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Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden

Titel: Kraftvolle Visionen gegen Burnout und Blockaden
Autoren: Anselm Gruen
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setze eine aktive Energie dagegen. Aber diese Energie kostet mich keine Kraft. Denn es ist letztlich GottesSegen, göttliche Energie, die durch mich zu den Menschen strömt.
    Im Segen verlassen wir die Opferrolle
    Viele, die an Burnout leiden, haben das Gefühl, dass sie Opfer geworden sind: Opfer von zu großem Druck, Opfer von unmöglichen Erwartungen, Opfer von ungerechten Strukturen. Wir werden oft Opfer. Daran ist nicht zu zweifeln. Aber es ist unsere Aufgabe, von der Opferrolle Abschied zu nehmen. Denn wenn wir in dieser Rolle bleiben, dann rauben wir uns selbst alle Energie. Im Segen verlassen wir die Opferrolle. Und sobald wir sie verlassen, spüren wir neue Energie in uns.
    Jesus sagt, dass wir die segnen sollen, die uns verfluchen, die also schlecht von uns reden, die uns mit Worten verletzen. (Lk 6,28) Wer an Burnout leidet, hat zum Beispiel das Gefühl, dass es in der Firma so viele Menschen gibt, die ihm nicht wohlwollen, die ihn verletzen. Und je mehr er sich in dieses Gefühl hineinsteigert, desto schlechter geht es ihm. Im Segnen schütze ich mich selbst vor der negativen Energie, die mir von solchen Menschen entgegenkommt. Ich schütze mich, indem ich Gottes Segen zu diesen Menschen sende. Das hilft mir dann, diesen Menschen anders zu begegnen. Ich brauche mich vor ihnen nicht zu ducken, ich kann ihnen aufrecht gegenübertreten. Denn ich sehe sie nun mit anderen Augen. Sie sind nicht nur die, die mich verletzt haben, sondern Menschen, die selbst verletzt sind und die sich danach sehnen, mit sichselbst in Frieden zu kommen. Es sind auch gesegnete Menschen. So kann ich ihnen anders begegnen.
    Unverzweckt und leistungsfrei
    Rituale wollen das Bild des Spielerischen und Zweckfreien in uns einprägen. Wir brauchen Rituale, die wir nicht verzwecken. Ich übe das Ritual nicht, um meine psychische Gesundheit zu stabilisieren. Dann würde ich aus dem Ritual eine Leistung machen. Es braucht das Spielerische und Zweckfreie. Ich nehme mir frei, das zu tun, worauf ich gerade Lust habe. Sich der eigenen Lust zu überlassen, scheint zunächst das Gegenteil des Rituals zu sein. Aber ich kann es mir auch zum Ritual machen, mir bewusst etwas zu gönnen. Für mich ist es zum Beispiel ein gutes Ritual, mich, wenn ich von der Arbeit müde bin, wenn mir beim Schreiben nichts mehr einfällt, einfach zehn Minuten auf das Bett zu legen und mir vorzustellen: Ich muss jetzt gar nichts tun. Ich gönne mir einfach, nur dazuliegen, die Schwere der Müdigkeit zu genießen. Ich fühle mich dann frei von allem Druck. Ein anderer geht mit seinem Hund spazieren, wenn er von der Arbeit heimkommt. Manche Führungskräfte haben ein schlechtes Gewissen, wenn andere sie bei dieser zweckfreien Tätigkeit sehen. Sie haben Angst, die anderen könnten sagen: Der hat es gut. Der hat Zeit, mit seinem Hund spazieren zu gehen, offensichtlich hat er nicht sehr viel zu tun. Man muss sich selbst ein Ritual verordnen, um sich diese innere Freiheit und dieses Spielerische im Leben zu gönnen.
    Rituale brauchen die innere Freiheit und das Spielerische, damit sie wirklich Spaß machen. Aber sie brauchen auch die Wiederholung. Das entlastet uns von dem Druck, uns täglich entscheiden zu müssen, ob wir dieses Ritual machen oder nicht. Es muss uns in Fleisch und Blut übergehen. Dann wird das Ritual seine wahre Kraft, seine heilende, befreiende und beflügelnde Kraft entfalten.
    RITUALE

    Das Bild des Sich-Abgrenzens und Sich-Schützens kann durch folgendes Ritual verinnerlicht werden. Dieses Ritual kann ein gutes Abendritual sein. Es kann aber auch vor einer Sitzung geübt werden, um sich vor negativen Einflüssen zu schützen. Ich stelle mich aufrecht hin und verschränke meine Arme über der Brust. Ich schließe gleichsam die Tür und stelle mir vor: In diesen inneren Raum haben jetzt die Menschen, denen ich in der Sitzung begegne, keinen Zutritt. Ich öffne mich emotional diesen Menschen. Aber ich lasse sie nicht in den inneren Raum eindringen. Ich kann dieses Ritual vor einer Sitzung üben und mich dann während der Sitzung immer wieder daran erinnern. Eine Hilfe kann sein, dass ich – ohne dass es die anderen merken – meine Hand entweder auf den Bauch oder die Brust lege oder mit einer Hand die andere berühre. Dann erinnere ich mich: Ich bin jetzt bei mir. Und wenn ich bei mir bin, haben die Menschen keine Macht über mich. Und ich lasse die anderen nicht in meinen innersten Raum eindringen.

    *

    Viele Menschen verbrauchen ihre Energie damit,
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