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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma
Autoren: Delfried Kaufmann
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Treppenwendung steckte, ballerte Hugh los, und Phil purzelte die Treppe hinunter. Hugh dachte, er hätte ihn erledigt und beeilte sich zu verschwinden, aber er kam nur bis zur Tür. Phil war zwar schon angeschossen, aber keineswegs tot. Er brachte noch genügend Energie auf, seine Kanone zu ziehen und Hugh mit einem sauberen Schuss in den Hinterkopf aus dieser Welt zu schaffen. Danach allerdings schwanden ihm zunächst einmal die Sinne, und bevor die Leute, die nach der Schießerei in das Haus eindrangen, ihn wieder zu sich gebracht hatten, vergingen einige Minuten, die wir zu spät alarmiert wurden.«
    »Wie geht es Phil?«, fragte ich und musste schlucken.
    »Keine Lebensgefahr. Ein zäher Bursche wie er wird durchhalten. Außerdem hat er, wie mir Mister High seinerzeit in New York erzählte, einige Erfahrungen im Einkassieren und Verdauen von Kugeln.«
    Ich atmete auf und hielt Large den Pappbecher hin. »Geben Sie mir noch einen Schluck«, bat ich. »Und dann wollen wir uns auf die Socken machen, um den Chef zu liquidieren. Dadurch, dass Phil eins versetzt worden ist, wird meine Rechnung mit ihm persönlicher.«
    »He«, mischte sich MacFarlan ein, »Sie kommen für den Rest der Geschichte nicht mehr infrage, Cotton. Sie haben selbst genug.«
    Large brachte einen Spiegel zum Vorschein, knipste seine Lampe an und ließ mich mein Gesicht betrachten. Ich sah niedlich aus, der Anzug zerfetzt und verschmiert, die linke Hand blutig von dem Streifschuss aus Jeffs Pistole, und auf dem Hinterkopf blühte mir eine hübsche Beule, aber dennoch fühlte ich mich topfit.
    »Nichts zu machen, Mister MacFarlan«, antwortete ich. »Ich bringe es selbst zu Ende.«
    Er zuckte die Achseln. »Warten Sie wenigstens, bis wir den Betriebsleiter des Schlachthofes hier haben. – Noch keine Nachricht?«, rief er dem Mann an dem Funkgerät seines Wagens zu.
    »Kommt eben durch, Chef«, antwortete dieser. »Sie haben den Mann gefunden. Er ist auf dem Weg hierher.«
    In einiger Entfernung peitschten drei, vier Schüsse, dann die Salve einer Maschinenpistole. Wir horchten auf.
    »Meldung von Wagen 73«, sagte etwas später der Polizist im Auto. »Ein Mann versucht durch eine Nebenpforte den Schlachthof zu verlassen. Wurde durch Schüsse zurückgetrieben.«
    Der Chef der G-men rieb sich die Hände. »Also ist er noch drin. In seiner Haut möchte ich nicht stecken.«
    Die Salve aus der Maschinenpistole erinnerte mich an die Schüsse, die ich gehört hatte, bevor ich die Schlägerei mit Jeff anfing.
    »Auf wen habt ihr eigentlich geschossen, als ihr kamt? Ihr solltet lautlos erscheinen.«
    »Ging nicht anders. Irgendein Kerl eröffnete das Feuer auf uns. Er stand am Straßenrand und beschoss den zweiten Wagen. Sie putzten ihn mit der Maschinenpistole weg.«
    »Das muss Pareiros gewesen sein«, sagte ich nachdenklich. »Jeff schickte ihn fort, als er den Chef erwartete. Er ging zu Fuß und begegnete euch. Sicher gab er die Schüsse ab, um seine Leute zu warnen. Habt ihr ihn schon gefunden?«
    »Noch keine Zeit, uns für ihn zu interessieren.«
    »Unsinn«, sagte MacFarlan, »wir haben Leute genug hier. Schicken Sie einen Wagen zu der Stelle!«
    Ich schüttete den zweiten Schluck Whisky hinunter. »Wo ist Jeff?«
    »Liegt in einem soliden Schmuck um die Gelenke bewacht von zwei Männern in der Blockhütte.«
    »Steigt ein!«, forderte uns der FBI-Chef auf. »Wir fahren die Postenkette ab.«
    ***
    Wir kletterten in das Fahrzeug. Der Fahrer wendete, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr langsam immer an der Mauer des Schlachthofes entlang.
    Ein tolles Bild bot sich uns. In Abständen von dreißig Yards standen uniformierte Cops oder G-men in Zivil, die Revolver in den Händen oder die Maschinenpistole unter den Armen, den Blick stur auf die Gebäudeanlage gerichtet. Alle hundertfünfzig Yards stand ein Wagen quergestellt, die Scheinwerfer voll aufgeblendet zur Mauer hin.
    »Die Bahnseite ist ebenfalls ausreichend besetzt«, sagte MacFarlan. »Er kann es aufgeben. Er kommt nicht mehr heraus. Wollen wir einmal versuchen, ob er Vernunft annimmt.«
    Dem großen Eingangstor gegenüber stand ein Polizeiauto mit einer Lautsprechereinrichtung. Der Chef setzte sich hinein, ließ die Anlage einschalten und nahm das Mikrofon in die Hand.
    »Hallo! Hallo!«, dröhnte sein Bass. »Gib auf! Das Gebäude ist restlos umstellt. Komm heraus und ergebe dich!«
    Wir alle lauschten. Nichts rührte sich. MacFarlan sagte den gleichen Text noch einmal. Wieder war
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