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Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Titel: Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
Autoren: CAROL MARINELLI
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dass ich nicht nur Aegeus’ illegitimes Kind bin?“, höhnte sie.
    „Habe ich dir nicht gleich, als ich aus Aristo nach Hause kam, gesagt, dass wir unbedingt miteinander reden müssen?“, erinnerte er seine Frau. „Ich habe nämlich den ganzen Tag über uns nachgedacht, weißt du?“
    „Tatsächlich?“ Effie schien unbeeindruckt. „Nun, ich habe auch über uns beide nachgedacht, bin aber offensichtlich zu einem ganz anderen Schluss gekommen als du“, erwiderte sie spöttisch. „Ich werde dich nämlich verlassen, Zakari. Ich nehme den Diamanten mit, der mein rechtmäßiges Eigentum ist, und werde noch heute Nacht nach Aristo abreisen. Ich bin mir sicher, dass du versuchen wirst, mich aufzuhalten und mich zu bekämpfen …“, erklärte Effie rasch, bevor er etwas einwenden konnte, „… immerhin habe ich dir den Stein überlassen, aber zu dem Zeitpunkt, als ich den Vertrag unterschrieben habe, kannte ich seinen wahren Wert noch nicht. Das nennt man arglistige Täuschung, glaube ich, und damit ist der Vertrag nicht einmal das Papier wert, auf dem er verfasst wurde. Und jetzt, da ich rechtmäßige Königin von Aristo bin, kann ich mir die besten Anwälte der Welt leisten …“
    Zakari hatte während ihres gesamten Monologs nicht mit der Wimper gezuckt. Jetzt lächelte er sogar, aber sein Lächeln entbehrte jeder Heiterkeit. „Du weißt, dass du zwei Inseln mit dem Streit zwischen uns zerstören wirst?“
    „Zu viel der Ehre“, wehrte Effie ab. „Ich weiß sehr wohl, dass ich dich nicht stoppen kann. Dir geht es doch gar nicht um die Bevölkerung von Aristo, sondern allein um deinen unersättlichen Machthunger!“
    „So war es tatsächlich“, gab er überraschend ruhig zu und hielt seine Frau, die im Begriff war zu gehen, am Handgelenk zurück. „Aber wie gesagt … ich musste den ganzen Tag an dich denken, Effie, während ich mit Königin Tia geredet habe. Mehr als einmal während unseres sehr offenen, persönlichen Gesprächs wäre ich am liebsten aufgesprungen und zu dir geeilt, um mich für alles zu entschuldigen, was ich dir angetan habe. Erst durch sie begriff ich, wie sehr ich dich verletzt haben muss und …“
    „Oh, das weißt du also inzwischen?“
    „Effie …“, sagte er rau und nahm ihre beiden Hände in seine. „Ich weiß endlich, dass ich dich liebe …“
    „Heuchler!“, schleuderte sie ihm entgegen. „Jetzt, wo ich dir die Macht und die Krone nehme, entscheidest du dich dafür, mich zu lieben? Hältst du mich wirklich für so dumm und leichtgläubig?“ Mit einem Ruck riss sie sich von ihm los und trommelte erbittert mit den Fäusten gegen seine breite Brust. „Glaubst du wirklich, ich falle noch einmal auf deine süßen Worte herein? Nur damit du mich wieder vor deiner Familie und der Öffentlichkeit demütigen kannst?“, schluchzte sie verzweifelt auf.
    Zakari umfasste ihre Finger und hielt sie dicht über seinem Herzen gefangen.
    „Von dem Tag an, als Anya mir von Aegeus erzählte, habe ich ihn gehasst … mit aller Kraft, zu der ich als stürmischer Jugendlicher fähig war. Heute weiß ich, welchen Schaden ein derartiger Hass anrichten kann, bei anderen und in der eigenen Seele. Doch damals glaubte ich, einen triftigen Grund dafür zu haben.“
    „Nur weil er über Aristo regierte, und du …“
    „Nein, das war nicht der Grund.“ Zakari schüttelte den Kopf, als wolle er unwillkommene Erinnerungen loswerden. „Wie du weißt, waren Anya und er Schwester und Bruder. Christos betete seine Tochter an, aber den Thron konnte nach alter Tradition nur der männliche Erbe besteigen. So herrschte von Anfang an Krieg und Rivalität zwischen den Geschwistern, die ihren Höhepunkt erreichte, als Christos die Inseln und den Stefani-Diamanten zwischen ihnen aufteilte.“
    „Das ist mir alles bekannt.“
    „Auch, dass Anya schwanger wurde – von einem Palastangestellten –, und Aegeus sie im Streit eine Treppe hinunterstieß, sodass sie ihr Baby verlor und danach nie wieder Kinder bekommen konnte?“
    Effie war so geschockt, dass sie nicht einmal spürte, wie ihr heiße Tränen über die Wangen liefen und ihr Make-up auflösten.
    „Anya war eine wundervolle Stiefmutter für mich und meine Geschwister, doch sie hätte alles darum gegeben, ein eigenes Kind in ihren Armen wiegen zu können. Sie sagte mir, wie sehr sie meinen Vater und uns alle liebe, aber sie vertraute mir auch ihre Qual und ihren Kummer an. Und damals schwor ich mir, sie zu rächen. Mein ganzes Leben richtete
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