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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Tamera Alexander
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Bergbaubetrieb sah größer aus als in den anderen Städten, in die sie bis jetzt gekommen waren. Wenn die Reihen an Geschäften, die die Hauptstraße säumten, und die winzigen Häuser in den Nebenstraßen Rückschlüsse zuließen, dann waren die Bergbaubemühungen in diesem abgelegenen Tal auch erfolgreicher. Und es ging hier zivilisierter zu. Weit und breit war kein einziges schmutziges Zelt zu sehen.
    Jack entspannte sich sichtlich.
    Er lenkte den Wagen durch die Hauptstraße in die Stadt und hielt neben der ersten Person an, die sie auf der Straße sahen.
    Noch bevor Jack etwas sagen konnte, strahlte die rundliche Frau ihn an. „Guten Tag, und herzlich willkommen in Rendezvous. Sagen Sie mir, was führt Sie in dieses kleine Stück Himmel auf Gottes verschneiter Erde?“
    Als sie den Akzent der Frau hörte, musste Véronique sofort an Miss Maudie denken.
    Jack tippte an seinen Hut und antwortete ebenfalls mit starkem irischem Akzent: „Wir wünschen Ihnen auch einen guten Tag, Madam. Sie haben eine schöne Stadt hier. Es ist uns eine Freude, hier zu sein.“
    Véronique starrte ihn an und fragte leise: „Wo hast du gelernt, so zu sprechen?“
    Das Zwinkern, das er ihr zuwarf, ließ ihre Wangen erröten „Sofort, hübsches Mädchen“, flüsterte er, bevor er sich wieder an die Frau auf der Straße wandte. „Könnten Sie mir sagen, liebe Frau, wo hier der Mietstall ist?“
    „Fahren Sie hier auf dieser Straße weiter und biegen Sie dann rechts ab.“ Die Frau lächelte und strich sich über die Haare.
    „Und Ihr Laden? Wo versteckt sich der?“
    Die Frau war von der spielerischen Leichtigkeit in Jacks Stimme angetan, schüttelte jedoch tadelnd den Kopf. „Der Laden der McCrearys ist am gegenüberliegenden Stadtrand. Peter aus dem Mietstall kann Sie dorthin führen. Er ist ein guter Junge.“
    Jack tippte wieder an seinen Hut. „Vielen Dank, Madam. Und guten Tag.“
    Sobald sie wieder losgefahren waren, konnte Véronique ihr Lachen nicht länger zurückhalten. „Ich frage dich noch einmal, Jack: Wo hast du so zu sprechen gelernt?“
    „Von meinem Großvater, meine französische Schönheit. Woher, glaubst du, stammt der schöne Name Brennan?“
    Sie kniff ihn durch seine Jacke in den Arm, obwohl sie wusste, dass sie damit nichts erreichte. „Kein Wunder, dass Miss Maudie dich so anhimmelt.“
    „Das mag schon sein. Aber mit ihr will ich heute Abend nicht essen gehen.“
    Sie kicherte. „Es gibt noch vieles, das ich über dich lernen muss, Jack Brennan.“ Und sie freute sich auf jede einzelne Minute davon.
    Sie war überrascht, als sie Frauen – ehrbar aussehende Frauen – auf dem Gehweg sah. Einige hatten Einkaufskörbe am Arm hängen. Ein paar hatten Kinder im Schlepptau. Und obwohl mehrere Bergarbeiter auf der Straße stehenblieben und ihrem Wagen nachsahen, war dieser Ort völlig anders als die Städte, die sie und Jack vorher erlebt hatten.
    Jack lenkte den Wagen durch die Straße zum Mietstall und sie begleitete ihn hinein.
    Ein junger Mann mit freiem Oberkörper, der vermutlich Peter war, arbeitete über einem Amboss bei der Schmiede. Sie musste unwillkürlich an Jake Sampson denken und fragte sich, ob er in seinen jungen Jahren auch so ausgesehen hatte. Sie schätzte, dass der Junge ungefähr in Lillys Alter war, vielleicht ein oder zwei Jahre älter, obwohl er nicht mehr viel kleiner war als Jack. Seine gebräunte Haut bildete einen auffallenden Gegensatz zu seinen blonden Haaren und er sah aus, als wäre er schwere Arbeit gewohnt.
    Der Junge blickte auf und sah Jack. Dann wanderte sein Blick weiter zu Véronique und er schlüpfte schnell in sein Hemd, das er über eine Bank geworfen hatte.
    „Guten Tag, Sir. Madam.“ Er nickte und schob den nächsten Knopf durch das Knopfloch. „Was kann ich für Sie tun?“
    Jack reichte ihm die Hand. „Ich habe draußen einen Frachtwagen, der repariert werden muss, und ich wäre dir dankbar, wenn du ihn dir ansehen könntest.“
    Jack schaute Véronique fragend an, bevor er mit dem Jungen hinausging, und sie bedeutete ihm, dass sie hier drinnen warten würde. Die Wärme der Schmiede tat nach der kalten Fahrt gut, und sie trat näher und hielt ihre Hände über das Feuer, ohne die Handschuhe auszuziehen, um die Wärme aufzusaugen.
    Etwas an der hinteren Wand erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie kniff die Augen zusammen, da sie es bei dem Rauch nicht richtig sehen konnte. Sie trat näher und ihre Schritte verlangsamten sich, als das Bild schärfer
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