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Land der wilden Sehnsucht

Land der wilden Sehnsucht

Titel: Land der wilden Sehnsucht
Autoren: Margaret Way
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entdeckt. Wieder einmal war sie das Opfer ihrer wechselnden Stimmungen.
    „Wie nüchtern das klingt“, monierte Amanda. „Er ist sehr viel netter, als ich erwartet hatte. Natürlich kenne ich ihn noch nicht …“
    „Und er kennt dich nicht“, unterbrach Sienna sie. „Das war ja ein fabelhafter Auftritt deinerseits!“
    Amanda funkelte sie an. „Warum musst du immer das Schlechteste von mir denken?“
    „Weil es mir Enttäuschungen erspart. Soll ich dich vielleicht an einige deiner früheren Nummern erinnern?“
    Amanda hatte wiederholt versucht, Siennas Freundschaften zu torpedieren, und war dabei nicht vor Lügen zurückgeschreckt.
    „Das tust du schon oft genug“, erwiderte Amanda verächtlich. „Weißt du, was das Problem mit dir ist, Sienna? Du erwartest, dass dir alle guten Dinge im Leben auf einem Silbertablett serviert werden. Du hast es immer leicht gehabt und weißt nicht, wie es ist, wenn man sich unsicher fühlt, weil man nicht geliebt wird und nur Misstrauen erntet. Sogar in meine Ehe hast du dich eingemischt.“
    Es hätte nicht viel gefehlt, und Sienna wäre in die Luft gegangen. Es gelang ihr jedoch, sich zu beherrschen. „Vielleicht solltest du endlich darüber nachdenken, ob du nicht diejenige bist, die sich nicht einfügen kann und alles falsch sieht. Aber immerhin hast du Blaine versprochen, ihn nach Australien zu begleiten, und das war die richtige Entscheidung. Die einzig richtige. Du bist Marks Witwe. Du hast ihn geheiratet und musst ihn jetzt begraben. Die Kilcullens werden dich in jeder Weise unterstützen, und es erwartet dich viel Geld. Meine Geduld ist erschöpft. Ich bin in deinem Alter, Mandy, und habe keine Lust, weiter die Rolle einer nachgiebigen Tante zu spielen. Ich bin es leid, dass du deinen Zorn und deine Enttäuschungen an mir auslässt. Du wirst ohne mich fahren müssen.“
    Amanda geriet sofort in helle Verzweiflung. „Nein, nein!“, schrie sie und sprang auf. „Du darfst mich nicht allein lassen. Was würde ich ohne dich tun? Du kannst mit Menschen umgehen … ich nicht. Ich brauche jemanden, der sich zwischen mich und diese Leute stellt. Sie werden mich beobachten, kritisieren … da kannst du sagen, was du willst. Ich habe Mark geliebt, aber am Ende war er nur ein gemeiner Schuft. Unsere Ehe hätte niemals gehalten. Er hat mich nur geheiratet, um in deiner Nähe zu sein. Das hat er mir selbst gesagt.“
    Sie kam um den Schreibtisch herum, aber Sienna wich ihr aus. „Wenn du nicht mitkommst, schaffe ich es nicht. Wie kannst du überhaupt nur erwägen, mich ausgerechnet jetzt im Stich zu lassen? In dieser schrecklichen Situation?“
    „Es ist durchaus eine schreckliche Situation“, gab Sienna zu. „Trotzdem bin ich entschlossen, mir deine ewigen Anschuldigungen nicht mehr anzuhören. Ich habe sie lange genug ertragen.“
    „Ich meine es doch nicht so“, jammerte Amanda.
    Sienna schloss für einen Moment die Augen. „Du meinst es sehr wohl so“, stellte sie dann fest, „und du genießt es auf eine teuflische Art. Deine offenen oder versteckten Angriffe auf mich haben nicht erst mit Marks Auftauchen begonnen. Ich wollte immer nur deine Freundin sein, aber dazu hast du es nie kommen lassen. Wir sind sehr verschieden, das weiß ich, trotzdem bin ich immer für dich da gewesen. Gib es zu.“
    „Ja, ja … natürlich.“ Amanda presste beide Hände gegen ihre Schläfen. „Wäre ich doch mit meinen Eltern gestorben!“
    „Das darfst du nicht sagen, Mandy.“
    „Ich bin damals für immer verletzt worden, aber das verstehst du nicht. Das wirst du nie tun. Um deine Wiege versammelten sich alle guten Feen … zu meiner kam keine.“
    Amanda rang keuchend nach Luft. Sienna kannte den alten Trick und sagte daher nur: „Beruhige dich. Du bist noch jung und hast das Leben vor dir. Du bist hübsch und klug genug, um dich weiterzubilden und einen Beruf zu ergreifen. Ich helfe dir dabei.“
    „Ich will mich aber nicht weiterbilden, denn ich werde ab jetzt im Geld schwimmen!“
    „Ach, Mandy“, seufzte Sienna und schwieg.
    „Blaine ist viel größer als Mark, nicht wahr?“, fuhr Amanda unbeeindruckt fort. „Er hat breitere Schultern, sieht sehr gut aus und ist überwältigend sexy. Eine Frau kann sich bei ihm geborgen fühlen. Ich hätte es nie geglaubt, aber ich könnte mich in ihn verlieben. Er ist doch nicht verheiratet, oder?“
    Sienna blickte ihre Cousine fassungslos an. War sie etwa auf eine Affäre mit Blaine aus? Wollte sie den ersten Mann begraben
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