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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
Autoren: Lara Adrian
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nicht gebeten, gleich heute früh loszufahren und Reis und
Bohnenkonserven einzukaufen? Worauf zum Teufel wartest du, auf die
Schneeschmelze im Frühling? Heb deinen faulen Arsch und tu zur Abwechslung mal
was Nützliches!“
    Skeeter machte sich weder die Mühe zu antworten,
noch rührte er sich auf seinem Sessel, und er verzog auch keine Miene, als
seine Mutter weiterschimpfte und gegen die Tür bollerte. Er nahm einen weiteren
genüsslichen Zug von seinem Joint und ignorierte die Harpyie vor seinem Zimmer,
denn er wusste, dass sie irgendwann genug haben und sich wieder vor ihre Glotze
verziehen würde, wo sie hingehörte.
    Um sie in der Zwischenzeit auszublenden, griff
Skeeter nach der Funkanlage und drehte die Lautstärke hoch. Der einzige
Ordnungshüter von Harmony, Trooper Zachary Tucker, klang heute, als hätte er
die Hosen gestrichen voll.
    Da musste was ziemlich Großes passiert sein.
    „Stanley Arnold, glaub bloß nicht, dass du mich
übertönen kannst, du jämmerlicher Nichtsnutz von Sohn!“ Wieder hämmerte seine
Mutter gegen die Tür, dann stürmte sie davon und schimpfte den ganzen Weg über
den Flur weiter vor sich hin. „Genau wie dein Vater, keinen Furz bist du wert.
Aus dir wird nie was!“
    Skeeter stand von dem Fernsehsessel auf und stellte
sich näher an die Funkanlage, als Tucker, der gerade den Jungs von der
Staatspolizei in Fairbanks Meldung machte, die Koordinaten eines Tatortes mit
offenbar mehreren Toten durchgab - wahrscheinlich Mord, sagte er -, etwa
vierzig Meilen draußen in der Wildnis. Tucker wartete auf den Lufttransport von
einem der beiden Piloten von Harmony. Er gab an, dass der andere, Alex Maguire,
die Leichen auf einer Liefertour entdeckt hatte und sich momentan auf dem
Rückflug in die Stadt befand.
    Skeeter lauschte aufgeregt. Die Gegend, von der da
die Rede war, kannte er sehr gut. Hölle noch mal, er war doch erst gestern
Abend mit Chad Bishop und ein paar anderen da draußen gewesen. Sie waren am
Fluss gewesen, hatten sich zugedröhnt und gesoffen ... und dann hatten sie
Teddy Toms gepiesackt!
    So, wie sich das Ganze anhörte, musste es die
Ansiedlung von Teddys Familie sein, von der die Cops redeten.
    „Verfickt und zugenäht“, flüsterte Skeeter und
fragte sich, ob das wohl möglich war. Nur um sicherzugehen, schrieb er sich die
Koordinaten in die Handfläche, dann wühlte er sich durch einen Stapel
unbezahlter Rechnungen und anderen Müll, bis er die mit Bierflecken übersäte
Karte der Gegend fand, die er die letzten Jahre über als Untersetzer benutzt
hatte. Er triangulierte die Stelle auf der Karte, und Ungläubigkeit und eine
perverse Art von Verwunderung breiteten sich in ihm aus.
    „Scheiße, das gibt's doch nicht“, sagte er und nahm
noch einen tiefen Zug von seinem Joint, dann drückte er ihn auf dem
brandfleckenübersäten Resopaltisch aus, um sich den Rest für später aufzuheben.
Er war zu aufgeregt, um ihn jetzt fertig zu rauchen. Brennend vor Neugier
tigerte er in dem engen Zimmer auf und ab.
    Waren der alte Toms oder sein Schwager ausgetickt?
Oder war es Teddy gewesen, der sich endlich von der Leine gerissen hatte?
Vielleicht war der Kleine heimgegangen und durchgedreht, nachdem Skeeter und
die anderen ihn letzte Nacht am Fluss heulend davongejagt hatten?
    All das, dachte Skeeter, würde er schon bald
wissen. Er hatte schon immer einen Toten aus der Nähe sehen wollen. Wenn er
Bohnen und Reis für seine Mutter besorgte, würde er auf dem Weg zum Laden
einfach einen kleinen Abstecher machen.
    Ja, und vielleicht würde er den Laufburschenscheiß
diesmal ganz weglassen und zur Abwechslung einfach mal tun, was er  wollte.
    Skeeter schnappte sich sein Handy - das neue mit
Videokamera und dem coolen Totenschädel auf dem Gehäuse - und fischte den
Schlüssel seines Yamaha-Schlittens aus dem Chaos auf dem Tisch. Er machte sich
nicht die Mühe, seiner Mutter zu sagen, wohin er ging, sondern zog einfach nur
seine Wintersachen über und ging in die eisige Kälte des Tages hinaus.

 
2
    BOSTON, MASSACHUSETTS
     
    Heiße Luft drang aus den Lüftungsschlitzen am
Armaturenbrett des Range Rover, als Brock die Temperatur weiter aufdrehte.
    „Scheiße, ist das kalt heute Nacht.“ Der riesige
Mann aus Detroit hielt sich die Hände vor den Mund und hauchte sich in die
Handflächen. „Ich hasse den Winter, Mann. Das reinste Sibirien da draußen.“
    „Das hier? Sibirien? Du hast ja keine Ahnung“,
antwortete Kade hinter dem Steuer des geparkten Geländewagens,
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