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L wie Love

L wie Love

Titel: L wie Love
Autoren: Barbara Haworth-Attard
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Wort, schaut es nach – musste ich auch), zu blond (natur) für eine SN, zu klug für eine ÜN, außerdem trägt sie eine Brille, was ÜNs niemals tun würden, mit Ausnahme von Designersonnenbrillen.
    Biff findet das Klassensystem in unserer Schule faszinierend. Sie schreibt einen Aufsatz darüber, den sie in der
Zeitschrift für Anthropologie
veröffentlichen will. Hin und wieder schaut sie mich so komisch an, dass ich denke, sie benutzt mich als Forschungsobjekt. Einmal habe ich sie darauf angesprochen,aber sie hat gemeint, das würde sie nicht tun. Trotzdem komme ich mir von Zeit zu Zeit wie unter einem Mikroskop vor.
    Übrigens, der Absolut Atemberaubende Adam ist ein Vertreter der Über-Über-Normalos.
    Die Tür vom Badezimmer flog auf. Hugo stürmte heraus und wickelte mir im Vorbeigehen sein nasses Handtuch um den Kopf.
    »Idiot!«, schrie ich, schälte mir das Handtuch vom Gesicht und stopfte es in den Wäschekorb.
    »Zweimal Idiot«, sagte ich mit Blick ins Waschbecken.
    Der Abfluss war von Zahnpastaklumpen und winzigen Barthaaren aus Hugos Rasierer verstopft. Außerdem war die Klobrille hochgeklappt.
Anmerkung für Ahnungslose
    Falls ihr mit einem männlichen Wesen zusammenlebt oder eine Freundin besucht, die einen Bruder hat, seht genau hin, bevor ihr aufs Klo geht. Sonst könntet ihr mit dem Hintern im Abfluss stecken bleiben!
    Ich pfefferte die Klobrille nach unten. Hugo hatte so lang gebraucht, dass ich nur noch kurz duschen konnte. Ich würde also mit nassen Haaren in die Schule gehen müssen und hatte spätestens in der zweiten Stunde eine schreckliche Kräuselmähne.
    »Mom!«, schrie ich in den Flur, »wir brauchen ein zweites Badezimmer. Du kannst nicht verlangen, dass wir uns alle ein einziges teilen.«
    Im Erdgeschoss haben wir eine Gästetoilette, in der es aber nur ein Waschbecken und ein Klo gibt.
    »Teresa, beeil dich. Ich muss auch ins Bad«, tönte es von unten herauf.
    »Wenn wir noch eins hätten, könnten wir uns gleichzeitig fertig machen.«
    »Teresa!« Moms Stimme hatte einen drohenden Unterton angenommen.
    »Na ja, vielleicht könnten wir stattdessen Hugo loswerden?« Ich drehte den Wasserhahn auf, um Moms Antwort nicht hören zu müssen.
    Beim Duschen ging ich im Geist die Zimmer unseres Hauses durch. Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte. Für die, die nicht wissen, was das ist: Zwei aneinandergebaute Häuser mit einer gemeinsamen Wand dazwischen nennt man so. Die meisten Häuser in unserer Straße sind Doppelhäuser. Sie sehen alle gleich aus: Klinkervorbau, winziger Vorgarten, keine Garage, eine asphaltierte Einfahrt.
    Unsere Nachbarn sind die Middletons. Sie haben sechsjährige Zwillingsjungs, Daniel und Denton, auch D & D genannt. Wir hören sie den ganzen Tag durch die Trennwand hindurch.
    Manchmal passe ich auf sie auf und mache mir ernsthaft Sorgen, dass sie einmal Terroristen werden könnten.
    Im ersten Stock unseres Hauses gibt es drei Zimmer: das von Mom und Dad, Sophias und meins. Hugos Raum, den Dad für ihn ausgebaut hat, ist im Keller. Sophia und ich hatten bis vor zwei Jahren ein gemeinsames Zimmer, aber dann bekam Sophia ihren Heiratskoller und Mom sagte, sie könnte unsere Streitereien nicht mehr ertragen. Deshalb das Extrazimmer für Hugo. Ich glaube aber, der eigentliche Grund ist, dass mein Bruder von den normalen Familienmitgliedern ferngehalten werden soll …
    Ich beugte den Kopf nach vorn und rubbelte die Haare mit dem Handtuch trocken. Dadurch strömte wahrscheinlich so viel Blut in meinen Kopf, dass ich einen Genialitätsschub bekam und eine fantastische Idee hatte!
    Wenn Sophia fort war, könnte Dad die Wand zwischen Sophias und meinem Zimmer rausbrechen und ein Badezimmer einbauen – wie in einer richtigen Suite! Mit Whirlpool und Duftkerzen. Dad, Mom und Hugo konnten dann das andere Bad benutzen.
    Dank Hugo war ich so spät dran, dass ich die Haustürstufen in einem einzigen Satz nahm und prompt über ein Fahrrad stolperte, das mitten auf der Einfahrt lag. D & D! Überall lassen sie ihr Zeug herumliegen. Ein typisches Merkmal einer Terroristenpersönlichkeit: Missachtung anderer. Ich rieb an den Grasflecken herum, die meine neuen Jeans in Kniehöhe verunstalteten und sprintete um die Ecke.
    Biff wohnt zwei Blocks weiter in einem Haus, das eine eigene Garage hat und nicht an ein anderes angebaut ist. Wir treffen uns immer an der Kreuzung von Hincks Street (Biffs Straße) und Jones Street (meine Straße). Eine heiße Welle der Erleichterung erfasste
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