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Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann

Titel: Langenscheidt Mann-Deutsch, Deutsch-Mann
Autoren: Constanze Kleis , Susanne Froehlich
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Festung, als letzte Bastion ihrer Männlichkeit. Männer glauben, dass sie und nur sie die Maschine wirklich verstehen und also auch beherrschen können (und so erklärt sich auch das Bedürfnis nach möglichst hoher PS-Zahl – je stärker das »Pferd«, umso größer der Ruhm dessen, der es lenkt. Das ist auch der Grund, weshalb sie mit 220 Sachen über die Autobahn rasen – Neandertaler im Internetzeitalter). Kurz: Das Auto ist für Männer eine Art emotionale Tankstelle, an der sie sich mit dem Gefühl von Überlegenheit und Kompetenz versorgen.
    Deshalb empfinden sie eine Frau am Steuer auch bisweilen wie eine Teilkastration. DAS können DIE jetzt auch? Soweit darf es nicht kommen! Schlimm genug, dass wir das Wahlrecht haben! Deshalb schreit er also unvermittelt
»Rohoooot! Die Ampel ist ROT!«
, wenn wir uns noch etwa einen Kilometer entfernt von der Kreuzung befinden und nicht mal ein Adler mit Fernglas die Farbe des Lichtsignals erkennen könnte. Und sie erzählen Witze wie:
    »Meine Frau ist bei der Führerscheinprüfung durchgefallen. Der Prüfer fragte sie: Welches Verkehrszeichen sehen Sie am häufigsten am Straßenrand? Sie antwortete: Erdbeeren zum Selberpflücken.«
    »Vertreibungsstrategie«, nennen Psychologen diese Beleidigungen und Verunsicherungs-Versuche, Maßnahmen, die der Mann nur deshalb ergreift, um uns dauerhaft vom Fahrersitz fern zu halten. So muss man das verstehen, wenn er mal wieder ausfallend wird:
    Beim Einsteigen
»Ich hoffe, du weißt, was du tust!«
    Beim Anschnallen
»Nun fahr doch endlich!«
    Beim Anlassen
»Oooh! Das klingt aber gar nicht gut.«
    Beim Ausparken
»Mann, war das knapp!«
(Er meint den Radfahrer, der vor zehn Minuten vorbei gefahren ist.)
    In der Stadt
»Bist du blind? Grüner wird’s nicht!«
    Auf der Autobahn
»Musst du so schleichen? – NEIN! Nicht überholen!«
    Beim Abbiegen
»LINKS! Ich habe links gesagt!!«
    Nach der Party
»Ich fahre auch nach den paar Bierchen noch sicherer als du!«
    Auf dem Rastplatz
»Sei doch nicht so empfindlich! Wie soll ich denn jetzt hier wieder wegkommen?«

    Hierzu noch ein interessantes Urteil:
»Streitet sich ein Ehepaar während einer Autofahrt und greift der Mann als Beifahrer zur Handbremse, so dass seine Frau die Kontrolle über das Fahrzeug verliert und in einen Graben fährt, so braucht die Kaskoversicherung den Schaden wegen grober Fahrlässigkeit nicht zu ersetzen.«
    (Oberlandesgericht Hamm, 20 U 166/01)
    Kumpels
    Er kommt nach einem langen Abend mit seinem besten Freund, den er seit über einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatte, nach Hause.
    Wir fragen:
»Und, wie geht’s Udo?«

»Gut, denke ich« , sagt er.
Wir:
»Ist er noch mit Karin zusammen?«

»Keine Ahnung!« , sagt er.
»Ist seine Mutter wieder gesund

»War sie krank?«
»Hat er noch Haare?«

»Was du immer alles wissen willst.«
    So ist das: Hätten wir uns mit unserer besten Freundin auf einen Kaffee getroffen, wüssten wir ALLES über ihr Leben und das ihrer nächsten Angehörigen. Männer dagegen scheinen sich zu treffen, um gemeinsam an die Wand zu stieren.
    Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen sind sich fast 90 Prozent aller Männer laut einer Umfrage einig: Sie müssen auch mal allein unter ihresgleichen sein. Laut derselben Umfrage sprechen sie dann über Beruf und Karriere, Sport, Frauen, Autos und Motorräder, so die Liste der Top-Themen unter Männern.
    Dabei mögen Männer an ihren Freunden, dass sie besser auf den Punkt kommen, rationaler argumentieren und pragmatischer sind – also dort, wo es nötig ist, so etwa alle dreißig Minuten, einen herrlich kurzen Satz zu bilden:
»Noch’n Bier?«
oder
»Ganz schön voll hier!«
und da, wo das Thema es rechtfertigt, drei Stunden am Stück zu quasseln. Über GPS, die neue Handy-Software und über die Frage, ob sie wohl auch auf dem Mount Everest funktioniert.
    Seien wir also froh, dass er Freunde hat, mit denen er tun kann, was ein Mann tun muss: Über total Unwichtiges reden!
    Typische Männer-Phrasen
    »Das verstehst du nicht«
... hat wohl Reinhold Messner zu seiner Frau gesagt, als er die Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffmaske plante. Männer sagen es immer, wenn sie mal wieder etwas getan haben oder planen, was sich etwa drei Lichtjahre jenseits des gesunden Menschenverstands abspielt.
    »Ich habe nichts gegen selbstständige Frauen …«
... sagen Männer großzügig, solange Frauen ihre Selbstständigkeit in der Kaffeeküche ausleben und still sind, wenn
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