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Labyrinth der Geheimnisse 01 - Achterbahn ins Abenteuer

Labyrinth der Geheimnisse 01 - Achterbahn ins Abenteuer

Titel: Labyrinth der Geheimnisse 01 - Achterbahn ins Abenteuer
Autoren: Matthias Bornstaedt
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hier drin alles lebt …“
    Sie mussten sich über wacklige Berge aus Computerspielhüllen, Bällen, Konsolen, Kabeln, T-Shirts, Gummisesseln, Jeans, Schuhen, Zeitschriften, leeren Eisbechern und Pizzakartons kämpfen, um zu Jagos Bett vorzudringen.
    Tatsächlich hockten darüber drei Messinglöwen auf einem halbrunden Sims.
    „Das sind sie!“, wisperte Phil. „Himmel, Arsch und Zwirn!“ Er zog ein Spiderman-T-Shirt vom linken Löwen. Im Sonnenlicht, das durch das Fenster fiel, schillerte das Messing wie Gold.
    „Die drei Wächter – hier muss es sein!“, sagte Phil aufgeregt.

    Sie betasteten alle drei Löwen von den Ohren bis zur Schwanzspitze. Nichts.
    „Wir müssen irgendetwas übersehen“, murmelte Phil.
    Kresse seufzte. „Wenn die Löwen nur sprechen könnten!“
    Das brachte Phil auf eine Idee. „Ha“, er schnipste mit den Fingern, „ das könnte es sein!“
    „Wie meinst du das?“
    „Da, bei dem mittleren Löwen steht der Mund offen!“

    Phil zwängte seinen Zeigefinger so tief wie möglich in den Löwenschlund. „Du, ganz hinten ist wirklich was! Eine Rolle!“
    „Wie eine Zunge“, sagte Kresse, als Phil einen Streifen aus rissigem Pergament hervorzog.
    „ Folge meinem Blick “, las Phil staunend vor.
    „Welchem Blick?“
    Phil ließ das Pergament los. Sofort schnappte es in den Löwenkopf zurück.
    „Na, dem Blick des Löwen, was sonst? Und er blickt … aus dem Fenster. Komm!“
    Sie kämpften sich zum Fenster vor und schauten in einen verwilderten Garten.
    Phil drehte sich zu dem mittleren Löwen um und zog mit dem Zeigefinger eine unsichtbare Linie durch die Luft. „Folge meinem Blick …“
    Sein Finger wanderte weiter Richtung Fensterscheibe, und schließlich deutete er auf ein schmales Holzhäuschen, das sich ganz hinten an den Zaun duckte. Die Tür hatte ein herzförmiges Loch.
    „Ein Plumpsklo!“, rief Kresse. „Wie bei meiner Oma!“
    Phil verzog das Gesicht. „Du meinst, so ein Klo ohne Abfluss? Wo nur eine Grube drunter ist für die Sch…?“ In einem Klo konnte doch unmöglich der Eingang zum Labyrinth der Löwenritter sein, oder?
    „Na, gefunden?“, ertönte es plötzlich hinter ihnen.
    Phil und Kresse wirbelten erschrocken herum. Mit gerunzelter Stirn stand die Putzfrau im Türrahmen.
    „Nein, leider nicht, wir …“ Phil trat vom Fenster weg und verhedderte sich dabei im Netz eines auf dem Boden liegenden Basketballkorbs. Er stürzte und fiel direkt in die Arme eines großen Kaktus.
    „Auuuutsch!“, heulte er auf.
    „Ich habe euch gewarnt“, ätzte die Frau und vertrieb eine Stubenfliege mit einer Giftladung.
    Als sie wieder unten waren, ließ Kresse die Eingangstür laut hinter sich zufallen. Und während Phil sich noch ein paar fiese Kaktusstacheln aus den Armen zog, huschte Kresse nach links zur Hauswand.
    Phil zögerte. „Was, wenn sie aus dem Fenster guckt? Und Jagos Vater verrät, dass wir bei ihm rumgeschnüffelt haben?“
    Kresse verdrehte die Augen. „Phil, du wolltest unbedingt hierher. Wir ziehen das jetzt durch!“
    „Das geht schief. So etwas geht immer schief“, murmelte Phil, als er Kresse folgte.

Phil und Kresse schlichen durch den schattigen Spalt zwischen Haus und Garage.
    Immer wieder blickte Phil zu den offenen Fenstern. Noch blieb alles ruhig.
    Er schlüpfte hinter Kresse in den Garten und sie steuerten auf das Plumpsklo zu. Wieso musste es bloß so weit hinten am Zaun liegen? Nur noch wenige Meter …
    Auf einmal hörten sie Schritte.
    Phil spürte, wie sich der Kragen seines T-Shirts um seinen Hals spannte. Kresse zerrte ihn hinter einen Himbeerbusch.
    Keine Sekunde zu früh. Als Phil durch die Zweige spähte, sah er die Putzfrau in Gartenstiefeln auf die Terrasse treten. Sie hatte eine Plastikschüssel dabei und führte ein Selbstgespräch.
    „Also wirklich!“, schimpfte sie vor sich hin. „Steht da auch noch Obst ernten auf der Liste. Als hätte ich nicht schon genug zu tun. Bestimmt wimmelt es in diesem Garten nur so von Ungeziefer!“
    Phil hielt den Atem an.
    Die Frau begann bei einem Apfelbaum. Plötzlich entfuhr ihr ein spitzer Schrei. „Noch eine Schlange – Zustände wie im Urwald! Und was für ein abstoßendes Exemplar, schwarz und glitschig und mit Eiterflecken.“
    Diesmal war die „Schlange“ ein kleiner gelb gesprenkelter Feuersalamander, der es wagte, auf Nasenhöhe der Frau über einen Ast zu spazieren.
    „Nimm das, du Schlange! – Und das!“ Die Frau feuerte einen Sprühstoß nach dem anderen auf das
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