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KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

KR071 - Ich sprengte die Mordfirma

Titel: KR071 - Ich sprengte die Mordfirma
Autoren: Delfried Kaufmann
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ihn wahrscheinlich auf die Idee, selbst ein Unternehmen zu diesem Zweck zu gründen. Er tat sich mit Jeff zusammen, der richtig Andy Jefferson heißt, wie wir inzwischen herausbekommen haben. Die beiden zogen den Laden fachmännisch auf, wie vorsichtig haben wir im Fall Prester Johnson erfahren. Sie engagierten nacheinander Pareiros, Darry, Hugh, später Gresmer und endlich auch Sie, Jerry. Als das Geschäft klappte schob Costler seinen Plan, den alten Podserky umzubringen, zunächst hinaus. Erst als durch den Zusammenbruch Jolly Almantis die Polizei auf die Fährte der ganzen Sache gebracht worden war, ließ er seinen Onkel töten, um auf alle Fälle dessen Geschäft in seiner Hand zu haben, wenn er, womit er jetzt rechnete, seine Organisation auflösen musste. Allerdings war es gerade dieser Mord, der ihm das Genick brach, denn Sie befanden sich schon auf der richtigen Spur. Es gelang Ihnen, engagiert zu werden, aber kurz darauf wurde Ihnen wieder gekündigt. Inzwischen hatten wir Costler als Neffen des Viehhändlers vernommen, ohne zu ahnen, dass er auch der Kopf der Bande war. Ihm wurde die Luft zu dick, und er gab den Auflösungsbefehl. Allerdings fuhren Sie ihm in die Parade und darum hasste er Sie besonders, Jerry.« Er erhob sich schwerfällig und ging zu seinem Tonbandgerät.
    »Eine kleine Überraschung für Sie, Jerry«, grinste er und schaltete das Gerät ein.
    »…der Meinung, dass Sie Ihren netten Onkel haben töten lassen«, hörte ich überrascht meine eigene Stimme, »um in den Besitz seines Geldes und seiner Firma zu kommen«.
    Ich erinnerte mich. Das waren die Worte, die ich gesagt hatte, als ich Costler in seiner Wohnung aufgesucht hatte. »So ein raffinierter Hund!«, rief ich aus.
    MacFarlan nickte und schaltete den Apparat aus.
    »Als Sie mit ihm sprachen, kam er auf die Idee, das Gespräch mitzuschneiden. Dann hätte er Sie gerne niedergeknallt und der Polizei pflichtschuldigst alles gemeldet. Niemand hätte ihm etwas tun können. Ein Druck auf den Knopf des Tonbandes hätte bewiesen, dass er im guten Glauben gehandelt hatte. Zu diesem Zeitpunkt wusste er übrigens noch nichts von Ihrem G-man-Beruf. Als er es erfuhr, schäumte er und trotz der Gefahr, wollte er Sie beiseite wissen. Was dann geschah, wissen Sie selbst.«
    Ich trank mein Glas aus. »Es ist ihm nicht gut bekommen«, sagte ich abschließend und stellte das Glas auf die Platte des Tisches zurück. MacFarlan gab mir die Hand und öffnete den Mund. Es sah so aus, als wolle er eine kleine Rede vom Stapel lassen.
    »Sparen Sie es sich«, winkte ich ab. »wenn wir nächstens in New York mit irgendetwas nicht fertig werden, schicken Sie uns Large.« Der nette Kollege strahlte. »Gemacht, Cotton«, lacht er, »dann werde ich euch Burschen mit den eingeschlafenen Füßen mal zeigen, was eine Harke ist.«
    »Verschlucken Sie sich nicht daran«, warnte ich und ging.
    ***
    Ich blieb in Chicago, bis Phil transportfähig war. Das dauerte so seine vierzehn Tage, dann endlich fuhr uns ein Krankenwagen zum Flugplatz. Die Bahre mit Phil wurde in die Maschine gehoben. Am Rollbahnrand standen MacFarlan und Large und winkten.
    Die Motoren donnerten auf, unser Vogel hob ab, ging in die Höhe und flog eine halbe Schleife. Ich blickte durch das Kabinenfenster. Unten lag eine Stadt, dort drüben lagen die riesigen Hallen des Schlachthofviertels. Ich sah lange hin. Dann änderte die Maschine den Kurs, und ich sah nichts mehr.
    Ein paar Stunden später landeten wir in New York. Als sie Phil hinaustrugen, und ich hinterher kletterte, sah ich unten zwei Leute stehen, Mister High und meinen alten Lehrer bei den G-men, Al Wolcott, und wenn wir auch einen harten Beruf haben, irgendwo hat auch unsereiner das Gefühl zu Hause zu sein, und das Gefühl hatte ich jetzt.
    ENDE
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