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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Tamera Alexander
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mit Bertram Colby unterhielt. „Ich bin überzeugt, Mr Brennan, dass diese beiden etwas miteinander aushecken.“
    Jack lachte. „Diesen Gedanken hatte ich auch schon.“
    In diesem Moment blickten Véronique und Colby in ihre Richtung. Ein verträumter Ausdruck trat auf Colbys Gesicht, als er auf sie zukam.
    Bertram Colby nahm Miss Maudies Hand zwischen seine Hände. „Madam, danke für diesen Abend. Ich freue mich darauf, Sie am Sonntag zum Essen zu sehen.“
    Miss Maudie lächelte, als er ihre Hand küsste, und sah ihm nach, als er zu den Ställen schritt.
    Jack schüttelte erstaunt den Kopf. Damit hätte er im Leben nicht gerechnet.
    „Véronique, wären Sie so freundlich und würden bitte mitkommen?“ Miss Maudie hielt ihr die Hand hin und führte Véronique einen Flur entlang. Jack folgte ihnen.
    Miss Maudie nickte mit dem Kopf zu den Porträts, die die Wände schmückten. „Diese Bilder habe ich gemalt. Sie sind ganz gut, aber sie reichen bei Weitem nicht an Ihr Talent heran. Und versuchen Sie nicht, mir zu schmeicheln, Kind. In meinem Alter weiß man, was man wirklich kann und was nicht. Ich habe gern gemalt, und ich habe mich sehr bemüht, die Regeln zu lernen.“ Sie legte die Hand auf Véroniques Schulter. „Aber ich war nie so begabt wie Sie, Véronique.“
    Sie ging weiter durch den Flur und blieb vor einer geschlossenen Tür stehen. „Sie erzählten mir vor einer Weile, dass Sie dachten, Gott hätte Ihnen Ihre Gabe weggenommen. Vielleicht hat er das wirklich für eine gewisse Zeit gemacht. Um Sie möglicherweise etwas zu lehren. Das hat er bei mir auch gelegentlich gemacht. Worauf ich hinaus will, ist, dass er diese kostbare Gabe in Ihnen wieder neu zum Leben erweckt hat, und dass ich dazu beitragen will, sie zu fördern.“
    Miss Maudie öffnete die Tür. Jack sah es im selben Moment wie Véronique. Eine Leinwand und eine Staffelei waren vor einem Fenster in der Ecke aufgebaut und ein volles Sortiment an Farben stand auf einem Tisch an der Wand.
    Wortlos trat Véronique zur Staffelei und fuhr mit einer Hand über die frische Leinwand. Dann berührte sie mit den Fingerspitzen die vielen Farbflaschen. Sie schüttelte den Kopf. „Miss Maudie, das kann ich nicht annehmen. Ich kann Ihnen das nicht zurückzahlen, was Sie …“
    „Es ist ein Geschenk, Véronique. Genauso wie das Talent, zu malen und zu zeichnen, das Sie von Gott bekommen haben. Er hat Ihnen diese Gabe gegeben, damit Sie ihn dadurch bekannt machen, mein Kind. Und damit ich mich daran freuen kann!“
    Jack sah Miss Maudies Augenzwinkern, als sie zu den Farben deutete.
    „Und zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, dass Sie mir etwas zurückzahlen müssten, Mädchen. Ich möchte bei Ihnen mehrere Bilder in Auftrag geben, falls Sie dazu bereit sind.“ Sie kam durch das Zimmer auf Véronique zu und legte die Hand an ihre Wange. „Sie haben mich so gesegnet, weil ich nun immer die Gesichter von Larson und Kathryn und ihren süßen Kindern sehen kann. Aber vergessen Sie nie, dass diese Gabe, die Sie haben, zum Ruhm des Gebers bestimmt ist. Nicht zum Ruhm des Beschenkten.“
    Véronique nickte und umarmte Miss Maudie. Während er die beiden beobachtete, fiel Jack auf, dass sich diese Frauen viel ähnlicher waren, als er ursprünglich gedacht hatte.
    Fast eine Stunde später lenkte er den Wagen durch die stillen Straßen von Willow Springs zum Hotel. Er stieß Véronique sanft an. Sie bewegte sich kaum an seiner Schulter und wollte sich offensichtlich nicht rühren. Aber es war spät, und er musste morgen sehr früh mit einer Warenlieferung aufbrechen.
    Er beugte sich nach unten und küsste sie auf den Kopf. „Vernie“, flüsterte er.
    „Oui, ich rühre mich ja schon.“ Sie setzte sich auf und streckte sich und ließ sich von ihm helfen, als er auf ihre Seite herumkam.
    Er begleitete sie zu ihrem Zimmer. Sobald sie darin verschwunden war, ging er durch den Gang zurück. Er musste noch den Wagen und die Pferde in den Mietstall bringen.
    „Jack?“
    Er drehte sich um, als er das Flüstern hinter sich hörte. Sie lehnte am Türrahmen. Ihre Schläfrigkeit machte ihre Gesichtszüge weich und ließ sie viel verlockender aussehen, als für sie beide gut war. „Ja, Madam?“
    „Du bist der netteste Mann, den ich je gekannt habe. Ich war so stolz, heute Abend an deiner Seite sein zu dürfen.“
    Mit wenigen Schritten war er bei ihr, nahm seinen Hut ab und umarmte sie. Er küsste sie lange und musste dann seine ganze Willenskraft
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