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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Briefe sie endlich erreichten. Aber sie hatten Delia mit nach Hause genommen, denn sie hatte mich gesprochen und begriff, daß ich die Angelegenheit selbst klären mußte. In Esser Rarioch hatte sie später eine Tochter zur Welt gebracht. Dieses geliebte Wesen wollten wir Velia nennen.
    »Jetzt wißt ihr, warum ihr euch das Gesicht Gafards ansehen solltet. Er war nicht durch und durch schlecht.« Die Gesichter meiner drei Söhne offenbarten unbeschreibliche Gefühle. »Er war euer Schwager.«
    Daraufhin wollte sich Delia das Gesicht ebenfalls anschauen Sie wandte sich schließlich ab, drückte mich an sich und sagte: »Liebste Velia. Liebste Velia.«
    Sie würde ihren Kummer mit der Zeit überwinden.
    Was Zeg und Jaidur anging, die wollten den Krieg gegen die ungeordnet fliehenden Grodnims fortsetzen. Die Lage am Auge der Welt war nun etwa so wie damals, als Genod seinen Eroberungszug begann. Nachdem er das Kommando nicht mehr führte, würden wir die rote Südküste zurückerobern können. Von Zimuzz nach Westen bis Shazmoz würden die Roten die Herrschaft zurückgewinnen. Drak stemmte das Kinn nachdenklich in die Hand und sagte, er müsse nach Vallia zurück, weil dort Ärger am Horizont aufziehe, an dem nicht nur die Racters schuld waren.
    Wie sich die Söhne nun mir gegenüber verhalten würden, nachdem sie meine wahre Identität kannten, blieb abzuwarten. Geflissentlich vermieden sie es, von unseren früheren Differenzen zu sprechen.
    »Ich fahre nach Zy«, sagte ich. »Es gibt da etwas mit Pur Kazz zu regeln, dem Ersten Abt.«
    Als Krozairs von Zy wollten Drak und Zeg natürlich an dem Gespräch teilnehmen, wozu Delia nur sagte: »Ich lasse dich nicht wieder allein reisen.«
    Ich ließ mir einen blutüberströmten und fluchenden Grogor vorführen. »Hiktar Grogor!« sagte ich, und er fuhr hoch. »Du wirst etwas Bestimmtes für mich tun, oder, bei Zair, du findest heraus, wohin unser Herr Gafard verschwunden ist!«
    »Gadak ...?«
    Verblüfft schüttelte er den Kopf, als er die Wahrheit erfuhr.
    So flogen wir mit unseren Himmelsschiffen nach Zy. Seg und Inch hatten die großen Schiffe einfach gestohlen. Sie machten sich keine Gedanken über die Reaktion des Herrschers. Er hatte Drak abgewiesen mit der Bemerkung, der Kampf an einem fernen und unbekannten Meer auf der anderen Seite der Welt interessiere ihn nicht. Ich versprach, ihm reinen Wein einzuschenken, wenn wir nach Vallia zurückkehrten. Doch ehe das geschehen konnte, mußte das Apushniad aufgehoben werden.
    Sie können sich vorstellen, welche Szenen der Freude und der Wiederbegegnung es zwischen den alten Freunden gab. Es war lange her. All die Ereignisse, die sich auf Kregen begeben hatten – nun, sie alle sollen zu gegebener Zeit geschildert werden, so wie sie in das Puzzle von Motiven und Ereignissen meines kregischen Lebens passen.
    Die Krozairs von Zy waren auf unser Kommen vorbereitet und erwarteten uns im Äußeren Saal, gehörten doch viele meiner Begleiter nicht dem Orden an. Pur Kazz, der Erste Abt, saß vorn, die Krozairs auf ihren Bänken an einer Seite und meine Begleiter auf der anderen. Wenn es zum Kampf gekommen wäre – ich hätte nicht prophezeien können, wer gesiegt hätte.
    Pur Zenkiren, der sich erholt hatte und beinahe wieder wie von früherer Kraft und Stärke wirkte, begrüßte mich freundlich. »Pur Kazz ist krank, Dray. Er hat gewisse Dinge angeordnet, denen ich persönlich nicht zustimmen kann. Ich glaube, du kannst auf Unterstützung rechnen – wenn dein Antrag rechtens ist.«
    »Ich habe auf den Ruf nicht reagiert, weil ich es nicht konnte. Ich nehme meinen Schwur als Krzy viel zu ernst, um in dieser Sache zu lügen. Ich konnte dem Ruf nicht folgen; und nachdem ich Delia alles erzählt habe, sollst du der zweite sein, eine Geschichte zu hören, die du wohl leider nicht glauben wirst.«
    Daraufhin sagte er etwas, das mich sehr erstaunte.
    »Ich habe mit Zena Iztar gesprochen. Sie ist eine erstaunliche Frau. Sie versichert mir, sie wirke zum Wohle Zairs.«
    Ich starrte ihn an wie ein Onker. Mit wenigen Worten erzählte er, Zena Iztar habe ihm bestätigt, daß ich dem Azhurad nicht folgen konnte. Aus seinen Worten schloß ich, daß er Zena Iztars übernatürliche Kräfte nicht voll begriff – und auch nicht, daß ich im Augenblick des Rufs gar nicht auf Kregen, sondern auf der Erde gewesen war.
    Der Richter saß auf seinem Thron, Pur Kazz auf einem anderen.
    »Dies ist eine vorläufige Anhörung«, verkündete der Richter
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