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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
Autoren: Lara Adrian
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den Blick auf
die alte Sandsteinvilla gerichtet, die sie schon ein paar Stunden überwachten.
Selbst in der Dunkelheit nach Mitternacht und mit einer frischen Schneedecke,
die alles mit jungfräulichem Weiß kaschierte, sah das Haus von außen völlig
heruntergekommen aus. Nicht dass das irgendwas ausmachte. Was immer da drin
vertickt wurde - Drogen, Sex oder eine Kombination von beidem -, brachte einen
stetigen Kundenstrom an die Tür. Kade sah zu, als drei Verbindungsstudenten in
den Farben ihrer Universität mit ein paar vermummten jungen Frauen aus einer
Rostlaube von Impala stiegen und hineingingen.
    „Wenn das hier Sibirien wäre“, sagte Kade, sobald
auf der Straße wieder alles ruhig war, „würden unsere Eier klingeln wie
Schlittenglöckchen, und wir würden Eiswürfel pissen. Boston im November sind
die Tropen, Mann.“
    „Sagt der Vampir, der auf einem verdammten
Gletscher in Alaska auf die Welt kam“, brummte Brock kopfschüttelnd und rieb
seine dunklen Hände vor den Lüftungsschlitzen. „Was denkst du, wie lange wir
noch hier draußen warten müssen, bis unser Mann endlich seine hässliche Fresse
zeigt? Ich muss mich bewegen, sonst friert mir noch der Arsch am Sitz fest.“
    Kades Kichern war eher ein Grunzlaut, er war
genauso ungeduldig wie sein Partner auf dieser nächtlichen Patrouille in der
Stadt. Es waren nicht die Menschen, die Brock und ihn zu dieser Adresse in einer
der übelsten Gegenden von Boston geführt hatten, sondern der Mann, der
angeblich hinter den illegalen Aktivitäten stand. Und wenn ihre Informationen
sich als zutreffend erwiesen - dass der Vampir, der diesen Schuppen führte,
auch mit anderer verbotener Ware handelte -, dann würde diese Nacht für ihn ein
sehr unangenehmes, wahrscheinlich blutiges Ende finden.
    Kade konnte es kaum erwarten.
    „Da kommt er“, sagte er und sah zu, wie ein paar
Autoscheinwerfer um die Ecke glitten und ein schwarzer Mercedes mit vergoldeten
Stoßstangen und Felgen langsam am Bordstein ausrollte.
    „Himmel, Arsch und Zwirn.“ Brock zog eine Grimasse,
als das Spektakel andauerte.
    Aus der Limousine wummerte Musik, die rhythmischen
Bässe und aggressiven Texte wurden zu einem ohrenbetäubenden Vibrieren, als der
Fahrer aus dem Wagen stieg und um ihn herumging, um die hintere Tür zu öffnen.
Ein Paar angeleinte weiße Pitbulls waren die Ersten, die aus dem Wagen
kletterten, gefolgt von ihrem Herrn, einem hochgewachsenen schwarzen Stammesvampir,
der sich alle Mühe gab, die fiese Gangstertype zu markieren, obwohl er in einen
langen Fuchspelzmantel gehüllt war und eine ziemliche Wampe vor sich hertrug.
    „Vergiss den Scheiß, den Gideon über dieses
Arschloch ausgegraben hat“, sagte Kade. „Der gehört allein schon dafür
abgeknallt, wie er in der Öffentlichkeit rumläuft.“
    Brock grinste und zeigte die Spitzen seiner Fänge.
„Das können wir schon alleine deswegen tun, weil wir uns wegen ihm die Nüsse
tiefgekühlt haben.“
    Am Bordstein riss der Vampir kurz und heftig an den
nietenbesetzten Lederleinen, als die Hunde wagten, ihm einen Schritt
voranzugehen. Auf dem Weg zum Eingang der Sandsteinvilla versetzte er dem Hund,
der ihm am nächsten war, einen Tritt und kicherte, als das Tier vor Schmerz ein
schrilles Winseln ausstieß. Als er, sein Fahrer und seine beiden Höllenhunde in
dem Gebäude verschwunden waren, zog Kade den Zündschlüssel des Rover ab und
öffnete die Fahrertür.
    „Na, dann wollen wir mal“, meinte er. „Suchen wir
uns einen Eingang an der Rückseite, solange unser Junge noch seinen großen
Auftritt hat.“
    Sie gingen um das Haus herum und fanden an der
Rückseite ein halb von Schnee und Straßenmüll verdecktes Kellerfenster. Kade
ging in die Hocke und fegte das Eis und den festgefrorenen Müll beiseite, dann
hob er die Scheibe an, die nur an einem Scharnier hing, und spähte in den
dunklen Raum. Es war ein gemauerter Keller, zugemüllt mit vergammelten
Matratzen, gebrauchten Kondomen und Einwegspritzen, und der Gestank nach Pisse,
Erbrochenem und anderen Körperflüssigkeiten attackierte Kades geschärfte Sinne
wie ein Vorschlaghammer einen Schädel.
    „Herr im Himmel“, zischte er und bleckte die Lippen
von Zähnen und Fängen.
    „Seine Putzfrau ist so was von gefeuert.“
    Er schlüpfte hinein und landete geräuschlos auf dem
Betonboden. Brock folgte ihm, der über hundertdreißig Kilo schwere, bis an die
Zähne bewaffnete Vampir landete so leise neben ihm wie eine Katze. Kade zeigte
vorbei an dem
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