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Lagune der Lust - Caprice

Lagune der Lust - Caprice

Titel: Lagune der Lust - Caprice
Autoren: Angelina Kay
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hob ebenfalls ihr Glas empor.
    »Ich schätze es gar nicht, wenn man mich hinauswirft, ohne mich zu Wort kommen zu lassen. Beim ersten Mal war er wütend und alles sprach gegen mich. Beim zweiten Mal hätte er mich anhören sollen, denn er hatte Zeit gehabt, sich zu beruhigen. Dieser Rausschmiss war einer zu viel.«
    »Ich bin entzückt, zu hören, dass dich seine zweite Abfuhr ernüchtert hat«, meinte Sophie trocken. »Und weiter?«
    »Ein Mann, der Reporter verabscheut, passt nicht zu mir.« Maren streckte ihr zwinkernd das Glas entgegen. »Ich mag meinen Job. Vor allem, weil ich dadurch vielen interessanten Männern begegne.«
    »So ist es«, bestätigte Sophie. Und die Gläser klangen hell aneinander.

    Walter legte den Artikel zur Seite. »Nicht schlecht«, meinte er zu Marens Überraschung. »Lange können wir Sophies Story nicht mehr auf Seite eins halten. Dein Artikel kommt mir gerade recht.« Er lehnte sich zurück. »Zum Glück hatte die BLITZ damals nichts mit den Falschmeldungen zu tun. Wir sähen schön blöd aus, wenn wir plötzlich das Gegenteil berichteten.«
    Walter beugte sich vor. »Mit Kastens‘ Großvater hast du den richtigen Nerv getroffen. Die Idee, alles noch mal neu aufzurollen, hält die Auflage noch eine Weile oben.« Walter trommelte mit den Fingerspitzen auf seinen Schreibtisch. »Dein Plan herauszufinden, wer hinter den anonymen Schreiben steckt und Rudolf Kastens verleumdet, ist auch große Klasse. Diese Enthüllung wäre noch eine zusätzliche Schlagzeile nach meinem Geschmack.« Er runzelte die Stirn. »Nur für Sophies nächsten Artikel will ich endlich ein gescheites Foto von Kastens haben. Seht zu, wie ihr das hinbekommt. Und etwas dalli.«
    »Und was ist mit meinem Bericht?«
    »Sobald die Auflage sinkt, kommen wir damit heraus. Flieg zurück nach Kreta.« Er winkte lässig mit der Hand.
    Maren wusste, dass sie hiermit entlassen war.

    Die nächsten Tage waren Sophie und Maren im Stress. Maren hatte gerade telefonisch einen Informanten kontaktiert und ihre Unterlagen aktualisiert, als Sophie, glänzend gelaunt, ins Zimmer rauschte. Sie trug ein duftiges Tuch, das sie sich raffiniert um den Körper geschlungen hatte, und sah umwerfend aus.
    Sophie hob ihr Handy in die Höhe. »SMS von Walter. Die Auflage der BLITZ hat ein Rekordhoch erreicht.« Sie warf sich in einen Sessel und schwang die Beine über die Lehne. »Die Fotos von Kastens gefallen Walter ausnehmend gut.«
    »Wie bist du überhaupt an ihn herangekommen?«, erkundigte sich Maren und lachte, als sie Sophies rollende Augen sah. »Oh weh, ich ahne Schlimmes.«
    »Ich hab mich an seinem speziellen Tisch versteckt«, erklärte Sophie. »Als Deckung habe ich die Palmengruppe auf der Terrasse gewählt. Er hat es natürlich bemerkt. Aber erst beim vierten Foto. Sein Wutausbruch war herrlich. Er hat ein Brötchen nach mir geworfen.«
    Maren lachte. »Warum er nicht abreist?«, wunderte sie sich.
    »Männliche Eitelkeit«, behauptete Sophie. »Er ist der Big-Boss. Und ein Boss gibt weder nach, noch reist er wegen zwei lästigen Reporterinnen ab.«
    »Eigentlich dumm«, überlegte Maren.
    »Nicht für uns. Dieses Machogehabe erleichtert unsere Arbeit ungemein. Hoffentlich hast du nicht wieder versucht, mit ihm zu reden.«
    »Das hab ich aufgegeben. Ich möchte nur noch, dass bald mein Artikel erscheint. Vielleicht kann er mir dann verzeihen.«
    »Es gibt nichts zu verzeihen«, brummte Sophie. »Du hast ihm nichts getan.«
    »Das weiß er aber nicht.« Maren seufzte. »Bis Walter damit herauskommt, bin ich wahrscheinlich gar nicht mehr hier.«
    Sophie hob überrascht die Brauen. »Wieso das denn?«
    »Sobald wir hier fertig sind, darf ich meinen Urlaub fortsetzen. Oder präziser ausgedrückt, endlich antreten.«
    »Und deine freien Tage willst du woanders verbringen?«
    Maren nickte. »Da Rolf noch länger hierbleibt, ja.« Maren starrte aus dem Fenster. »Nur noch eine einzige Sache will ich für ihn tun. Dann bin ich bereit, die gemeinsamen Tage und Nächte zu vergessen. Genau wie ihn.«
    Sophie schnalzte mit der Zunge. »So gefällst du mir schon besser.« Sie stand auf und hauchte der Freundin einen Kuss auf die Wange. »Mit dieser Einstellung wird dein neuer, alter Urlaub bestimmt klasse.«

    Drei Tage später war die Berichterstattung abgeschlossen. Sophie musste übermorgen für ein Interview nach New York reisen, und Maren konnte ab sofort ihren Urlaub auf Mallorca antreten. Doch solange Sophie noch hier war, wollte auch
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