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Kreuzfeuer

Titel: Kreuzfeuer
Autoren: Allan Cole , Chris Bunch
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Soldaten in der Kommandozentrale; doch plötzlich war er selbst die Rakete.
    Natürlich unterschied sich dieses Waffenkontrollsystem nicht sehr von den Feelies bei der Ausbildung. Der Helmkontakt lag fest an der Schädelbasis an und induzierte die Wahrnehmung direkt ins Gehirn. Der Operateur lenkte den Sprengkopf mittels eines üblichen Joysticks wie eine Kamikaze genau ins Ziel.
    Sten ›sah‹, wie sich das Schott vor ihm öffnete … ein Rest Atemluft entwich ins All … und dann die gestreifte Schwärze, als seine Abwehrrakete abgefeuert wurde. Er legte einen weiteren Kippschalter auf der Armatur um und feuerte sich selbst noch einmal ab. Die zweite Abwehrrakete hielt er auf einer Abhängigkeitsfrequenz direkt parallel zur Flugbahn der ersten.
    Sten hörte Bets Stimme ganz schwach von einer anderen Kontrollkonsole sagen: »Gremlin Schacht neun gestartet …
    Elektronisches Abwehrsystem funktioniert einwandfrei …
    warten auf Kontakt … warten auf Kontakt.«
    Die Gremlins waren kleine Abfangraketen, die eine falsche Zielpeilung der Cienfuegos ausstrahlten. Jetzt hieß es mit angehaltenem Atem abwarten, ob die Gremlins die Goblins ablenken und zur Detonation bringen würden, oder ob Sten seine eigenen Raketen ins Spiel bringen musste.
    Alex bemerkte, dass sich auf Idas Oberlippenflaum Schweißperlen gebildet hatten. Dann musste er blinzeln, als ein Schweißtropfen von seiner eigenen Stirn durch die Augenbraue sickerte. Unwillkürlich blickte er sich nach Doc, Hugin und Munin um.
    Die Tiger schritten mit peitschenden Schwänzen auf und ab. Doc saß völlig gelassen auf der Tischkante.
    »Abweichung bei Rakete eins«, rief Bet plötzlich. »Das Mistvieh dreht ab … los, mach schon, mach schon. Ja, genau auf … genau … und …« Sie stellte ihr Mikro ab, als eine Goblin, sich der Erfüllung ihres Auftrags absolut sicher, eine mehrere Meter lange Ablenkungsrakete ins Nichts abschoss.
    »Blödmann«, sagte Bet triumphierend und zog den Helm ab.
    Sten fluchte leise vor sich hin, riss den Joystick und die Kontrollschalter zurück. »Diese blöde Rakete hat einen kaputten Antrieb … ich kann sie nicht genau verfolgen.«
    Jetzt raste die zweite Goblin direkt in Stens Gesichtsfeld – und Sten hieb verzweifelt auf den Knopf für den manuellen Auslöser.
    Der kleine Nuklearsprengkopf seiner Rakete verwandelte sich in einen Feuerball … doch Sten hatte sich bereits wieder zur zweiten Abfangrakete umgeschaltet, drehte sie um 180 Grad und gab Vollgas.
    »Der ging wohl vorbei«, sagte Ida mit ruhiger Stimme.
    Sten antwortete nicht. Er holte die Jann-Rakete allmählich ein. Er kam näher … sein Helm schaltete automatisch von Radar auf Direktsicht um.
    ›Ich hab dich, hab dich, hab dich …‹, dachte er, als die geschwärzten Rückstoßdüsen der Goblin sichtbar wurden.
    »Sieben Sekunden bis zum Kontakt«, sagte Ida und wunderte sich selbst über ihre feste Stimme.
    Sten feuerte.
    Wieder ein atomarer Feuerball.
    »Ich habe noch immer ein … nein, jetzt nicht mehr. Kein Radarecho. Wir haben alle erwischt, Leutnant, alter Knabe.«
    Sten nahm den Helm ab und sah sich mit zusammengekniffenen Augen auf der Brücke um. Er war bis zum Zeitpunkt der Detonation in der Rakete geblieben – und sein Gehirn bestand darauf, dass die Explosion ihn momentan geblendet hatte. Langsam kippte der Raum wieder vom Negativ in ein überbelichtetes Normalbild um.
    Kein Applaus. Schließlich waren sie alle Profis. Nur von Alex kam ein Kommentar: »Jetzt weißt du auch, warum die Schotten Kilts tragen. Wenn einem so ’ne Scheiße wie eben passiert, kann man blitzschnell die Unterhosen wechseln.«
    »Sehr schön«, sagte Sten. »Das erste Problem wäre also beseitigt. Mit ein wenig Glück haben sie nicht mehr Fernraketen zu bieten. Das wiederum heißt, dass sie uns auf die Pelle rücken …«
    »In vier Stunden«, sagte Ida.
    »Vier Stunden, vielen Dank, Ida. Am besten suchst du uns ein gutes Versteck, vielleicht irgendeinen netten Planeten, nicht zu klein und mit hundertprozentiger Wolkendecke.«
    Ida drehte die Suchkonsole auf ihrem Schwenkarm herunter und fing sofort damit an, den Raumsektor um sie herum zu durchforsten.
    »Unser Plan lautet folgendermaßen: Ida findet einen schönen Planeten, auf dem wir landen können«, sagte Sten in seiner besten Kommandostimme. »Vielleicht schaffen wir es bis dorthin, bevor uns die Schurken eingeholt haben. Wir tauchen in die Atmosphäre ein, gehen runter …«
    »Du willst mit diesem Schrotthaufen in
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