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Land der wilden Sehnsucht

Land der wilden Sehnsucht

Titel: Land der wilden Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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wollte mich treffen … nicht ihren Mann. Dabei war ich das Opfer, doch sie wollte mir wehtun. Erstaunlicherweise stellte sich Mark zwischen uns und gab zu, der Alleinschuldige zu sein, was Amanda allerdings nur halb überzeugte.“
    „Spricht ihn sein Eingeständnis in deinen Augen frei?“
    „Nein, natürlich nicht. Männer stellen für Frauen immer eine gewisse Gefahr dar, weil sie einfach stärker sind. Sieh dich selbst an, Blaine. Du könntest mich mit einer Hand überwältigen.“
    Blaine betrachtete die weißen Strohblumen, die sich leuchtend von Siennas Haar abhoben. Er dachte an ihre erste Begegnung. Hatte er sie nicht auf den ersten Blick richtig eingeschätzt?
    „Um Himmels willen, Sienna!“, brach es aus ihm heraus. „Die Welt ist voll von anständigen Männern … liebevollen Beschützern, guten Familienvätern und treuen Ehemännern. Die wenigsten neigen zu Gewalt gegen das andere Geschlecht, das müsste dir eigentlich klar sein. Ich könnte dir niemals etwas antun … dir oder einer anderen Frau.“
    Sienna lachte trocken auf. „Wie auch immer … Amanda hat mir nie vergeben, was an jenem Tag geschehen ist. Sie weiß, dass ich unschuldig bin, das hat Mark ihr bestätigt. Aber wenn sie der Teufel reitet …“
    „Daran erkennst du, welche Macht auch Frauen besitzen. Deine Cousine gehört in ärztliche Behandlung.“ Blaines Stimme vibrierte vor Zorn, auch wenn er sich schnell fing. „Na, komm her. Es tut mir leid.“ Er nahm Sienna in die Arme und drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Wie soll es jetzt weitergehen?“
    Sienna war noch ganz durcheinander. Eigentlich waren ihr nur zwei Menschen wichtig: Blaine und sie selbst. Amanda und ihr Baby konnten warten – wenn es überhaupt ein Baby gab.
    Es hatte sie große Überwindung gekostet, Blaine von dem Vorfall mit Mark zu erzählen. Jetzt war sie allerdings froh, dass er Bescheid wusste. Eine schwere Last war ihr damit abgenommen. „Müsste es nicht heißen … wie soll es mit uns weitergehen?“, fragte sie lächelnd.
    Blaine umfasste sanft ihr Gesicht. Hatten die Götter diese Frau zu ihm gesandt? Würde sie bei ihm bleiben? Er wusste nur, dass er sie liebte und sein Verlangen nach ihr unermesslich war.
    „Wir beide, Sienna … es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche. Ich weiß nicht, ob ich ohne dich weiterleben könnte, aber so vieles muss noch geklärt werden.“
    „Wenn du nur an mich glaubst“, sagte sie und hob ihm ihr Gesicht entgegen. „Küss mich … und hör nie mehr damit auf.“
    Sie waren zusammen. Über ihnen wölbte sich ein tiefblauer Himmel, und der Duft nach wilden Kräutern lag in der warmen Luft. Sienna war da, wo sie sein wollte – in Blaines starken, schützenden Armen. Amandas Probleme interessierten sie jetzt nicht.
    Nur Blaine und sein Glaube an sie waren noch wichtig. Bis vor Kurzem hatte sie daran gezweifelt, jemals der Liebe zu begegnen. Sie hatte geglaubt, den richtigen Mann niemals zu finden. Was für ein Glück, dass sie sich so geirrt hatte!

12. KAPITEL
    Blaine hatte den Nachmittag über draußen zu tun, und so kehrte Sienna allein ins Haus zurück. Zu ihrer Überraschung traf sie Amanda und Hilary bei einem gemeinsamen Essen an.
    Amanda war einfach unberechenbar. Sie konnte lieb oder gemein sein, dazwischen gab es kaum Nuancen. Heute war wieder einmal die charmante Tour angesagt. Sie hatte ein besonders hübsches Kleid angezogen – zweifellos wegen des Gesprächs mit Blaine –, ihre Haare gewaschen und nicht zu viel Make-up aufgelegt, was sie gut aussehen ließ.
    Hilary begrüßte Sienna verhalten lächelnd. Man sah ihr an, wie sehr sie sich über Amandas Gesellschaft freute.
    „Haben Sie schon gegessen, meine Liebe?“, fragte sie.
    „Ein Sandwich würde mir genügen“, antwortete Sienna. „Wie geht es Ihnen heute, Hilary?“ Sie hatte sich ernsthafte Sorgen gemacht.
    „Besser“, antwortete Hilary und legte dabei ihre Hand auf Amandas.
    „Das freut mich sehr.“ Sienna bemerkte die Geste und wandte sich an ihre Cousine. „Und du, Mandy?“
    „Ich fühle mich auch besser“, erklärte Amanda und drückte Hilarys Hand. Dabei sah sie Sienna an, als erwartete sie eine Reaktion von ihr.
    Doch die kam nicht. „Ich gehe nur schnell in die Küche“, sagte Sienna, „und bin gleich wieder da.“
    Blaine hatte Amanda gebeten, vorerst über ihre Schwangerschaft zu schweigen. Doch Hilarys gute Stimmung legte den Verdacht nah, dass sie bereits von dem Baby wusste. Andererseits dachte Amanda immer
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