Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sinclair.«
    »Es ist zumindest schwer für mich. Sie zeigen mir hier ein Foto und behaupten, daß die Person auf dem Bild identisch ist mit derjenigen Frau, die aus dem Meer stieg und Ihren Freund tötete.«
    »Das ist richtig.«
    »Hatten sie nicht gesagt, damals eine Riesin vor sich zu sehen. Oder täusche ich mich?«
    »Es war eine sehr große Frau.«
    »Diese hier ist normal.«
    Er beugte sich vor. »Ja, sie ist normal, aber sie ist auch gleichzeitig identisch. Verstehen Sie das? Dieses Modell Celeste und die Riesin sind ein und dieselbe Person, nur eben in der Größe verschieden. Sie müssen etwas tun.«
    Ich lehnte mich zurück und rauchte jetzt eine Zigarette. Dabei mußte ich lächeln. »Das ist alles sehr vage, Mr. Balsam. Ich komme da noch nicht mit. Gehen Sie davon aus, daß Celeste gekommen ist, um zu töten?«
    »Genau.«
    »Aber hier in der Zeitung steht, daß sie ein bekanntes Modell ist und große Karriere machen will, was ich ihr ohne weiteres zutraue.«
    »Tarnung, Mr. Sinclair, alles Tarnung. Celeste ist erschienen, um Unheil zu verbreiten. Sie wird den Schrecken in London ebenso einfahren lassen, wie sie es damals in der Tiefe des Mittelmeeres getan hat. Verlassen Sie sich darauf.«
    »Ihre Theorie ist trotzdem sehr gewagt.«
    »Wollen Sie es etwa bis zum ersten Mord kommen lassen? Phil Garner, mein Freund, hat wahrscheinlich auch so gedacht. Er war wahnsinnig fasziniert von dieser Person. Er hat sie gesucht, er ist getaucht, dann sah ich seine Knochen auf dem Wasser schwimmen. Sie waren blank, abgenagt, und ich sah auch Celestes Gebiß. Das sind Raubtierzähne gewesen, glauben Sie mir.« Er sprach noch weiter. »Mein türkischer Bekannter nannte das Wort Ghoul. Sie sollten wissen, was es bedeutet…«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Dann würde ich dieser Person den Namen Lady Ghoul geben. Sie sieht aus wie eine Lady, aber sie ist schlimmer als der Teufel.«
    Ich nahm noch einmal den Zeitungsausschnitt zur Hand und betrachtete das Bild.
    Celeste trat aus dem Flugzeug und lächelte. Sie wirkte so natürlich, von einem Ghoulgebiß war nichts zu sehen. »Es überzeugt mich nicht, Mr. Balsam.«
    Er schlug sich auf die Oberschenkel. »Das habe ich mir fast gedacht. Nur wußte ich mir keine andere Möglichkeit, als zu Ihnen zu kommen. Ich habe Ihren Namen erfahren und auch, daß Sie sich mit Dingen beschäftigen, die von der üblichen Norm abweichen. Dabei dachte ich, auf Verständnis zu treffen.«
    »Das haben Sie, Mr. Balsam. Nur bin ich kein Typ, der in Jubelschreie ausbricht oder hochspringt, seine Kanone zückt und eine Hetzjagd insziniert.«
    »Entschuldigen Sie.«
    »Möchten Sie noch einen Kaffee?«
    »Gern, er ist übrigens hervorragend.«
    »Sagen Sie das Miß Perkins, meiner Sekretärin. Ihr Kaffee ist mit ein Grund dafür, daß ich hier niemals kündigen werde — Glenda!« rief ich laut. »Kannst du noch zwei Tassen bringen. Mr. Balsam ist davon begeistert.«
    »Gern.«
    Ernie Balsam strich durch seinen Bart. »Da Sie mir Kaffee anbieten und mich noch nicht hinausgeworfen haben, darf ich das dann als positives Zeichen auffassen?«
    »Sie dürfen.«
    »Dann haken Sie also nach.«
    »Ich versuche es.«
    Glenda kam mit dem frischen Kaffee. Unser Besucher sparte nicht mit Lob, und Glenda bekam einen roten Kopf. Als ich auch noch anfing, sie zu loben, lief sie rasch davon.
    Dann griff ich zum Hörer. »Dieser Anruf«, erklärte ich dem nervös gewordenen Taucher-Fan, »hat bereits mit Ihrem oder unserem Fall zu tun. Ich werde meine Fühler ausstrecken.«
    Die Nummer, die ich wählte, kannte ich im Schlaf. Sie gehörte zum Anschluß meines besten Freundes Bill Conolly, der als freier Reporter und Journalist arbeitete und zu den Menschen gehörte, die buchstäblich das Gras wachsen hörten.
    Seine Berichte waren beliebt und auch gefürchtet, wenn er mal wieder Mißstände anprangerte. Zudem war Bill einer meiner Vertrauten. Gemeinsam hatten wir schon zahlreiche haarsträubende Abenteuer erlebt, in die des öfteren auch Bills Familie mit hineingezogen worden war, was uns allen sehr leid tat.
    Bill war zu Hause. »Mensch, John, hast du Glück gehabt. Ich wollte gerade in den Verlag.«
    »Es kommt doch nicht auf zehn Minuten an?«
    »Bei dir nicht. Wo juckt es?«
    »So schlimm ist es nicht. Es geht um eine Frau.«
    »Oh, wie nett. Kenne ich die?«
    »Solltest du eigentlich, wo du doch immer informiert bist. Die Dame hat nur einen Vornamen, wie mir scheint. Celeste…«
    »Ach!« rief Bill. »Das neue
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher