Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
bist die Bezahlung. Wiedersehen möchte ich Bones aber höchstens, um ihn abzustechen.«
    Jedes Wort schmerzte, aber es ging nicht anders. Auf keinen Fall würde ich Bones in Gefahr bringen, indem ich eingestand, dass ich ihn noch liebte. Bones würde wissen, dass alles gelogen war, falls Ian ihm meine Worte zutrug. Er hatte mir nie die Bezahlung vorenthalten wollen, die mir für unsere gemeinsame Arbeit zugestanden hätte. . ich hatte mich geweigert, das Geld anzunehmen. Auch zu der Tätowierung hatte er mich nicht überreden müssen. Ich hatte mir die überkreuzten Knochen stechen lassen, weil ich mich so nach ihm gesehnt hatte.
    »Du bist ein Vampirmischling. Ist ja klar, so wie deine Augen leuchten. Erzähl.. wie kommt's?«
    Ich wollte mich schon weigern, da dachte ich, dass es jetzt auch egal war. Ian kannte mein Geheimnis ja schon. Das Wie und Warum war nur die Dreingabe.
    »Ein Typ, der gerade erst zum Vampir geworden war, hat meine Mutter vergewaltigt. Zu ihrem Pech waren seine Spermien noch aktiv. Ich weiß noch nicht, wer es war, aber eines Tages werde ich ihn finden und umbringen. Bis dahin muss ich mich eben mit anderen Halunken begnügen.«
    Irgendwo am anderen Ende des Zimmers klingelte mein Handy. Ich redete hastig weiter.
    »Das ist mein Team. Wenn ich nicht rangehe, stürmen meine Männer die Bude. So schwach wie du im Augenblick bist, kannst du es mit ihnen nicht aufnehmen. Steh langsam auf. Sobald ich das Messer rausgezogen habe, siehst du zu, dass du Land gewinnst. Bleib nicht stehen. Ich lasse dich am Leben, aber du ver-lässt dieses Haus und kehrst nie zurück. Abgemacht? Überleg dir die Antwort gut, ich bluffe nicht.«
    Ian schenkte mir ein schmallippiges Lächeln. »Oh, ich glaube dir. Dein Messer steckt in meinem Herzen. Warum solltest du lügen?«
    Ich verzog keine Miene. »Also los.«
    Ohne weiteren Kommentar kämpfte Ian sich in eine kniende Position. Jede Bewegung bereitete ihm Höllenqualen, das war nicht zu übersehen, doch über seine zusammengepressten Lippen kam kein Laut. Nachdem wir uns beide aufgerichtet hatten, zog ich ihm vorsichtig die Klinge aus dem Rücken und hielt das blutige Messer gezückt in den Händen.
    »Bis dann, Ian. Verpiss dich.«
    Mit lautem Krachen brach er durch das Fenster zu meiner Linken. Das Ganze ging rasend schnell, etwas langsamer zwar als üblich, aber es war immer noch ein beeindruckendes Schauspiel. Vor dem Haus hörte ich Menschen, die sich eilig der Tür näherten. Blieb nur noch eines zu erledigen.
    Ich rammte mir den Dolch in den Bauch, so tief, dass ich zwar in die Knie ging, aber keine tödlichen Verletzungen davontrug. Als mein Stellvertreter Tate ins Zimmer stürzte, hatte ich mich bereits keuchend zusammengekrümmt. Blut ergoss sich auf den wunderbar flauschigen Teppich.
    »Herrgott, Cat!«, stieß er hervor. »Bringt das Brams!«
    Meine beiden anderen Captains, Dave und Juan, stürzten los, um seinem Befehl nachzukommen. Tate hob mich hoch und trug mich aus dem Haus. Schwer atmend erteilte ich meine Anweisungen.
    »Einer ist entkommen, keine Verfolgung aufnehmen. Er ist zu stark. Im Haus ist niemand mehr, kurzer Check, dann Rückzug. Wir müssen abhauen, falls er mit Verstärkung wiederkommt. Das gäbe ein Blutbad.«
    »Check, dann Rückzug!«, brüllte Dave und schloss die Türen des Vans, in den man mich gebracht hatte. Tate zog mir das Messer aus der Wunde, legte mir einen Druckverband an und ließ mich mehrere Tabletten schlucken, die man in keiner Apotheke kaufen konnte.
    In vierjährigem Bemühen und mit Hilfe eines brillanten Forscherteams war es meinem Boss Don gelungen, aus den vielen Komponenten des Vampirblutes ein wahres Wundermittel zu gewinnen. Bei gewöhnlichen Sterblichen kurierte es Verletzungen wie Knochenbrüche oder innere Blutungen wie durch Zauberhand. Zu Ehren des Mannes, dessen Roman die Vampire ihre Berühmtheit verdankten, hatten wir es Brams getauft.
    »Du hättest nicht allein reingehen sollen«, hielt Tate mir vor. »Verflucht, Cat, nächstes Mal hörst du auf mich!«
    Ich lachte matt. »Von mir aus. Ich habe heute keine Lust zum Streiten.«
    Dann verlor ich das Bewusstsein.
    2
    Ich wohnte in einem kleinen zweistöckigen Haus am Ende einer Sackgasse. Meine Einrichtung war in ihrer Schlichtheit fast schon spartanisch. Im Erdgeschoss eine Couch, Bücherregale, ein paar Lampen und eine Minibar voller Gin. Hätte ich keine Vampirgene gehabt, wäre ich längst an Leberzirrhose eingegangen. Tate, Juan und Dave
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher