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Landung ohne Wiederkehr

Landung ohne Wiederkehr

Titel: Landung ohne Wiederkehr
Autoren: Isaac Asimov
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ergänzen, worauf wir die Reise fortsetzen. Allerdings ...« Martand hob die Brauen und zuckte mit den Schultern.
    »Ja?«
    »Sollte Mr. Viluekis aus irgendeinem Grund zögern, könnte es Schwierigkeiten geben. Jeder Tag, den wir vor dem Sprung in diesem gegenwärtigen Zustand verbringen, bedeutet Energieverbrauch durch die Bordsysteme, und nach einer Weile wird die Fehlmenge so groß, daß sie nicht mehr durch chemische Reaktion ergänzt werden kann. Darum hoffe ich, daß er nicht lange warten wird.«
    »Nun, warum sagen Sie es ihm nicht? Jetzt gleich?«
    Martand schüttelte den Kopf. »Ich und einem Fusionisten so etwas sagen? Das könnte ich nicht, mein liebes Kind.«
    »Dann werde ich es tun.«
    »Ach nein. Er wird bestimmt von selbst darauf kommen. Wollen wir wetten? Sie erzählen ihm genau, was ich sagte und fügen hinzu, ich hätte gesagt, daß er bereits von sich aus daran gedacht habe und daß die Fusionsröhre in Betrieb sei. Und natürlich, wenn ich gewinne ...«
    Martand lächelte.
    Auch Cheryl lächelte. »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte sie.
    Martand blickte ihr gedankenvoll nach, als sie davoneilte, und er dachte nicht nur an Viluekis' mögliche Reaktion.
    Er war nicht überrascht, als kurz darauf wie aus dem Nichts ein Besatzungsmitglied erschien und sagte: »Bitte, kommen Sie mit mir, Mr. Martand.«
    Mehr als sechs Stunden vergingen, bevor Martand den Kapitän sprechen konnte. Seine Haft in der eigenen Kabine isolierte ihn von den übrigen Passagieren, war aber erträglich; und als er zum Kapitän gebracht wurde, zeigte sich dieser müde und nicht feindlich.
    »Ich erhielt Meldungen, nach denen Sie Gerüchte verbreiten, die geeignet sind, unter den Passagieren Panik zu erzeugen«, sagte Hanson.
    »Ich sprach nur zu einem Passagier, Sir; und zu einem bestimmten Zweck.«
    »Darüber sind wir uns im klaren. Wir stellten Sie sofort unter Arrest, und inzwischen liegt mir ein vollständiger Bericht über das Gespräch vor, das Sie mit Miß Cheryl Winter führten. Es war das zweite Gespräch über das Thema.«
    »Das ist richtig.«
    »Augenscheinlich beabsichtigten Sie, daß der Inhalt des Gesprächs Mr. Viluekis weitergemeldet würde.«
    »Auch das ist richtig.«
    »Sie zogen nicht die Möglichkeit in Betracht, selbst zu Mr. Viluekis zu gehen?«
    »Ich bezweifle, daß er mich angehört haben würde, Sir.«
    »Und warum haben Sie es nicht mir vorgetragen?«
    »Sie hätten mich vielleicht angehört, aber wie hätten Sie die Information Mr. Viluekis weitergeben sollen? Möglicherweise hätten Sie sich selbst Miß Winter als Vermittlerin bedienen müssen. Fusionisten haben ihre Besonderheiten.«
    Der Kapitän nickte gedankenverloren. »Ich sehe ... Welche Erwartungen verknüpften Sie mit der Weitergabe der Information an Mr. Viluekis?«
    »Ich hoffte, Sir«, sagte Martand, »daß er sich Miß Winter gegenüber weniger abweisend verhalten werde als zu allen anderen. Ich hoffte, daß er lachen und sagen würde, die Idee sei ihm selbst schon gekommen, und die Netze seien bereits ausgeworfen. Dann, so dachte ich mir, würde er Miß Winter fortschicken, das Magnetfeld einschalten und Ihnen Mitteilung machen, ohne mich oder Miß Winter zu erwähnen.«
    »Sie dachten nicht, daß er die ganze Idee als unbrauchbar ablehnen würde?«
    »Die Möglichkeit bestand, aber es geschah nicht.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil die Beleuchtung meiner Kabine etwa eine halbe Stunde nach meiner Inhaftierung sich wahrnehmbar verdunkelte und nicht wieder heller wurde. Ich nahm an, daß der Energieverbrauch an Bord auf das Allernotwendigste gedrosselt wurde, weil Viluekis sämtliche verfügbaren Energiereserven in den Topf warf, um mit Hilfe der chemischen Reaktion die Zündschwelle zu erreichen.«
    Der Kapitän runzelte die Stirn. »Was gab Ihnen die Gewißheit, Sie könnten Mr. Viluekis manipulieren? Sicherlich haben Sie noch nie mit Fusionisten zu tun gehabt, oder?«
    »Das nicht, aber ich bin Lehrer, Kapitän. Ich habe mit anderen Kindern zu tun gehabt.«
    Die hölzerne Miene des Kapitäns entspannte sich in einem kleinen Lächeln. »Sie gefallen mir, Mr. Martand«, sagte er, »aber es wird Ihnen nicht helfen. Ihre Erwartungen haben sich erfüllt, soweit ich es beurteilen kann. Aber verstehen Sie auch, was auf die Annahme Ihrer Anregung folgte?«
    »Wenn Sie es mir sagen, werde ich es verstehen.«
    »Mr. Viluekis mußten Ihren Vorschlag bewerten und sofort entscheiden, ob er praktisch durchführbar war oder
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