbestimmt zu leben, eigene Entscheidungen treffen zu können und trotz unseres »Eigen-Willens« einer Gemeinschaft anzugehören. In dieser möchten wir wahrgenommen und freundlich behandelt werden. Wir wollen, dass jemand sich für uns interessiert, dass er sich besorgt zeigt, wenn wir mal durchhängen und sich mit uns freut, wenn uns etwas gelungen ist. Dies alles trägt dazu bei, dass wir uns wohl und sicher fühlen können. Das Gegenteil davon erscheint uns mit Recht als Horrorvorstellung: Wer sich wertlos und ungeliebt fühlt, eingesperrt und nirgendwo zugehörig, der findet wenig Grund, sich am Leben zu freuen. Das Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung durch andere ist also ein ganz elementares menschliches. Als soziale Wesen fühlen wir uns in einer Gemeinschaft nur dann wohl, wenn wir von ihr auch akzeptiert und gemocht werden.
    Jeder von uns braucht also Bestätigung durch andere. So streben wir danach, uns unsere psychischen Grundbedürfnisse zu erfüllen – und sie eben auch von anderen erfüllt zu bekommen.
Vorsicht bei Einseitigkeiten
    Ein gutes Miteinander hat ein ausgewogenes Geben und Nehmen zur Bedingung. Kritisch wird es dann, wenn sich in diesen wechselseitigen Austausch Einseitigkeiten einschleichen. Wenn also
der eine immer nur gibt und der andere nimmt und nimmt,
der eine ständig seinen Willen durchsetzt und der andere sich dauernd anpasst,
der eine seine Vorstellungen verwirklicht und der andere immer klein beigibt, weil er die Beziehung nicht gefährden will.
    Solche Einseitigkeiten können sich gleichermaßen in Paarbeziehungen, in Freundschaften und unter Kollegen entwickeln.
    Vereinnahmung greift umso besser, je mehr wir das Lob und die Anerkennung anderer brauchen, um uns wertvoll zu fühlen. Damit geben wir ihnen ganz schön viel Macht an die Hand. Und je deutlicher andere spüren, dass wir das, was wir über uns selbst denken, von ihrem Urteil abhängig machen, desto mehr können sie diese Macht auch missbrauchen!
Balance erreichen
    Der kleine Coach will Ihnen helfen, Ungleichgewichte in Beziehungen abzubauen und in eine neue Balance zu kommen zwischen den eigenen Wünschen und Vorstellungen und den Ansprüchen anderer. So stärken Sie Ihre Unabhängigkeit und können damit aufhören, Ihre Freiheit für das Gefühl aufzugeben, »dazuzugehören«, gemocht, geliebt und geschätzt zu werden.
    »Die Menschen lassen sich lieber durch Lob ruinieren, als durch Kritik verbessern. «
    George Bernard Shaw
Unverzichtbar: Das Selbstwertgefühl
    Gleichwertige Beziehungen funktionieren nur, wenn beide Partner ein solides Selbstwertgefühl haben. Wenn wir uns wohl und sicher fühlen als die, die wir sind, brauchen wir nicht ständig von anderen zu hören, dass wir gut aussehen, unsere Arbeit perfekt erledigen, reizende Menschen sind usw. Eigentlich logisch. Natürlich gibt es kaum jemand, dessen Selbstwertgefühl so stark gefestigt wäre, dass er sich als völlig unabhängig von der Meinung anderer bezeichnen könnte. Jeder bringt seine ganz speziellen Selbstwert-Baustellen mit, wie wir auch anhand der Testauswertung gut sehen konnten.
Unsere Selbstwert-Baustellen
    Die Pflichtbewusste verbindet ihr Selbstwertgefühl in erster Linie damit, das zu tun, was andere von ihr erwarten – oder was sie glaubt, dass diese erwarten könnten.
    Der Entflammbaren ist es für ihr psychisches Intaktheitsgefühl vor allem wichtig, immer wieder neuen Impulsen aus dem Augenblick heraus zu folgen. Sie spürt in diesem Moment ein Gefühl von innerer Freiheit und merkt erst hinterher, dass sie mit ihrem spontanen Handeln eigentlich vorrangig die Ziele anderer bedient hat.
    Die Mitleidende muss für ihren Selbstwert das Gefühl haben, gebraucht zu werden. Wenn sie sich um niemand kümmern kann, fühlt sie sich wertlos.
    Die Unsichere sucht für ihre innere Stabilität die Bestätigung, das Richtige zu tun. Da sie sich aber nicht zutraut, zu erkennen, was das Richtige ist, baut sie darauf, dass andere es ihr sagen.
Freiheit oder Bequemlichkeit?
    Sicher, es ist einfacher, zu tun, was ein anderer verlangt, statt eigene Ansprüche zu stellen: Das ist der Weg des geringsten (inneren) Widerstands. Es ist verlockend zuzugreifen, wenn jemand uns suggeriert, es gäbe gerade eine einmalige Gelegenheit oder ein echtes Schnäppchen. Es ist oft weniger frustrierend, sich um Probleme von Mitmenschen zu kümmern als Lösungen für die eigenen zu suchen. Und es ist bequemer, anderen auf
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