Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
Vom Netzwerk:
verdeckte Aktionen. Bevor man zu Mantis kam, musste man ein Jahr lang die Grundausbildung der Imperialen Garde absolvieren; vorausgesetzt, man verfügte über die erforderliche nichtmilitärische, unkonventionelle und unsentimentale Lebenseinstellung, kam man zuerst zum Mercury Corps (Imperialer Militärgeheimdienst) und erhielt dann ein zweijähriges Mantis-Training.
    ›Scheiß auf das Training‹, dachte Sten, während er versuchte, sich einen Schlachtplan zurechtzulegen, bei dem die Überlebenschancen wenigstens eins zu zehn standen.
    Das Problem bestand wirklich im äußeren Erscheinungsbild des Teams: Munin und Hugin, zwei vier Meter lange mutierte schwarzweiße Sibirische Tiger; ein quadratischer Schotte; eine dicke Frau in Zigeunerkleidern; eine sehr hübsche Frau und ich. Sten, Lieutenant, Befehlshabender Mantis Team 13, Selbstmordabteilung.
    »Hervorragend«, dachte er. »Na schön.« Während Ida weiterhin die Tastatur bearbeitete und unverständliches Zeug an den Kreuzer funkte, winkte Sten Doc heran.
    Doc kam angewatschelt. Eigentlich hieß der mit Fühlern versehene Koala *BLYRCHYNAUS*, aber da niemand seinen altairanischen Namen aussprechen konnte, nannten ihn alle Doc. Der kleine Anthroexperte (und Mediziner) begegnete allen menschlichen Wesen mit ausgeprägter Verachtung. Obwohl er einem meistens ziemlich auf den Geist ging, verfügte er über zwei unverzichtbare Talente: Er konnte aus winzigsten Spuren Anzeichen von Kultur lesen, und er besaß (als eines der schrecklichsten Raubtiere des ganzen Imperiums) die Fähigkeit, Gefühle des Mitleids und der Liebe für sich und jeden beliebigen seiner Gefährten auszustrahlen.
    »Irgendwelche Anhaltspunkte, um wen es sich handeln könnte?« fragte Sten.
    Doc rümpfte die Nase. »Ich müsste sie mal sehen .«
    Sten gab Ida ein Zeichen. Sie hatte bereits eine Maske auf den Aufnahmesensor appliziert, so dass sie auf dem Bild, das die Gegenstation empfing, die einzige sichtbare Person blieb.
    »Was wieder einmal gegen sämtliche Abmachungen verstößt«, sagte sie und stellte die Verbindung her.
    Drei ernste Gesichter starrten vom Monitor herab.
    »Hört schon auf«, gähnte Ida. »Hier ist die Hodell , Schürfraumschiff P21. Ca’ Cervi on .«
    »Sofort Antrieb abstellen. Das befehle ich euch im Namen von Talamein und der Jannisar.«
    Den Blicken des Jann-Captains verborgen, beobachtete Doc den Mann. Er studierte seine Uniform, analysierte seine Sprachmuster.
    Ida blickte den Captain erstaunt an. »Talamein? Talamein?
    Kenne ich den?«
    Die beiden Männer, die den Captain flankierten, rissen bei dieser blasphemischen Bemerkung vor Entsetzen die Augen auf. Ihr Vorgesetzter funkelte Ida aus dem Monitor an.
    »Ihr haltet euer Schiff sofort an und bereitet euch darauf vor, uns an Bord zu lassen, damit wir euch festnehmen können.
    Wir handeln im Auftrag des Propheten und Ingild, seines derzeitigen Vertreters. Ihr seid in einen verbotenen Raumsektor eingeflogen. Euer Schiff wird beschlagnahmt, ihr selbst werdet zur Verhandlung und Aburteilung nach Cosaurus gebracht.«
    »Ihr habt bestimmt ein tolles Gerichtswesen, Captain.« Ida erhob sich aus ihrem Sessel, drehte sich um und streckte dem Empfänger ihr entblößtes Hinterteil entgegen.
    Nachdem sie ihren Rock wieder sittsam heruntergeschoben hatte, kehrte sie wieder ihre Vorderansicht dem Bildschirm zu. Voller Zufriedenheit nahm sie zur Kenntnis, dass sie diesmal allen drei Schwarzuniformierten eine Reaktion entlockt hatte.
    »Und falls euch nonverbale Kommunikation nicht überzeugt«, sagte sie seelenruhig, »dann empfehle ich euch, euren Propheten in die eine und euren Dreck in die andere Hand zu nehmen und abzuwarten, was passiert.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, unterbrach sie den Kontakt.
    »War ’n bisschen direkt, findste nich’ auch, Mädel?« warf Alex ein.
    Ida zuckte lediglich die Achseln. Sten wartete ungeduldig auf Docs Analyse.
    Die Fühler des Bären vibrierten leicht. »Weder Piraten noch Freibeuter – zumindest würden sich diese Wesen nicht als solche bezeichnen. Wie auch immer – sie sind jedenfalls autoritär veranlagt, was sicherlich sogar Bets übel riechenden Viechern aufgefallen ist.«
    Hugin verstand genug gesprochene Sprache, um zu wissen, wann man ihn beleidigte. Er stieß ein warnendes Knurren aus. Doc setzte seine Fühler in Bewegung, das Knurren verwandelte sich in ein Schnurren, und Hugin machte Anstalten, Docs Gesicht abzuschlecken. Der Bär stieß ihn zur Seite.
    »Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher